Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Lykos“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 6
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Lykos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 6. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Lykos (Version vom 21.11.2023)

[6] Lykos, Name verschiedener mythologischer Personen; besonders bemerkenswert: 1) L., athenischer Heros, Sohn des Königs Pandion II., der, von seinem Bruder Ägeus aus Athen vertrieben, nach Asien in das Land Milyas kam, das nach ihm dann Lykien genannt wurde. Er soll auch die Eleusinischen Mysterien nach Andania in Messenien verpflanzt haben und gilt für den Stammvater des alten Priestergeschlechts der Lykomiden, welches Hymnen von Orpheus und Musäos bewahrte und bei den Eleusinischen Mysterien sang. Nach ihm wurde auch das Lyceum (Lykeion) in Athen benannt. – 2) Sohn des Poseidon und der Plejade Keläno, Gemahl der Dirke, führte nach seinem Bruder Nykteus die Regierung von Theben für den unmündigen Labdakos und nach dessen Tod für seinen Sohn Laios. Er wurde von Amphion (s. d.) und Zethos getötet. – 3) Sohn des Poseidon, Tyrann von Theben, wurde von Herakles erschlagen, weil er in seiner Abwesenheit seinen Schwiegervater Kreon getötet und seiner Gattin Megara wie seinen Kindern nachgestellt hatte.