Lied eines fahrenden Schülers

Textdaten
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Autor: Emanuel Geibel
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Titel: Lied eines fahrenden Schülers
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aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 126–127
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Commons = Google-USA*
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Lied eines fahrenden Schülers.

Herr Schmied, Herr Schmied, beschlagt mir mein Rösslein,
Und habt ihr’s beschlagen, so macht mir ein Schlösslein,
Ein Schlösslein so fest und ein Schlösslein so fein,
Und muss bei dem Schlösslein ein Schlüssel auch sein.

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     Das Schlösslein, das will ich vor’s Herze mir legen,

Und hab’ ich’s verschlossen mit Kreuz und mit Segen,
So werf’ in den See ich den Schlüssel hinein,
Darf nimmer ein Wort mehr heraus noch herein.

     Denn wer eine selige Liebe will tragen,

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Der darf es den alten Jungfern nicht sagen:

Die Dornen, die Disteln, die stechen gar sehr,
Doch stechen die Altjungfernzungen noch mehr.

     Sie tragen’s zur Bas’ hin und zur Frau Gevattern,
Bis dass es die Gäns’ auf dem Markte beschnattern,

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Bis dass es der Entrich bered’t auf dem See,

Und der Kukuk im Walde, und das thut doch weh.

     Und wär ich der Herrgott, so liess ich auf Erden
Zu Dornen und Disteln die Klatschzungen werden;
Da fräss’ sie der Esel und hätt’s keine Not,

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Und weinte mein Schatz sich die Augen nicht rot.
Emanuel Geibel.