7) A. von Aphrodisias, peripatetischer Philosoph um die Mitte des 2. Jhdts. n. Chr. Im Anschlusse an Andronikos schrieb er über die Ordnung der aristotelischen Schriften (Zeller Philos. d. Gr. IV 780, 9 und 10), ferner historische und lexikographische Untersuchungen zu Aristoteles nik. Ethik und namentlich Theophrasts Ethik in 6 Büchern (Athen. XV 673, wo Ἄδραντον von Casaubonus beseitigt ist) und erklärte Aristoteles Kategorien (Galen XIX 42f.) und Physik (?Zeller 781, 2) und Platons Timaios (Porph. in Ptol. Harm. III 270 W.); letzterem Commentar kann auch seine Abhandlung über die Sonne (Ach. Tat. 19) angehört haben. Dagegen gehört die erhaltene Harmonik in 3 Büchern nicht ihm, sondern Manuel Bryennios; vgl. Caesar Grundz. d. Griech. Rhythmik 3, 2. 28. A. wich von Aristoteles wenig ab (Zeller 782 f.), wurde aber viel benutzt, von Porphyrios und Simplikios öfter citiert, von Plotin (Porph. vit. 14) in den Kanon aufgenommen, vielleicht als Mathematiker genannt von Claudianus Mam. de statu an. I 25. Den ethischen Commentar nutzte Hephaistion aus (Athen.), wohl der Lehrer des Verus, den zum Timaios Proklos und in grossen Stücken fast wörtlich
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Theon von Smyrna (ed. Martin, Paris 1849 S. 74ff.) und, ebenfalls direct (Hiller Rh. Mus. XXVI 582ff.), Chalcidius. Von ihm ist nicht durchweg sicher zu trennen