Litteratur der Fränkischen Rechte und Geschichte (Journal von und für Franken, Band 2, 3)

Textdaten
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Autor: Diverse
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Titel: Litteratur der Fränkischen Rechte und Geschichte
Untertitel:
aus: Journal von und für Franken, Band 2, S. 353–358
Herausgeber: Johann Caspar Bundschuh, Johann Christian Siebenkees
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1791
Verlag: Raw
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Erscheinungsort: Nürnberg
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld, Commons
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VIII.
Litteratur der Fränkischen Rechte und Geschichte.


1.
Zeit- und Handbüchlein für die Freunde der theologischen Lektüre. Aufs Jahr 1791. Vierzehnter Jahrgang. Bayreuth, in der Lübekischen Buchhandlung.
| Nach einer Pause von 4 Jahren erscheint das theologische Zeit- und Handbüchlein wieder, welches in vieler Rücksicht betrachtet, für Frankenland ein interessantes Product ist. Der verdienstvolle Verfasser ist Herr Superintendent Künneth zu Bayreut. Form und Einkleidung ist eben diejenige, wie bey den vorhergehenden Jahrgängen. Dieser Jahrgang aber ist an der Seitenzahl etwas stärker, weil von 1787 an bis 1790 die Kirchenlisten nachgehohlt und eingerückt sind. Den Anfang in diesem Zeit- und Handbüchlein macht jedesmahl der gewöhnliche Kalender, wo statt der sonst eingeführten Namen jeder Tag mit dem Namen eines Geistlichen irgend einer Parochie in dem Bayreutischen Lande nach den Superindenturen, worunter solche stehen, bezeichnet ist. Auch sind mit unter kurze Anekdoten eingerückt, die zur Landes Kirchen Geschichte dienen können. Auf den Kalender folgt das Vade mekum für Seelensorger von S. 17 bis 38. Hier kommen theils biblische Sprüche vor zu Casualvorträgen für Geistliche, theils kurze Dispositionen über die sonntäglichen Evangelien.

S. 37 ist das te Deum laudamus, in die Melodie: Nun danket alle Gott: umgeschmolzen, zu desto bessern Gebrauch für Landgemeinden.

S. 39–42 ist die weitere Fortsetzung der von dem Herrn Verfasser in den vorhergehenden Jahrgängen angefangenen Erläuterung der Idtotismen.

S. 43. Ein poetisches Familiengespräch, welches zur Aufschrift hat: Gefühle bey dem Grabe des seel. Gellerts.

| S. 45 bis 53 enthält einen Nachtrag aus der Kirchengeschichte vom Jahr 1787 bis 1790. Hier sind die Todesfälle der vorzüglichsten Theologen und Prediger angegeben, besonders in Teutschland. Darauf folgt S. 53–65. die Landes-Kirchengeschichte von 1787 bis 1790. Zuerst sind die Bayreutischen Landesverordnungen und Ausschreiben, welche besonders das Kirchenwesen betreffen, dann die Todesfälle der Geistlichen und Schullehrer nebst den darauf erfolgten Amtsveränderungen und Beförderungen genau angezeigt. Der Herr Verfasser hat von jedem verstorbenen Geistlichen und Schullehrer die merkwürdigsten Lebensumstände gemeldet, und dadurch Data zur Kirchen- und Litterar-Geschichte des Bayreuter Landes gesammelt.

S. 66 bis 102 sind die Kirchenlisten von 1787 bis 1790 nachgehohlt, wovon ein Auszug im 2ten Heft gegeben worden ist.

S. 103 macht eine Nachlese zur Bayreuter Landes Kirchen-Geschichte 1790 den Schluß dieses theologischen Allmanachs. Aus derselben ersiehet man, daß auf dem Kirchthurm zu Misselbach, auf den Thürmen der Festung Plassenburg, des Zuchthauses, und andern öffentlichen und hohen Gebäuden der Stadt Bayreut, auch auf den zwey Kirchthürmen zu Manersdorf neuerlich Wetterableiter errichtet worden. – Im nächsten Jahr hoffen wir den Wunsch nach einem neuen gemeinnützigen Hauskalender erfüllt zu sehen. An guten Mustern fehlt es nicht mehr, wenn man sie nachahmen will. – Möchte der Herr Superintendent| seine Arbeit von Jahr zu Jahr so lange fortsetzen, als Zeit und Muße ihm solches verstatten!


2.
Andreas Strauß, regulirten Chorherrns des Collegiatstifts Rebdorf, Professors des geistlichen Rechts und Bibliothekars daselbst, Mitglieds des Instituts der Moral und schönen Wissenschaften auf der Friedrich-Alexanders-Akademie zu Erlangen, Versuch einer historisch-topographischen Beschreibung der Hochfürstl. Bischöfl. Residenzstadt Eichstädt in Franken. Mit den in Kupfergestochenen zween Residenzplätzen. Eichstätt, gedruckt und zu haben bey Matth. Kajetan Schmid Hofbuchdrucker. 1791. 8.
Dies ist der vollständige Titel einer Schrift, von der wir zwar schon einmahl aus Herrn Hirschings allg. Archive in unserm Journal Meldung gethan[1], die nun aber auch im gegenwärtigen Jahre mit einigen Zusätzen vermehrt erschien. Der Herr Verfasser sagt im kurzen Vorbericht, was ihn eigentlich zu dieser topographischen Beschreibung veranlasset habe. Er geht darauf von der Lage, dem Namen, und Ursprung der Stadt aus, erzählt ihre Schicksale, jene besonders, die Eichstädt im dreißigjährigen Kriege von den Schweden erdulden mußte: und nimmt dann auch die Merkwürdigkeiten, alten Inscriptionen, Stiftungen u. s. f. mit in seinen Versuch auf. Da das Werk nur 8 Bogen beträgt, und um den Pränumerationspreis für 30 kr. zu haben ist: so enthalten wir uns einige besondere Auszüge daraus zu machen, und verweisen den| Liebhaber der Fränkischen Geschichte lieber selbst darauf. Nur wollen wir noch sagen, daß die zwey Kupferstiche, die in Querfolio den Residenzplatz gegen Aufgang und Mittag vorstellen, von dem fürstl. Eichstädtischen Herrn Hof-Cammer-Rath und Baudirector Pedetti gezeichnet, von Herrn Hutter aber, einem gebornen Eichstädter, und Nilsons Tochtermann in Augsburg, sehr gut gestochen sind.


3.
Opera rariora, quae latitant in Bibliotheca collegiatae Ecclesiae ad S. Ioannem Baptistam in Rebdorf. Collegit, notis illustravit et edidit eiusdem collegii Bibliothecarius. (Andreas Straus. Can. Reg. et Iur. eccl. Professor) Eichstädt. 1790. 4.
Dieses Werk schließt sich an eben dieses Verfassers Monumenta typographica, quae exstant in bibliotheca collegii Canonicorum regularium in Rebdorf, an, welche 1787 zu Eichstädt in 4. erschienen sind. Ihre Existenz verdient in einer historischen Bibliothek Frankens angezeigt zu werden, theils weil wir daraus die typographischen Merkwürdigkeiten kennen lernen, welche das Stift Rebdorf besitzt, theils weil am Ende ein Verzeichniß liturgischer Bücher, vorzüglich solcher, welche zum Gebrauch des Eichstädtischen Kirchsprengels bestimmt worden, angehängt ist. – Es sind noch viele wichtige Domstifts- Collegiatstifts- und Klosterbibliotheken Frankens ganz unbeschrieben. Ich wünsche, daß sie alle solche fleißige und geschickte Aufseher erhalten, welche ihre litterarischen| Schätze zweckmäßig beschreiben, wie Rebdorf an dem Herrn Verf. hat.


4.
Vierte Nachricht von der Anstalt für arme Kranke zu Altdorf im Nürnbergischen herausgegeben von D. Chr. Gottl. Hofmann, der Arzneywiss. und Wundarzneyk. öffentl. ord. Lehrer auf der Univers. Altdorf und Stadt-Physikus daselbst. Altdorf und Nürnberg, bey Monath und Kußler 1790. 8. 56 S.

Seit 1786 ist zu Altdorf eine Krankenanstalt theils zur unentgeltlichen medicinischen Besorgung der Armen, theils zum praktischen Unterricht junger Ärzte von dem Verfasser obiger Nachricht zu Stand gebracht und mehrentheils durch Beyträge von Privatpersonen, insonderheit aus Nürnberg, bisher rühmlichst unterstützt worden. Aus den vier bereits gedruckten Nachrichten erhellet, daß von 1786 bis im März 1796 die gesammte Einnahme 780 fl 49 kr. betrug, wovon 406 fl. 18 kr. auf Arzneyen und chirurgische Hülfe verwendet worden, so daß der Fonds im März 1790 noch in 374 fl. 31 kr. bestand. Dafür sind 383 Kranke in das Institut aufgenommen worden, von welchen 31 gestorben sind. Jährlich zu Ende des Monats März legt Herr Professor Hofmann nebst den übrigen Unternehmern der Anstalt, von Einnahme und Ausgabe eine gedruckte Rechnung dem Publicum vor, und dieser wird eine kurze Erzählung der Krankheiten einzelner Personen beygefügt, auf welche die Gelder verwendet worden.