Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Zauberpflanze
Band III,2 (1899) S. 2065
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Χάλκανθος,[WS 1] Zauberpflanze, Ps.-Orph. Argon. 963. Murr (Pflanzenwelt in d. griech. Myth. 207) hält es für ‚wahrscheinlich identisch mit χαλκάνθεμον‘ (Nicand. Alexiph. 529). Billerbeck (Flora class. 219) und Fraas (Synopsis plant. fl. class. 213) identificieren es mit χρυσάνθεμον und deuten es als die Kranz-Wucherblume (Chrysanthemum coronarium L.), die sich besonders häufig in Attika auf Schutt bei menschlichen Wohnungen findet. Fraas zieht auch die χάλκη (Schol. Nic. Ther. 257. Athen. XV 684C: εὐῶδες Διὸς ἄνθος χάλκας) und die κάλχη (Athen. XV 682A: ἄνθη ἥδιστα καὶ εὐχρούστατα ὅμοια ταῖς καλουμέναις κάλχαις) hieher. Lenz (Botanik d. Gr. u. Rö. 476) dagegen identificiert nach Dioscorides (IV 57) χρυσάνθεμον mit ἐλίχρυσον und übersetzt es mit ‚Gold-Immortelle‘ (vgl. Plin. n. h. XXI 65. 168). Pape meint caltha aus χάλκη = χάλκανθος ableiten und als Garten-Ringelblume (Calendula officinalis L.) deuten zu dürfen. Wittstein (Etym.-bot. Lex. 1856) und Leunis (Synopsis II 474) halten caltha für Abkürzung aus κάλαθος ‚Körbchen‘ in Bezug auf die Form der Blütenkrone. Vgl. Verg. B. II 50 luteola caltha. Colum. X 97: flaventia lumina calthae (Ress 1795: ‚Die glänzend gelbe Ringelblume oder vielmehr gelbe Viole; andere nennen sie Schmalz- oder Dotterblume‘). X 307 flammeola caltha. Plin. n. h. XXI 28. S. auch Atramentum Nr. 2.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. transkribiert: Chalkanthos