Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Personifikation der Ewigkeit, bereits auf Münzen der ersten Kaiser
Band I,1 (1893) S. 694 (IA)–696 (IA)
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Aeternitas, Personification der Ewigkeit, deren Namen bereits Münzen der beiden ersten Kaiser aufweisen; der Revers zeigt ausser der Umschrift einen Tempel, bei den einen, geprägt zu Emerita, mit vier Säulen (Cohen Méd. impér. Octave Auguste 585. 586; Tibére 78–80), bei den andern, geprägt zu Tarraco, mit der doppelten Anzahl (Cohen Octave Auguste 727; Tibére 166). Die Göttin selbst erscheint zuerst auf Münzen Vespasians in zweifacher Darstellung: a) an einem flammenden Altare nach links stehend, trägt sie in ihren Händen die strahlende Sonne und den wachsenden Mond (Cohen Vespasien 21–23; Domitien 7–8), ein Typus, der mit der Abweichung, dass zuweilen A. verschleiert ist oder der Altar fehlt, bis in die Zeit Hadrians sich verfolgen lässt (Titus 13; Traian 3–6; Adrien 128–131). b) Nach rechts stehend mit [695] Scepter und Füllhorn (Vespasien 24; Titus 10–12); auf den Bronzen des Titus setzt sie bereits den Fuss auf die Himmelskugel. Dies Attribut, wiederkehrend auf einem Silberstück des Antonin (Cohen 20 l’Éternité debout à gauche tenant un globe et soutenant son écharpe de la main gauche zw. 140–143), wird zum vorherrschenden auf den auserordentlich zahlreichen Münzen der älteren Faustina, die A. in den mannigfachsten Stellungen mit den verschiedensten Emblemen zur Darstellung bringen. A. in der Rechten die Kugel, in der Linken ein Scepter (Cohen Faustine mère 34–39; Florien 3. 4 stehend; Faustine mère 21 sitzend), statt des Scepters ein gubernaculum (Faustine mère 5–9; Florien 6), die Rechte trägt die Kugel, die Linke lüftet einen Schleier mit vier Sternen (Faustine mère 30–33; Faustine jeune 5), die Rechte erhebend, in der Linken die Kugel (Faustine mère 42), die Rechte hält eine patera, die Linke ein gubernaculum, das auf einer Kugel steht (Faustine mère 2–4), A. auf einer mit Sternen besäten Kugel sitzend, die Rechte erhebend, in der Linken ein Scepter (Faustine mère 22. 23), A. trägt in der Rechten den Phönix mit Strahlenkranz, die Linke hebt das Gewand (Faustine mère 11–14). Die für die Göttin der Ewigkeit charakteristischen Attribute der Himmelskugel und des immer von neuem sich verjüngenden Phönix werden sodann in der Weise verbunden, dass letzterer auf der in der Rechten getragenen Kugel sitzt (Cohen Faustine mère 10; Faustine jeune 6. 7, A. sich auf eine Säule stützend; Faustine mère 15–20; Faustine jeune 8 sitzend, in der Linken ein Scepter). Bis auf die Bronzen des Florian (s. o.) und eine Silbermünze des Alexander Severus mit der Umschrift Aeternitatibus (Cohen 21 femme debout tenant un globe de la main droite et un javelot de la gauche, qu’ elle appuie sur une colonne) zeigt die spätere Kaiserzeit als constanten Typus A. in der Rechten Kugel und Phönix, während die Linke das Gewand hebt (Cohen Trébonien Galle 11–14. 32; Volusien 10. 11; Émilien 1; Tétricus père et fils 1; Carin 10–18). Auf Münzen der beiden Faustinen finden sich noch folgende Typen: A. verschleiert, die Rechte erhebend, in der Linken ein Scepter (Cohen F. mère 25–29), den Schleier ordnend, ein Scepter haltend (F. mère 40. 41), mit Blume und Scepter (F. mère 50. 51); die Rechte trägt eine patera, die Linke ein Scepter (F. mère 52), verschleiert, die Rechte erhebend, in der Linken une boîte à parfums?, zuweilen dabei ein flammender Altar (F. mère 43–45), verschleiert mit brennender Fackel (F. mère 46; F. jeune 1–4 Gewand oder Schleier ordnend; F. mère 47 2 Ähren, 49 einen Pflug haltend; F. jeune 13 [Diana?] auf einem Hirsch reitend), auf einem Zweigespann sitzend (F. mère 53. 54. 57–59; F. jeune 11 ein Scepter haltend, gezogen von zwei Elephanten, auf deren jedem ein Knabe sitzt; F. mère 55. 56 ein Tympanon haltend, von zwei Löwen gezogen). Seit Gordianus Pius findet sich auf den A. umschriebenen Münzen häufig der Sonnengott. Als symbolische Darstellungen werden verwendet ein Stern (Cohen Faustine mère 62. 63), die Mondsichel, umgeben von sieben Sternen (Pescennius Niger 1), ein [696] Elephant (Philippe père 17ff.; fils 4. 5; Dioclétien 11; Maximien Hercule 20–22; Galère Maximien 9); vgl. Tölken über die Darstellung der Providentia und Aeternitas auf römischen Münzen.

[Aust. ]

Nachträge und Berichtigungen

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Band S I (1903) S. 19 (EL)
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S. 694, 51 zum Art. Aeternitas:

Vgl. Cumont Eternité des empereurs, Rev. hist. et litt. relig. I 1896, 435ff.

[Cumont. ]
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Band R (1980) S. 11
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Aeternitas

Die Personifikation der Ewigkeit. (L) S I.