Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mackay“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Mackay“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 3233
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Mackay. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 32–33. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mackay (Version vom 20.11.2023)

[32] Mackay (spr. mäckē oder mäckēī), Charles, schott. Dichter und Schriftsteller, geb. 1814 zu Perth, erhielt seine Erziehung in London und in Belgien, wo er ein Augenzeuge der Revolution von 1830 war, und [33] veröffentlichte schon 1834 einen Band Gedichte, die ihm die Bekanntschaft von John Black, dem Herausgeber des „Morning Chronicle“, und die Mitarbeiterschaft an diesem Blatt verschafften. Während dieser neun Jahre dauernden Thätigkeit schrieb er: „A history of London“ (1838); „The Thames and its tributaries“ (1840, 2 Bde.); einen zweiten Band Gedichte: „The hope of the world, and other poems“ (1840), und den Roman „Longbeard“ (2. Aufl. 1850), der ein Sitten- und Charakterbild aus einer frühen Epoche der englischen Geschichte entrollt. In dieselbe Zeit fallen seine „Memoirs of extraordinary popular delusions“ (1841, 3 Bde., u. öfter) und „The Salamandrine, or love and immortality“, eine Erzählung in Versen (1842, neue Aufl. 1856). Von 1844 bis 1847 war M. Herausgeber des „Glasgow Argus“ und publizierte die durch zarte Lyrik ausgezeichneten „Legends of the isles“ (1845, 2. Aufl. 1857); ferner: „The scenery and poetry of the English lakes“ (1846, 2. Aufl. 1852) und die besonders beliebt gewordenen Gedichte: „Voices from the crowd“ (1846, 5. Aufl. 1857) nebst den „Voices from the mountains“ (1847, 2. Aufl. 1857). Von seinen spätern poetischen Werken, die den frühern an Wert nicht immer gleichkommen, sind zu nennen: „Town lyrics“ (1848); „Egeria, or the spirit of nature“ (1850); die Gedichtsammlung „Under green leaves“ (1857); die Dichtungen „A man’s heart“ (1860) u. a. Eine Sammlung derselben veröffentlichte er 1876. Von Prosaschriften fällt sein Werk „The Mormons“ (4. Aufl. 1856) in diese Zeit. 1857–58 hielt M. acht Monate lang vielbesuchte Vorlesungen in allen großen Städten der Vereinigten Staaten von Nordamerika und veröffentlichte das Ergebnis seiner Beobachtungen 1860 in dem Werk „Life and liberty in America“. In demselben Jahr gründete er die „London Review“. Weniger günstig gestaltete sich sein Aufenthalt in Amerika, als er dort während des Bürgerkriegs die den Nordstaaten ungünstige „Times“ vertrat. Weitere Veröffentlichungen von ihm sind: „The gouty philosopher by John Wagstaffe“ (1862); „Studies from the antique, and sketches from nature“ (1864, 2. Aufl. 1867); „Under the blue sky“, eine Sammlung von Journalartikeln (1871); „Lost beauties of the English language“ (1874) und das biographisch wie als Quelle für die Zeitgeschichte bedeutende Werk „Forty years recollections, 1830–70“ (1876, 2 Bde.). Aus seinen keltischen Studien erwuchsen die Schriften: „The Gaelic etymology of the languages of Western Europe“ (1878) und (in französischer Sprache) „Les recréations gauloises et origines celtiques de la langue française“. Seine jüngsten Veröffentlichungen sind: der Roman „Luck and what came of it“ (1881, 3 Bde.); „Poetry and humour of the Scottish language“ (1882); „The founders of the American republic“ (1885) und „Glossary of obscure words and phrases in the writings of Shakespeare“ (1887). Außerdem hat M. poetische Sammelwerke herausgegeben, wie: „The book of Scottish songs“ (neue Ausg. 1866), „The Cavalier songs and ballads of England from 1642 to 1684“ (1864) u. a. M. wohnt seit den letzten Jahren in Fern Dell bei Dorking (Grafschaft Surrey). An den öffentlichen Angelegenheiten hat er sich immer im Sinn des Liberalismus beteiligt.


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 545
korrigiert
Indexseite

[545] Mackay, Charles, schott. Dichter und Schriftsteller, starb 27. Dez. 1889 in London.


Jahres-Supplement 1891–1892
Band 19 (1892), Seite 597
korrigiert
Indexseite

[597] Mackay, Änäas, Baron, niederländ. Staatsmann, geb. 1838 zu Nimwegen aus einer im 17. Jahrh. mit den schottischen Truppen herübergekommenen Familie, studierte in Leiden, wurde Jurist, 1876 Mitglied der Zweiten Kammer und 1888 Minister des Innern, 1890 der Kolonien. Mit dem von ihm gebildeten Ministerium trat er infolge der Neuwahlen von 1891 ab. Er ist einer der Führer der antirevolutionären Partei.