Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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oberster Ordnungsbeamter beim olympischen Agon, angesehenes Amt
Band I,2 (1894) S. 1711 (IA)–1712 (IA)
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Ἀλυτάρχης, der oberste Ordnungsbeamte beim olympischen Agon, ὁ τῆς ἐν Ὀλυμπιακῷ ἀγῶνι εὐκοσμίας ἄρχων und Vorstand der ἀλύται (Et. M.). Über seine Obliegenheiten sind wir nicht genauer unterrichtet (vgl. Luk. Hermot. 40. Krause Olympia 209f.); dass in der späteren Kaiserzeit das Amt ein angesehenes war, bezeugen die Inschriften, Arch. Ztg. XXXV 41 nr. 44 und 46. XXXVI 89 nr. 145, S. 176 nr. 199. XXXVIII 63 nr. 356 (ἀ. als eponymer Magistrat von Ol. 255). CIG II 3170. Mit den übrigen Einrichtungen der elischen Olympien ist auch das Amt des ἀ. nach anderen Städten übertragen worden. So verzeichnen die Inschriften von Tralles neben dem Agonotheten der Olympien immer auch den ἀ.; vgl. Le Bas-Waddington 611 (CIG 2934). 1652 c. Μουσεῖον καὶ βιβλιοθ. (Smyrna) 1876, 48. Athen. Mitt. VIII 323f. Bull. hell. XI 299. Sterret-Ramsay Papers of the amer. school. I 100f. Eine erhöhte Bedeutung hat der Titel des ἀ. bei den Olympien zu Antiochia in Syrien (Krause Olympia 209); hier ist der ἀ. wenigstens in der späteren Kaiserzeit (Malalas Chron. XII p. 286f. XVII p. 417) der oberste Leiter des ganzen Festes, er wird in einem Rescript des Theodosius II. aus dem J. 409 an erster Stelle neben Syriarchen, Asiarchen und Agonotheten genannt, Cod. Theod. II 15, 9, 2; vgl. die von J. Gothofredus im Commentar z. d. St. und [1712] bei Dirksen Manuale latinitatis fontium iuris civ. Rom. p. 60 angeführten Stellen.