Anaxarchos. 1) Aus Abdera, war ein Anhänger der demokriteischen Philosophie, mit skeptischer Richtung, Lehrer des Skeptikers Pyrron; nach dem Beinamen Εὐδαιμονικός zu schliessen, erklärte er die Glückseligkeit für das höchste Ziel des Strebens (Diog. Laert. IX 58ff. 61. 63. Sext. Emp. adv. dogm. VII 48. Athen. VI 250 f. XII 548 b. Ael. v. h. IX 37). Er begleitete Alexander d. Gr. auf seinen Feldzügen in Asien, vor allem wohl um seinen Forschungseifer zu befriedigen (vgl. Val. Max. III 3 ext. 4), und soll von dem König sehr geschätzt worden sein (Plut. de fort. Alex. I 10), wie er sich ihm gegenüber auch manche freimütig-ironische Bemerkung herausnahm. In der gewöhnlichen Überlieferung erscheint er als ein Schmeichler Alexanders (vgl. namentlich Plut. Alex. 52. Arrian. IV 9, 7ff. 10, 5ff.). Doch liegen hier wahrscheinlich auf peripatetische Quellen zurückgehende Übertreibungen vor; vgl. Gomperz Comment. Mommsen. 471ff., der aber wohl ein zu idealistisch gezeichnetes Bild von A. entwirft. Auch üppiges und weichliches Leben wird ihm vorgeworfen (vgl. Klearch b. Athen. XII 548 b, besonders aber Timon bei Plut. de virt. mor. 6). A. fand einen grausamen Tod durch den kyprischen Fürsten Nikokreon und zeigte hierbei grossen Heroismus (Diog. a. O. Plut. de virt. mor. 10. Val. Max. a. O. u. a.). Vgl. noch Zeller Phil. d. Gr. I⁴ 861ff.