Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Choregīe“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 75
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Choregīe. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 75. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Choreg%C4%ABe (Version vom 25.05.2024)

[75] Choregīe (griech., „Reigenführung“), eine der kostspieligsten öffentlichen Leistungen (Liturgien) athenischer Staatsbürger, welche in der Besorgung der an den Festen des Dionysos, des Apollon und der Athene wie besonders zur Ausführung der dramatischen Dichtungen nötigen Männer-, Knaben-, Tänzer- und Flötenspielerchöre bestand. Anfangs haben die Dichter das Geschäft wohl selbst besorgt, wenigstens wird es von Äschylos bestimmt berichtet; in der Folge ward es zur Ehrensache der vermögendern Bürger gemacht. Kein Gesetz schrieb die Kosten vor, aber auch kein Gesetz schützte den Geizigen vor der Geißel der Komödiendichter. In schweren Zeiten traten wohl auch zwei zur Bestreitung der Kosten für eine C. zusammen, oder der Staat selbst besorgte dieselbe. Vgl. Chor, S. 70.