12) Abas, Arzt aus dem Ende des 5. Jhdts. v. Chr., wird nur in dem von H. Diels edierten Anon. Lond. VIII 35f. erwähnt. Er gehörte der knidischen Schule an und hat in einseitiger Abhängigkeit von den Lehren des Alkmaion von Kroton das Gehirn als den Ausgangspunkt aller Krankheiten betrachtet, insofern als ihm das Gehirn [2] als Sitz der Nahrungsüberschüsse (περιττώματα) galt, die von dort in den Körper gelangen. Geschieht die Ausscheidung der Überschüsse in geringem Masse, so ist der Mensch gesund, erfolgt sie im Übermasse, so ist er krank. Er unterschied fünf Arten von Ausscheidungen oder Flüssen: der eine geht zur Nase, der andere zu den Ohren, der dritte zu den Augen, der vierte vermutlich zum Magen und der fünfte durch die vom Kopf ausgehenden φλέβες ins Blut. Eine Weiterbildung dieser Lehre ist die des Verfassers von περὶ ἀδένων (VIII 564, 18 L.) und περὶ τόπων τῶν κατ’ ἄνθρωπον (VI 294 L.). Vgl. Fredrich Philol. Unters. XV 34.