3) Actus legitimi. Actus, bei den Juristen „Handlung“, „Verwaltung“, „Rechtsgeschäft“ (vgl. besonders Paul. Dig. XII 1, 21, 5), ist ursprünglich nicht verschieden von actio und kann gerichtliche wie aussergerichtliche Handlungen anzeigen. In den Pandekten sind A. überwiegend Geschäfte der letzteren Art. Anscheinend (wenn die Compilatoren nicht gekürzt haben) [332] gebraucht auch Papinian in der einzigen Juristenstelle (vgl. aber Iustinian Cod. I 5, 21, 1), wo actus legitimi begegnet (Dig. L 17, 77, ähnlich Ulp. Dig. XLIX 1, 12), das Wort in diesem Sinn. (Papinian schrieb wie die Flor. mancipatio, die Comp. emancipatio; s. Bechmann Kauf I 237, 1). A. l. sind volksrechtlich geordnete, fast durchaus nur römischen Bürgern zugängliche Rechtsgeschäfte (wie das civile negotium bei Ulp. XI 27). Kunstausdruck ist A. l. gewiss nicht. Papinian will a. O. weder den Begriff bestimmen noch eine erschöpfende Aufzählung geben.
Litteratur: Dirksen Beiträge z. Kunde des Röm. Rechts 232–234. Zimmern Geschichte d. Röm. Privatrechts I 416f. Schilling Institutionen II 248f. Böcking Pandekten d. röm. Privatrechts² I 347, 10. 390, 7. M. Voigt Jus naturale III 21, 8. Ad. Schmidt Wirkung der Rechtsgeschäfte Leipz. Progr. 1888, 17 N. 19. Jörs Röm. Rechtswissenschaft I 22, 1. 143, 1. Weiteres bei Windscheid Pand.⁷ I §95, 2.