Textdaten
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Autor: Professor Ebeling
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Titel: Noch einmal die Brutöfen
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aus: Die Gartenlaube, Heft 51, S. 864
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1877
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[864] Noch einmal die Brutöfen. Es sind mir in Folge meines neulich in der „Gartenlaube“ erschienenen Artikels über die Aegyptischen Hühnerbrutöfen von verschiedenen Seiten Briefe zugegangen, die sämmtlich Anfragen wegen eventueller Anlage und Einrichtung solcher Oefen auch für Deutschland enthalten.

Ohne auf die Beantwortung der einzelnen Fragen einzugehen, bemerke ich kurz, daß derartige Brutanstalten wenigstens mit Aussicht auf praktischen, das heißt rentabeln Erfolg, für Deutschland und überhaupt für unsere Zone nicht anzurathen sind, und zwar einfach aus klimatischen Ursachen. Das künstliche Ausbrüten der Eier, auch in großen Massen ließe sich allenfalls noch bewerkstelligen, aber das Großziehen der jungen Brut unmöglich. Einige naßkalte Regentage, die bei uns mitten im Sommer so oft vorkommen, ja nur ein starkes, abkühlendes Gewitter, würden zur Zerstörung derselben genügen. Deshalb haben sich auch die vielen derartigen Versuche, die man in Cannstatt, Stuttgart, Frankfurt und[1] anderen Orten schon oft gemacht, im Großen niemals als praktisch bewährt und sich immer schließlich nur als eine kostbare Liebhaberei erwiesen.

In Aegypten dagegen ist die Temperatur neun Monate lang Tag um Tag immer dieselbe (in Kairo zwischen 22 und 28° Réaumur im Schatten), und während dieser ganzen Periode vollständig regenlos, einer Menge sonstiger Bedingnisse, die sämmtlich in Deutschland fehlen, aber in Aegypten die künstliche Massenhühnerzucht überaus erleichtern, nicht zu gedenken, die indeß nach dem Obigen gar nicht mehr in Betracht kommen.
Professor Ebeling.
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