Adonium (Plin. n. h. XXI 60) wird meist als Herbst-Adonis (Adonis auctumnalis L.) gedeutet, eine dunkelblutrote, im Grunde schwarze mit den Anemonen verwandte Blume, welche in Griechenland, aber auch in Norditalien (Adonide, [396] fior d’ Adone, camomilla di fior rosso) auf Schutthaufen und namentlich auf den Äckern unter der Saat von jeher häufig gewesen zu sein scheint. Vgl. Sibthorp Prodr. flor. Gr. I 379. Dierbach Flora mythol. 153. Fraas Synops. plant. flor. class. 132. Billerbeck Flora class. 143. Lenz Botanik der alten Griechen und Römer 604. Leunis Synopsis 2. Teil³ II 590, 6. v. Heldreich Pflanzen d. att. Ebene = Aug. Mommsen Griech. Jahresz. V 530. Murr Die Pflanzenwelt i. d. griech. Myth. 265. Von einigen wird sie – nicht ohne Willkür – für identisch gehalten mit der ἀργεμώνη des Dioskorides (II 208). Doch ist keineswegs ausgeschlossen, dass die Lesart adonium bei Plinius, dem sicher die Theophraststelle h. pl. VI 7, 3 vorgelegen hat, aus Missverständnis des griechischen Textes zu erklären oder aber als verderbt zu betrachten ist; daher vermuten andere Herausgeber Adonidis horti = οἱ Ἀδώνιδος κῆποι = Blumentöpfe mit allerlei künstlich getriebenen Pflanzen, namentlich Lattich und Fenchel, die ebenso schnell vergingen wie sie gewachsen waren – ein an den Adonisfesten angewandtes Symbol der ebenso rasch aufblühenden als dahinwelkenden Sommervegetation; vgl. oben S. 385f. Siehe auch Anemone.