Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mackenzie“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 3334
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Mackenzie. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 33–34. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mackenzie (Version vom 20.11.2023)

[33] Mackenzie (spr. mäckénnsi), Fluß im brit. Nordamerika, entspringt als Athabasca im Felsengebirge, nimmt nach seinem Austritt aus dem Athabascasee den Namen Sklavenfluß (Slave River) an, durchfließt den Großen Sklavensee und nimmt schließlich den Namen M. an, unter welchem er auch in das Nördliche Eismeer mündet. Der Fluß hat eine Gesamtlänge von 3060 km und entwässert ein 1,517,000 qkm (27,750 QM.) großes Becken. Die wichtigsten Nebenflüsse sind der Peace River und der Liard oder Mountain River, die beide vom Felsengebirge kommen. Lachse steigen den M. nicht aufwärts.

Mackenzie (spr. mäckénnsi), 1) Henry, engl. Schriftsteller, geboren im August 1745 zu Edinburg, studierte die Rechte, wendete sich aber der schönen Litteratur zu und erhielt, da er in seinen mit Witz und Humor geschriebenen Zeitschriften: „The Mirror“[WS 1] (seit 1779) und „The Lounger“ sowie durch Flugschriften einige Maßregeln des Gouvernements unterstützte, 1804 die Stelle eines Generalsteuerkontrolleurs in Schottland. Er starb 14. Jan. 1831. Seine bessern Leistungen sind die kleinern Erzählungen in jenen Zeitschriften, besonders die Novelle „The man of feeling“ (1771), die mit dem kurz vorher erschienenen „Vicar“ Goldsmiths verglichen werden darf und später ein Gegenstück in dem „Man of the world“ erhielt. Seine gesammelten Werke erschienen Edinburg 1808 in 8 Bänden. Sein Leben beschrieb Walter Scott in den „Lives of the novellists“.

2) George Henry, berühmter engl. Schachspieler, geb. 24. März 1837 zu Aberdeen, machte sich zuerst bekannt durch seinen Sieg im Handicapturnier des Londoner Kongresses 1862 und begab sich dann (1863) nach Amerika, wo er in verschiedenen Turnieren die ersten Preise gewann. Bei dem großen Pariser Wettkampf 1878 erstritt er den vierten Preis; 1880 blieb er Hauptsieger auf dem fünften amerikanischen Kongreß.

3) Morell, Mediziner, geb. 7. Juli 1837 zu Leytonstone (Essex), studierte am London Hospital Medical College, in Paris, Wien und Pest, wo er Czermak näher trat, gründete 1863 ein Hospital für Halskrankheiten und erhielt in demselben Jahr einen Preis vom Royal College of Surgeons für eine Arbeit über Kehlkopfkrankheiten. Bald darauf wurde er Assistenzarzt am London Hospital, dann Arzt und Dozent für Kehlkopfkrankheiten. Er gewann als erfahrener Diagnostiker und geschickter Operateur einen großen Ruf und publizierte viele Arbeiten über seine Spezialität und als Hauptwerk: „Diseases of the throat and nose“ (Lond. 1880–84, 2 Bde.; deutsch von Semon, Berl. 1880–84, 2 Bde.). Außerdem schrieb er: „On the pathology and treatment of the diseases of the larynx“ (Lond. 1863); „The use of the laryngoscope“ (3. Aufl., das. 1871); „Diphtheria“ (das. 1879); „Hayfever“ (das. 1884); „The hygiene of the vocal organs“ (das. 1886; deutsch von Michael, Hamb. 1887).

4) Alexander Campbell, Komponist, geb. 22. Aug. 1847 zu Edinburg, erhielt seine musikalische Ausbildung in Sondershausen und wurde bereits [34] im Alter von 14 Jahren als Violinist in der dortigen Hofkapelle angestellt. 1862 in sein Vaterland zurückgekehrt, trat er als Schüler in die königliche Musikakademie zu London, um sich auf der Violine und in der Komposition zu vervollkommnen, und ließ sich einige Jahre später als Musiklehrer in Edinburg nieder. Als Komponist hat er sich durch eine Reihe origineller und trefflich gearbeiteter Werke, darunter zwei schottische Rhapsodien für Orchester (Opus 21 und Opus 24), ein Klavierquartett (Opus 11) und viele kleinere Gesangs- und Klavierkompositionen, einen Namen erworben.


Jahres-Supplement 1891–1892
Band 19 (1892), Seite 597
korrigiert
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[597] Mackenzie, 2) George Henry, engl. Schachspieler, starb 15. April 1891 in New York.

3) Morell, Mediziner, starb 3. Febr. 1892 in London.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: „The Miror“