Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Issa, früherer Name der Insel Lesbos an der kleinasiatischen Westküste
Band IX,2 (1916) S. 2234
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Ἴσσα, ἡ (Ἰσσάς, ἡ Steph. Byz.). 1) Früherer Name der Insel Lesbos an der kleinasiatischen Westküste, Diod. V 81. Strab. I 60. Hesych. Lykophr. Al. 219. Eustath. Il. 741, 34. Das Wort bedeutet wohl einen befestigten Platz vielleicht in der Nähe eines Wassers und stammt kaum aus griechischem Sprachgut. Man hat den Namen Lar–issa in der Bedeutung Beherrscherin der Wasserfestung damit in Zusammenhang bringen wollen. Strabon behauptet an der oben angeführten Stelle, daß Antissa (Ruinen bei Ewräókastron) auf Lesbos (s. o. Bd. I S. 2535), das ehemals auf einem Inselchen gelegen habe (bestätigt von Koldewey Baureste auf der Insel Lesbos 19 Taf. 6. 7), Antissa genannt worden sei, weil es gegenüber I. sich befunden habe. Es wäre also derselbe Fall wie bei Ἀντίρροδος, das bei Strabon genannt wird. Das Bedenken muß erhoben werden, daß nach Diod. V 81, 2 der Name I. älter war als der Name Pelasgia, den die Insel Lesbos unter der Herrschaft des Xanthos, des Sohnes des Triopos, bekam, so daß die Benennung von Antissa in vorpelasgische Zeiten fiele. Nach Steph. Byz. war I. Name einer (sonst nirgends genannten Stadt auf der Insel Lesbos, die zuerst Himera (Ἱμέρα), dann Pelasgia, hierauf I. nach der Issa, Tochter des Makar, geheißen habe; vgl. Ovid. met. VI 124.