Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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t.t. im Eherecht
Band II,1 (1895) S. 188189
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Ἀποτίμημα.[WS 1] Poll. VIII 142 (ἀ. δ’ ἐστιν οἷον ὑποθήκη, κυρίως μὲν πρὸς τὴν προῖκα, ἤδη δὲ καὶ πρὸς τὰς μισθώσεις.. 1) Da der Ehemann von der Mitgift seiner Frau nur den Niessbrauch hatte [189] und unter Umständen (s. Ehescheidung) dieselbe zurückzuerstatten verpflichtet war, so wurde dem κύριος der Frau oft für dieselbe ein Unterpfand gegeben. Dasselbe hiess ἀ., die Handlung es Ehemanns ἀποτιμᾶν, die des κύριος wird durch das Medium bezeichnet; vgl. Demosth. XXX 4 u. ö. XXXI 3. Das verpfändete Grundstück wurde in Athen mit einem ὅρος (s. d.) versehen, z. B. CIA II 1132 ὁρος οἰκίας καὶ κήπου ἀποτετιμημένων προικὶ τεῖ Διοδώρου θυγατρὶ Καλλιστράτει ΧΠΗΗΗ[WS 2] (vgl. Inscr. iurid. gr. I 109, auch von Amorgos, ebd. nr. 23 u. 24), anderwärts gab es öffentliche Verzeichnisse der Mitgiften und der dafür verpfändeten Grundstücke, so in Tenos, CIG 2338 b, in Mykonos, Dittenberger Syll. 433. Umgekehrt kam es vor, dass bei der Heirat die Mitgift dem Ehemann nicht ausbezahlt wurde, und dass ihm dafür von dem κύριος der Frau Unterpfand bestellt wurde. Auch in diesem Falle steht Demosth. XLI 5 vom Ehemann ἀποτιμᾶσθαι, und die Stelle der Inschrift von Tenos CIG 2338 (Newton II 379), 98 οἰκίαν … ἣ τετίμηται Φιλήμονι dürfte in diesem Sinne zu erklären sein. 2) Bei Verpachtungen des Waisenvermögens musste in Athen von den Pächtern entsprechende Sicherheit geleistet werden, unter Aufsicht des ἄρχων (Arist. resp. Ath. 56), der die Sicherheit durch Beauftragte zu prüfen hatte (Harpokr. s. ἀποτιμηταί). Es wurden dabei gleichfalls ὅροι gesetzt, z. B. CIA II 1106: ὅρος χωρίου ἀποτιμήματος Θεαιτήτου παιδὶ Κηφισοφῶντι Ἐπικηφισίου (Inscr. iurid. gr. a. O.). Auch bei anderen Pachtungen warden Unterpfänder gegeben und als (ἀπο)τιμήματα bezeichnet, CIA II 1059, 3 bei Verpachtung von Tempelgut durch den Demos[WS 3] der Peiraieis, selbst bei Darlehen eines Demos, CIA II 570, 19. Derjenige, dem das ἀ. bestellt war, hatte völlig die Rechte des Pfandgläubigers; vgl. im allg. Meier-Lipsius Att. Proc. 518, 363. v. d. Es De iure fam. 44. Hermann-Thalheim Rechtsalt. 87.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. transkribiert: Apotimema.
  2. = 1700
  3. Im Original: Demos,