Ostindianische Kriegsdienste/11. Kapitel
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Der Autor nimmt aufs neu Corporals Stell an. WEil ich nun durch Gottes Gnad wieder restituiret worden / und nicht bald Gelegenheit hatte nacher Hauß zu gehen / hab Ich Mich den andern Decemb. 1654. aufs neu in Dienst begeben / auf drey Jahr lang / da mir die Corporals-Stell angetragen wurde / das Monat für funfzehen Holländische Gulden zu dienen / und allezeit bey der Compagnia, die Feur-Rohr führte / zu verbleiben. Worauf Ich zwey Monat hernach in das Lager für Calutre commandiret wurde / und das Unglück Hat ein Unglük im Schuß hatte / daß / da Ich mein Rohr lösen wolte / Mir unter den Schuß ein Indianer lieffe / den Ich / so Ich mit allen Fleiß nach Ihn geschossen / ettwann nicht so wohl hätte treffen sollen / daß Er alsobald Maus-todt hinfiel. Es hätte es kein Mensch gewust / wer es gethan / Ich Selbst nicht; Weil man aber fragte: Wer hat Feuer geben / und erfuhr / daß der Corporal von dem Rohren / unter dem Capitain Severin, gethan / muste Ich alsbald in Arrest; wurde aber von den Kriegs-Raht frey erkennt / und muste des Indianers [122] Wittib etwas Geld von Meiner Besoldung geben. Allein Unser Herr Prædicant war mein guter Freund / und sagte: Ein Indianer wäre wie ein Hund zu achten / an dem nicht viel läge! Wanns einem Christen begegnet wäre / hätts Noht gehabt / daß Ich nicht hätte die Kugel über den Kopf bekommen. Denn wenn das einmahl geschehen ist / und man übersihet leichtlich was / so ist kein Pardon mehr übrig.