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82) Apollonios, ὁ εἰδογράφος, von L. Cohn o. Bd. II S. 140 als alexandrinischer Grammatiker aus unbestimmter Zeit geführt, läßt sich jetzt nach Zeitalter, Lebensstellung und Heimat sicher festlegen. In den listenartigen Zusammenstellungen
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des Oxyrh. pap. 1241 (Oxyrh. pap. vol. X 1914, p. 99–112) aus dem 2. Jhdt. n. Chr., die sich wegen dieses an antiken Schulbüchern und Schulaufzeichnungen auch sonst bekannten katalogmäßigen Charakters und ihrer sorgsamen Schrift mit großer Wahrscheinlichkeit als Aufzeichnung eines Lehrers für seinen Unterrichtsbedarf bezeichnen lassen, für welche die wohl nächste Parallele die von H. Diels herausgegebenen Laterculi Alexandrini sind, ist in col. 2 eine chronologisch geordnete Aufzählung der alexandrinischen Bibliothekare erhalten; es heißt hier v. 5ff.: τοῦτον (d. h. Apollonios Rhodios) δ[ι]εδέξατο Ἐρατοσθένης, μεθ’ ὃν Ἀριστοφάνης Ἀπέλλου Βυζάντιος καὶ Ἀρίσταχρος· εἶτ’ Ἀπολλώνιος Ἀλεξανδρεὺς ὁ ϊδογράφος καλούμενος· μεθ’ ὃν Ἀρίσταρχος Ἀριστάρχου Ἀλεξανδρεύς, ἄνωθεν δὲ Σαμόθρᾳξ. Man wird den englischen Herausgebern beipflichten müssen, wenn sie die Worte καὶ Ἀρίσταρχος hinter der Nennung des Aristophanes von Byzanz für eine Interpolation im Text halten. So ergibt sich denn, daß A. ὁ εἰδογράφος, den das Etym. M. p. 295, 52 als εὐφυὴς ὢν ἐν τῇ βιβλιοθήκῃ bezeichnete, als alexandrinischer Bibliothekar zwischen Aristophanes von Byzanz und Aristarch steht, also gegen 180 v. Chr. die Leitung des Instituts übernommen hat. Dazu paßt es trefflich, daß er Schol. Pind. Pyth. 2 inscr. p. 31, 13 Dr., in dem einzigen Fragment, das von seiner Schriftstellerei erhalten ist, an der gelehrten Erörterung über die zweite pythische Ode neben Kallimachos, Ammonios, dem Schüler Aristarchs, und Kallistratos, dem Aristophaneer, beteiligt erscheint.