Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Gnipho, M. Lehrer der Grammatik u. Rhetorik in Rom um 114-64 v. Chr.
Band I,2 (1894) S. 2618 (IA)–2619 (IA)
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59) M. Antonius Gnipho, berühmter Lehrer der Grammatik und Rhetorik in Rom (Sueton. de gramm. 7), ingenuus in Gallia natus, sed expositus, a nutritore suo manumissus institutusque, Alexandriae quidem, ut aliqui tradunt, in contubernio Dionysii Scytobrachionis (was trotz der chronologischen Bedenken Suetons richtig sein kann), … docuit primum in Divi Iulii domo pueri adhuc, deinde in sua privata. Aus der Verbindung dieser Angaben mit der suetonianischen Notiz (vgl. auch Macrob. Sat. III 12, 8), dass Cicero im Jahre seiner Praetur seine Schule besucht habe, sowie der gleichfalls von Sueton bezeugten Thatsache, dass Gnipho bereits in seinem 50. Jahre gestorben ist, ergiebt sich, dass seine Lebenszeit um 114–64 anzusetzen ist. Zu seinen Schülern gehörte auch Ateius Philologus (Sueton. de gramm. 10). Von seinen nach Sueton sehr zahlreichen Schriften wollte Ateius nur zwei volumina de sermone latino (daraus vielleicht Quint. I 6, 23) als echt anerkennen, während er alles andere seinen Schülern zuschrieb. Aus einer vereinzelten Notiz in den Schol. Bern. zu Verg. Georg. II 119 entnimmt Bücheler (Rh. Mus. XXXVI 334), dass Gnipho einen Commentar zu den Annalen des Ennius verfasst habe, auf den er auch die Angabe bei Charis. 205, 1 (d. h. Iulius Romanus; [2619] vgl. O. Fröhde Jahrb. f. Philol. Suppl. XVIII 593f.) beziehen möchte. Dass Festus 274 a 21 auf ihn gehe, wie Scaliger vermutete, ist mindestens zweifelhaft.

[Goetz. ]