Textdaten
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Autor: Friedrich von Hindersin
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Titel: Liebesnacht
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aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 69–70
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Commons = Google-USA*
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Liebesnacht.

Still ist der Abend,
Linde und labend
Sinkt sie zur Erde, die träumende Nacht.
Scheu und voll Sehnen,

5
Zage, in Thränen

Stehst du vor mir in entschleierter Pracht.

[70]

Fort mit dem Zagen,
Kecker dein Wagen,
Löse den Gürtel der Scham geschwind!

10
Liebestrunken,

Wonneversunken
Lass die Nacht uns verträumen, mein Kind! –

Matt in der Ferne
Schwinden die Sterne,

15
Matt wird der Lampe verglimmender Schein.

Nahe der Morgen,
Nahe die Sorgen,
Nahe des Tages nichtiges Sein!

Friedr. v. Hindersin.