Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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wohlriechende Pflanze, Kraut mit dünnen Zweigen, zu Kränzen gebraucht
Band I,1 (1893) S. 1170 (IA)
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Ἄκινος.[WS 1] Dioskorides (III 43) sagt, dass ἀ. oder ἄκονος auch ἄγριον βασιλικόν, von den Römern ὠκιμάστρουμ, wenngleich dieser Name sonst nicht nachweisbar ist, genannt werde; es sei ein Kraut mit dünnen Zweigen, werde zu Kränzen gebraucht (ebenso der der Zeit nach unbekannte Arzt Andron bei Athen. XV 680 d), sei dem ὤκιμον ähnlich, aber behaarter und wohlriechend; bei einigen werde es auch in Gärten gezogen; ein davon bereiteter Trank stille Bauch- und Monatsfluss; es heile auch aufgelegt Anschwellungen der Drüsen an der Scham und die Rose. Von ihm weicht Plinius (XXI 174) insofern ab, als er sagt, dass die Ägypter die ἀ. als Kranzblume und Gemüse pflanzten, und dass sie den Monatsfluss und das Harnen befördere. Man hat dieses Kraut für den Bergthymian, Thymus acinus L., Calamintha acinos Benth., gehalten, nur Sprengel (in seinem Commentar zu Diosc.) erklärte sich dagegen, indem er fälschlich bestritt, dass dieser wohlriechend sei, und meinte, dass er für die angegebenen Zwecke zu unbedeutend sei. Er entschied sich lieber für Ocimum pilosum Willd. oder Ocimum suave Willd. = Ocimum urticaefolium Roth.; doch sind diese bei Boissier (Flora orientalis IV 1879, 539) nicht für Griechenland und den Orient angegeben. Auch K. Koch (Die Bäume und Sträucher des alt. Griechenl. 109) hielt es für einen sonderbaren Zufall, wenn Dioskorides unter ἀ. den Linnéschen Thymus acinus verstanden hätte, fühlte sich jedoch weder veranlasst, die ἀ. noch das ὤκιμον (S. 111. 112) des Dioskorides näher zu bestimmen. Dagegen lässt Wönig (Die Pfl. im alt. Ägypten 1886, 222. 242) wieder die Wahl zwischen Ocimum pilosum und Thymus acinos L., arabisch Zátar. Die meiste Wahrscheinlichkeit hat demnach die zuletzt genannte Pflanze für sich.

[Olck. ]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. transkribiert: Akinos.