Amalkeides (Ἀμαλκείδης Suid. Et. M. s. τριτοπάτορες; Ἀμακλείδης Tzetz. Lyc. 738 [Schol. P Od. X 2, s. Dindorf praef. XV]; Ἁμακλείδης? Lobeck Agl. I 773; Ἀνακλείδης Fick, s. Crusius Lex. d. Myth. I 261), neben Protokreon und Protokles einer der Τριτοπάτορες, welche zunächst im attischen Geschlechts- oder Phratrienkult der Zakyaden wurzelten (U. Köhler Ath. Mitt. IV 287. Dittenberger Syll. 303. Sauppe De phratr. att. Gotting. 1886, 11. Toepffer Att. Geneal. 313. Phanodemos frg. 4, FHG I 367 bei Suid. a. a. O.) und von da in die orphischen Φυσικά übertragen wurden, welche O. Kern Herm. XXV 10f. mit der alten rhapsodischen Theogonie für eins hält. Orph. frg. 240 Abel. Kern a. a. O. So ist Scheidung dessen, was attische Volksvorstellung ist, von den orphischen Speculationen schon bei den Atthidographen, die beide kannten, schwer; die einzelnen Namen (also auch A.) werden als orphisch bezeichnet; orphisch ist auch das Elternpaar Ge und Helios (doch attisch Apollon πατρῷος?) bei Philochoros frg. 2. 3; orphisch ist auch ihre Würde als Urväter der Menschheit (ebd.), obwohl ein attischer Brauch, von ihnen vor der Hochzeit mit Opfer und Gebet die Geburt von Kindern zu erflehen (Phanodemos a. a. O.), zu Grunde liegt; von den Orphikern sind sie auch zu Windgöttern (Phot. s. Τριτοπάτορες unrichtig ἀνέμων παῖδας) gemacht, darnach Demon frg. 2 bei Suid. a. a. O. Für den Zusammenhang der orphischen Vorstellungen s. Lobeck Agl. 753ff. Auch den letzten Zug hält E. Rohde Psyche I 226, 1 für echt; ihm sind die Tritopatoren ,Ahnenseelen, die zu Windgeistern geworden sind und mit anderen ψυχαί (die ja auch vom Windhauche benannt sind) im Winde fahren, von denen ihre Nachkommen Hülfe erhoffen, wenn es sich um Lebendigwerden einer neuen ψυχή handelt‘. Näheres wird der Anhang VII bei Rohde bringen.