Privileg Karls IV. für Ruprecht I. über die pfälzische Kur

Textdaten
Autor: Karl IV.
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Privileg Karls IV. für Ruprecht I. über die pfälzische Kur
Untertitel:
aus: Quellen und Studien zur Verfassungsgeschichte des Deutschen Reiches in Mittelalter und Neuzeit, Band II., Heft 2, S. 65f.
Herausgeber: Karl Zeumer
Auflage:
Entstehungsdatum: 22. Mai 1354
Erscheinungsdatum: 1908
Verlag: Hermann Böhlaus Nachfolger
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Weimar
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA*, Kopie auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[65]
9.

Karl IV. beurkundet auf Grund eines von seinem Vater König Johann von Böhmen als Kurfürsten ausgestellten Briefes (vgl. Nr. 8), daß Pfalzgraf Ruprecht der Ältere von wegen der Pfalz allein rechtmäßiger Inhaber des Kurrechtes sei. — Colmar 1354, Mai 22.

Wir Karl von Gots gnaden Romischer kung zu allen czeiten merer des reichis und kung zu Beheim veriehen und tun kunt offenlich mit disem brive allen den, die in sehent oder horent lesen: wanne seliger gedechtnuzze der hochgeborne Johans ettwenne kung zu Beheim, unsir lieber vater, noch guten briven und wizzintlichen Urkunden andirer kurfursten dez heiligen reichs sich erkennet hat in synen offnen briven, die wir gesehen haben und wol vernumen, daz der hochgeborne Rudolf ettwenn pfallenczgrave by Reyn und herczog in Beyern, unsir swehir, ein kurfurste gewesen [66] sey und mit dem obgenanten unsirn vater und mit andern kurfursten gliches recht gehabt hab an der wal und kuor eines Romuschen kungs eyns zukumftigens keysirs als offt, als ez zu sulchen schulden kume, und daz derselbe unsir sweher sulches recht von wegen der pfallencz alleyne gehabit hat und nyemant andirs: dovon sintdenmal, daz der hochgeborne Rupirecht der Elter pfallenczgrave by Reyn dez heiligen reichs obrister truchtsezze und herczog in Beyern, unsir lieber swager, nu der eldiste ist undir allen erben der Pfallencz und dez egenanten herczogin Rudolfs, unsirs swehirs, brudir und nechster erbe gewesen ist, und syne lant und erbe mit der kur und manschaft der pfalczen uf in ordenlichen vervallen sint, so haben wir uns betrachtet mit rate und wizzen der fursten dez heiligen richs und derkennen uns und lutirn daz mit Romischer kunglicher mechte voninkumenheyt: daz der egenant herczog Ruprecht der Elter eyn rechter kurfurste ist, und daz er und nyemant andirs recht hat und haben sol an der wal und kuor eyns Romischen kungs eyns kumftigen keysirs, als offt dez not geschicht.

Und dez zu Urkunde gehen wir disen brief versiglten mit unsirm kunglichem insigel, der geben ist zu Colmar noch Cristus geburtte dreuczenhundirt jare und dornoch in dem vierundfumfczigstem jare, an dem heiligen uffart tage, in dem achten jare unsirer riche.

Original im Geh. Staatsarchiv zu München. Nach einer von der Direktion mitgeteilten Abschrift, Majestätssiegel an rot-gelber Seidenschnur. — Böhmer-Huber Nr. 1857.