Διονυσοκόλακες, geringschätzige Bezeichnung der dionysischen Künstler (s. Τεχνῖται), besonders der τεχνῖται niedrigerer Ordnung, der Musiker und Choreuten, die als Schmarotzer und κόλακες verrufen waren, vgl. Aristot. Rhet. III 2 p. 1405 a 23: καὶ ὁ μὲν Διονυσοκόλακας, αὐτοὶ δ’ αὑτοὺς τεχνίτας καλοῦσιν· ταῦτα δὲ ἄμφω μεταφορά, ἡ μὲν ῥυπαινόντων, ἡ δὲ τοὐναντίον. Das Wort findet sich schon bei Theopomp, der klagte, πλήρεις εἶναι τὰς ἈθήναςΔιονυσοκολάκων καὶ ναυτῶν καὶ λωποδυτῶν (FHG I 328 bei Athen. VI 254 b). In Anlehnung an die Bezeichnung Δ. wurde in Syrakus für die Schmeichler des jüngeren Dionysios der Spottname Διονυσιοκόλακες geprägt (Theophrast. bei Athen. X 435 f, vgl. Athen. VI 249 f). In der Zeit Alexanders d. Gr., der die dionysischen Techniten mit Gunstbezeigungen überhäufte, kam statt Δ. für die Techniten auch die Bezeichnung Ἀλεξανδροκόλακες auf, Chares bei Athen. XII 538 f (Alexander hatte selbst in Athen den Beinamen Dionysos erhalten, Diog. Laert. VI
[1008] 63). Das Wort Δ. findet sich noch bei Alkiphron Ep. III 48. In gleichem Sinne gebraucht Dion. Hal. A. R. VII 9 von ,Flötenspielern, Tänzern und ähnlichen Leuten‘ das Wort μουσοκόλακες. Vgl. Lüders Dionysische Künstler 54f.