Mama
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Mama.
Durchs grün umrankte Fenster blickt
Die Sonne ins Gemach.
Grossmutter sitzt und nickt und strickt,
Sie nickt den ganzen Tag.
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Ihr Haar ward weiss; es grub die ZeitViel tiefe Furchen ein.
Zu ihren Füssen tändelnd kniet
Ihr jüngstes Enkelein.
„Was nickst du denn so immerzu?“
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Die kleine Unschuld spricht;„Grossmutter! gar nicht schön bist du!
Dein Haar gefällt mir nicht –
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Und überm Auge auf der Stirn
Die grosse Falte da!
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Es ist Mama viel schöner doch!Wie schön ist doch Mama!“
Grossmutter sieht den Liebling an:
„Schönheit vergehet bald!
Das Alter hat’s mir angetan,
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Und auch Mama wird alt!“„Mama!?“ – Des Kindes Aug’ umzieht
Ein Hauch von Kümmernis –
„O nein! Mama bleibt immer schön,
Das weiss ich ganz gewiss!“
Karl Siebel.