Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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musikalisches Werk, Scalen der 15 Tonarten, je drei Klanggeschlechter
Band I,2 (1894) S. 1710 (IA)–1711 (IA)
Alypios (Musiktheoretiker) in der Wikipedia
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5) Unter diesem Namen besitzen wir eine εἰσαγωγὴ μουσική, welche nach einer kurzen Einleitung über den Begriff und die einzelnen Teile der Harmonik die Scalen der 15 Tonarten, jede in den drei Klanggeschlechtern, mit den Namen der einzelnen Töne und den sie bezeichnenden Noten (σημεῖα), deren Form zugleich beschrieben wird, aufzählt, die vollständigste und sicherste Quelle für die Kenntnis des griechischen Notensystems. Über die Persönlichkeit des Verfassers ist nichts bekannt. Weil er die Zahl der Tonarten auf 15 bestimmt, was Aristid. Quintil. de mus. p. 22f. gegenüber den 13 des Aristoxenos den νεωτέροις zuschreibt, während Ptolemaios dieselben auf 7 reducierte, so setzte ihn Meibom (praef. ad Arist. Quint.) vor Ptolemaios (im 2. Jhdt. n. Chr.). Doch die Lehre des Ptolemaios ist nicht durchaus massgebend für die späteren Musiker gewesen. A. ist jünger als Ptolemaios, dessen Definition der Harmonik er ausschreibt, v. Jan Philol. XXX 402, 4 (s. Caesar Grundzüge der Rhythmik 25ff. Ambros Gesch. d. Musik, Breslau 1862, I 400ff. Gevaert hist. et théor. de la mus. de l’antiqu. I 18). Der Name selbst spricht eher für eine spätere Zeit, etwa das 3. oder 4. Jhdt., da er sonst nicht früher als für Zeitgenossen des Iamblich, Iulianus Apostata, Libanius, Gregorius v. Nazianz, Symmachus, Augustinus vorkommt. Einen von diesen (s. Fabricius bibl. Gr. III 647 Harl.) für identisch mit dem Musiker zu halten, fehlt es an ausreichendem Grund; doch entscheidet sich Meursius für den Neuplatoniker aus Alexandreia, den Zeitgenossen des Iamblichos, welchen Eunap. vit. soph. p. 29f. bespricht. Ausdrücklich erwähnt wird der Musiker nur von Cassiod. de mus. c. 6, Migne LXX 1212: quam [musicae cognitionem] apud Graecos Alypius, Euclides, Ptolemaeus et ceteri probabili institutione docuerunt, aus welcher Reihenfolge man auf das chronologische Verhältnis der Genannten nicht schliessen darf. Herausgegeben ist die Schrift des Alypius zuerst von Joh. Meursius in: Aristoxenus, Nicomachus, Alypius auctores musices antiquissimi, hactenus non editi, Lugd. [1711] Bat. 1616, dann nach Hss. wesentlich verbessert von M. Meibom in: Antiquae musicae auctores septem, Amstelod. 1652; vgl. Ruelle in Archives des miss. scient. et lit. 3. série II 520. 529. Zur Erläuterung vgl. ausser Meiboms praef. und Boeckh de metr. Pind. p. 244ff. besonders Fr. Bellermann die Tonleitern und Musiknoten der Griechen, Berlin 1847. C. Fortlage Das musikalische System der Griechen in seiner Urgestalt. Aus den Tonregistern des Alypius entwickelt, Leipzig 1847. Rossbach-Westphal Metr. I² 321f. II³ 119f. Ambros Gesch. d. Musik I 495ff.

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