Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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vier Festtage des altrömischen Kalenders
Band I,1 (1893) S. 869 (IA)–870 (IA)
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Agonium (von agere über *ago gebildet, wie praeconium von praeco, d. h. Opferhandlung; vgl. Wissowa de feriis anni Roman. p. XII), Bezeichnung von vier Festtagen des altrömischen [870] Kalenders, am 9. Januar, 17. März, 21. Mai, 11. December, die verschiedenen Gottheiten gelten. Das A. des 9. Januar war ein Fest des Ianus (Ovid. fast. I 318; vgl. Varro de l. l. VI 12. Fest. ep. p. 10), das am 17. März hiess agonium Martiale (Macr. I 4, 15), war also eine zufällig mit den Liberalia auf den gleichen Tag fallende Marsfeier, das am 21. Mai galt nach einer Beischrift der Fasti Venusini dem Gotte Vediovis (CIL I p. 394), während die Bestimmung des letzten Tages unsicher ist; denn Mommsens Annahme (CIL I p. 408), die Überlieferung der Fasti Amiternini AG•IN (Corruptel für AGON) sei in Ag(onia) In(ui) aufzulösen und das Fest sei mit dem an demselben Tage gefeierten Septimontium (s. d.) identisch, ist unhaltbar; vgl. Wissowa a. a. O. Die von den Alten häufig angewendeten Formen Agonia oder Agonalia (Varro de l. l. VI 12. 14. Fest. ep. p. 10. Ovid. fast. I 317ff. V 721) beruhen nicht auf wirklicher Überlieferung, sondern sind willkürliche, nach Analogie anderer Festnamen (Lemuria Vinalia) vorgenommene Auflösung der Kalendernote AGON; ebenso verkehrt ist die beliebte Ableitung des Wortes von der Frage des Opferdieners agone?, die noch Buechelers (Umbrica p. 30) Beifall gefunden hat.