Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Johann Christoph Adelung
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[104] Nr. 120. Adelung, Johann Christoph, 1732–1806. Dieser berühmte deutsche Sprachforscher kam 1787 nach Dresden, wo er dann bis zu seinem Tode als Oberbibliothekar der kurfürstlichen Bibliothek wirkte. Vorher war er, ohne ein Amt zu bekleiden, weit über zwanzig Jahre in Leipzig auf verschiedenen wissenschaftlichen Gebieten schriftstellerisch erfolgreich tätig gewesen. Dort veröffentlichte A. seine Hauptwerke: ein grammatisches-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart (1774–1786), die Grammatik der deutschen Sprache (1782) und drei Jahre später eine Arbeit über den deutschen Stil. Goethe, der [105] namentlich das erstgenannte Werk schätzte und fleißig benutzte, unterließ es nicht, bei seiner Anwesenheit in Dresden vom 28.–30. Juli 1790 A. zu besuchen. Dieser setzte in unserer Stadt seine Sprachforschungen mit Eifer fort und schrieb hier auch sein letztes Werk, eine vierbändige allgemeine Sprachenkunde, deren Drucklegung noch in seinem Todesjahre begann. Dagegen sind seine in Dresden entstandenen Arbeiten zur sächsischen Geschichte nicht mehr zur Veröffentlichung gelangt. A. ist es hauptsächlich zu verdanken, daß die seit 1786 im Japanischen Palais untergebrachte und von ihm verwaltete Bibliothek für wissenschaftliche Zwecke der öffentlichen Benutzung freigegeben wurde. Bisher hatten nur Mitglieder der höchsten Behörden sowie einige Gelehrte und Künstler Bücher entleihen dürfen. – Es ist wohl sehr wahrscheinlich, daß A. die im Adreßbuche von 1797 angegebene Wohnung in dem Gebäude Große Klostergasse 9, jetzt 12 (O.-Nr. 322) schon vor diesem Jahre innegehabt hat. In diesem Hause ist er auch gestorben.