Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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A. II. von Epeiros, Sohn des Pyrrhos und der Lanassa, 272 v. Chr.
Band I,1 (1893) S. 1410 (IA)–1411 (IA)
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7) Alexandros II. von Epeiros, Sohn des Pyrrhos und der Lanassa, der Tochter des Tyrannen Agathokles (Plut. Pyrrh. 9. Diod. XXII 8, 2), wurde von seinem Vater mit nach Italien genommen und bei dessen Überfahrt nach Sicilien in Lokroi zurückgelassen (Iust. XVIII 1, 3. 2, 12). Wenn die Notiz bei Iust. ΧΧIIΙ 3, 3, dass Pyrrhos seinem Sohne Helenos die Herrschaft über Sicilien, dem Alexandros die über Italien bestimmt habe, überhaupt geschichtlichen Grund hat, so ist vielmehr wohl Alexandros für Sicilien in Aussicht genommen gewesen. Nach dem Tode des Pyrrhos 272 v. Chr. folgte er diesem als König von Epeiros, führte bald darauf Krieg mit dem Könige der Illyrier Mitylos (Trog. prol. 25; nach der Vermutung Zippels Röm. Herrsch. in Illyrien 43 wahrscheinlich dem Nachfolger des Dardanerkönigs Monunios), und schloss ein Bündnis mit den Aetolern, demzufolge ihm ein Teil von Akarnanien zufiel (Polyb. IX 34, 7. II 45, 1. Iust. XXVIII 1, 1). Auf diese Zeit bezieht Droysen Gesch. d. Hellen. III 1², 237 auch die von Frontin. Strat. III 4, 5 [1411] erwähnte Einnahme von Leukas, die gewöhnlich Alexandros I. (s. d.) zugeschrieben wird. Zur Zeit des chremonideischen Krieges griff er das Reich des Antigonos Gonatas an, gewann den grössten Teil Makedoniens, wurde aber von Demetrios (wohl nicht, wie Iustin sagt, dem Sohne, sondern dem Bruder des Antigonos) wieder aus diesem Reiche vertrieben und sogar seiner eigenen Herrschaft über Epeiros beraubt (vgl. Iust. XXVI 2, 9ff. Euseb. I 243. Niebuhr Kl. Schr. I 228f. Droysen a. O. 238, 1). Er floh nach Akarnanien und wurde, hauptsächlich wohl mit Unterstützung der Aitoler, wieder in sein Königreich eingesetzt. Sein Todesjahr ist nicht bestimmt (vgl. Droysen a. O. 325, 3).