Χήμη, ein kleines Flüssigkeitsmass, das, wie es scheint, zuerst im ptolemaeischen Massystem als 1/24 der attischen κοτύλη (s. d.) = ¼ κύαθος = 1,14 Centiliter bestimmt worden ist (Metrol. Script. I 134. 242, 27). Damit stimmt die Masstafel des Dioskorides (ebd. 133. 241, 3. 20. 242, 6). Dagegen erscheint im Carmen de pond. 77f. als Vierundzwanzigstel der attischen Kotyle das mystrum und erst als Drittel des letzteren die cheme = 0,38 cl. Ausserdem sind für die römische Provinz Ägypten teils als χ., teils als μύστρον, κοχλιάριον, κάρυον noch verschiedene andere, besonders bei den Ärzten übliche, kleinste Flüssigkeitsmasse bezeugt, welche noch in so später Zeit eine angenäherte Vorstellung von der ausserordentlichen Mannigfaltigkeit der altägyptischen kleinsten Teilmasse geben. Sie lassen sich fast ausnahmslos auf die Zerlegung einer provincialen Kotyle von 41,03 cl in Dreihundertsechzigstel zurückführen.
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So kommen in einer Tafel περὶ μέτρων ὑγρῶν auf eine χ. μικρά 20/360 = 1/18 provinciale Kotyle = 2,28 cl, in einer andern zur Sammlung ἐκ τῶν Κλεοπάτρας κοσμητικῶν gehörigen Tafel auf eine χ. ἡ μεγάλη 12/360 = 1/30 Kotyle = 1,37 cl und auf eine χ. ἡ μικρά 8/360 = 1/45 Kotyle = 0,91 cl. Hultsch Index zu den Metrol. Script, s. v.; Metrologie² 624f. 116, 2. 119. 636ff.