Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Joseph Anton Gabaleon von Wackerbarth-Salmour
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[53] Nr. 62. Wackerbarth-Salmour, Joseph Anton Gabaleon, Graf v., 1685–1761, Stiefsohn des Generalfeldmarschalls Grafen v. Wackerbarth, ein Staatsmann, der als sächsischer Gesandter nacheinander in München, Wien und Rom, später unter Kurfürst Friedrich August II. auch in Polen tätig war, um dort für dessen Wahl zum König zu wirken. Seit 1738 leitete W.-S. gemeinsam mit Brühl einige Zeit die auswärtigen Angelegenheiten. Nach Vehse wurde er bereits 1731 Oberhofmeister des 1722 geborenen Kurprinzen Friedrich Christian, dem er lange Zeit zur Seite gestanden hat.
Obgleich W.-S. 1734 durch den Tod seines Stiefvaters in den Besitz von dessen beim Zeughause gelegenen Palais gelangt war (s. Nr. 29), hat er dort doch sicherlich nicht lange und nicht oft gewohnt, weil er häufig auf Reisen gehen und auswärts weilen mußte. Nach den zwei Adreßbüchern aus den Jahren 1738 und 1740 befand sich damals seine Wohnung „aufm Taschenberge“, d. h. in dem dortigen Prinzenpalais, dessen Mittelbau etwa dreißig Jahre vorher errichtet worden war, jetzt Taschenberg 3 (O.-Nr. 736, 737 und 752). In den erwähnten Jahren bekleidete Graf W.-S., wie bereits erwähnt, das Amt des kurprinzlichen Oberhofmeisters. – Auf einem Kirchenzettel des Jahres 1755 findet sich folgender Eintrag: „Joh. August, Herrn Joseph Gabaleon, Graf von Salmour, junges Herrlein, 1 Jahr 4 Mon., an Zähnen, Moritzstr. im Schönbergischen Hauße. Röm. Cathol. Platz.“ Aus dieser Aufzeichnung erfährt man, wo der Graf 1755 vielleicht vorübergehend gewohnt oder ein Absteigequartier gehabt hat. Es war jenes Gebäude, das von 1749 bis 1755 dem wirkl. Geh. Rat und Obersteuereinnehmer Adam Friedrich v. Schönberg gehörte, aber von dessen zwei Söhnen noch in dem letzteren Jahre verkauft wurde. An der Moritzstraße 15 stehend (O.-Nr. 215), bildet es die Ecke der Schießgasse, soll jedoch abgebrochen werden. Damit würde zugleich eine Erinnerung an Richard Wagner [54] verschwinden, der mit seinen Eltern und Geschwistern von Michaelis 1814 bis Ostern 1817 in diesem Hause seine erste hiesige Wohnung gehabt hat.