MKL1888:Chorēgische Monumente

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Chorēgische Monumente“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 7576
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Chorēgische Monumente. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 75–76. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Chor%C4%93gische_Monumente (Version vom 25.05.2024)

[75] Chorēgische Monumente, Bildwerke und Denkmäler, die zur Erinnerung an einen in den griechischen Festspielen mit Hilfe eines Chors errungenen Sieg gestiftet wurden (vgl. Chor, S. 70 f.). Viele derselben standen in Athen bei dem Dionysostheater in der sogen. Dreifußstraße. Erhalten ist davon nur das Denkmal des Lysikrates (s. Tafel „Baukunst IV“, Fig. 8), ein schlanker Rundbau auf hohem Untersatz in korinthischem Stil, welcher einst auf seiner Spitze das Weihgeschenk, einen bronzenen Dreifuß, trug. Das Denkmal, dem Dionysos vom Sieger geweiht, daher [76] ein Relieffries am Gebälk eine Wunderthat des Gottes (die Bestrafung der tyrrhenischen Seeräuber) schildert, wurde 334 v. Chr. errichtet und ist auch unter dem volkstümlichen Namen „Laterne des Demosthenes“ bekannt. Ähnliche Bedeutung hatten die sogen. choregischen Reliefs, Weihgeschenke von Siegern in den musikalischen Wettkämpfen zu Delphi, daher sie in typischer Weise Apollon als Kitharaspieler und Sänger, im langem Künstlergewand, begleitet von Artemis und Leto, darstellen; ihnen gegenüber und sie bewillkommnend eine Nike mit Kanne und Schale. Diese Darstellungen sind stets im nachgeahmt altertümlichen Stil gehalten.