Georg Spiller von Hauenschild
Es ist mir sehr angenehm zu hören, mein liebes Fräulein, daß Sie sich noch immer mit inniger Freude der Stunden erinnern, die wir im Hause Ihres Herrn Bruders so oft in Gesprächen über Literaturgegenstände zugebracht haben. Ich wohnte damals in Ihrer Nachbarschaft und kam gern gegen Abend mit irgend einem neuen Buche in der Hand zu Ihnen, um Ihnen, Ihrer Schwägerin und Fräulein Pauline daraus vorzulesen. Es geschah dies im Sommer bei schönem Wetter unten im Garten, bei schlechter Witterung oder im Winter oben in dem traulichen Balkonzimmer, das ich mit seinen Tapeten, Bildern, Möbeln und Nippes noch so deutlich vor mir sehe, daß ich es malen könnte. Der runde Tisch, um den wir uns da zu versammeln pflegten, stand mitten in dem kleinen Gemach gerade vor der Balkonthüre, der ich selbst immer gegenüber meinen Platz einzunehmen liebte, während Frau Laura und Fräulein Pauline links davon um den Theeständer und Sie rechts ihnen gegenüber saßen, mit irgend einer leichten Handarbeit beschäftigt.
Es sind Jahre seitdem vergangen und wir sämmtlich beinahe in alle vier Winde auseinander gestreut. Sie leben wieder am Rhein in Ihrem älterlichen Hause, Frau Laura mit ihrem Gatten in Paris und Fräulein Pauline, welche die einzige ist, die zurückgeblieben, sehe und spreche ich so selten einmal, daß sie mir fast nicht weniger abwesend gelten darf, als Sie andern alle. Ein einzelner Freund, der uns verläßt, entzieht uns durch sich selbst schon viel, aber noch weit mehr wird uns durch den Abgang einer ganzen Familie entzogen, und zwar deswegen, weil mit ihr uns auch eine Menge anderer Beziehungen verloren gehen, zu denen wir durch sie gelangt waren. Bei dem Fortgange von Ihres Herrn Bruders Familie habe ich das besonders schmerzlich empfunden, denn die Lücke, die dadurch in meinen Umgang gekommen, ist mir eigentlich nie wieder ausgefüllt worden.
So lange Sie und die Familie Ihres Herrn Bruders hier waren, ging ich nie an die Lektüre irgend eines poetischen Werkes, ohne zuvor bei Ihnen vorgefragt zu haben. Ich wußte ja, daß ich da immer, wenn nicht allzu viel Fremde anwesend oder Sie alle selbst nicht aus waren, theilnehmende Seelen fand. Ihren Herrn Bruder nahmen nach Tisch sein Consulat und seine anderweitigen Geschäfte noch immer auf ein paar Stunden in Anspruch, und während dieser, wußte ich, waren dann seine Tanten mehr oder minder auf sich selbst angewiesen. Da kamen mein Lesen und mein Gespräch Ihnen dann gar wohl zu statten. Noch neulich, als ich nach langem Zwischenraume Fräulein Pauline wieder einmal sprach, rechnete sie mir in liebenswürdiger Dankbarkeit vor, was Sie durch mich Alles hatten kennen lernen. Und ich muß gestehen, ich war selbst erstaunt, es so viel zu finden. Es gäbe, Buch an Buch gereiht, eine ganz artige Handbibliothek, in der man den „Kosmos“ von Humboldt, die neuern Werke von der George Sand, von Lamartine, die damals eben erscheinenden Gedichte von Alfred Meißner, Moritz Hartmann und manches andere immerhin Werthvolle und Bemerkenswerthe antreffen könnte. Auch die Publikationen von Max Waldau habe ich Ihnen zuerst zugeführt. Fräulein Pauline erinnerte mich an das Interesse, mit dem Sie seinen Roman „Nach der Natur“ zuhörten und an die Sensation, welche die „Cordula“ unter Ihnen erregte.
Ich habe noch ganz wohl im Gedächtniß, daß ich damals dem Dichter eine briefliche Mittheilung darüber machte und wie er diese aufgenommen, beweist mir eine Stelle aus seinen Briefen, die ich aus seiner Correspondenz mit mir hervorgesucht habe, und welche lautet: „Sie freuen sich auf meine Person!! Lieber Himmel, ich, der ich so gern von Herzen heiter sein möchte, bin anfort ein sehr langweilig trüber Kumpan geworden. Gottschall hat es erprobt. Indeß komme ich hoffentlich so befreit als möglich und werde schon sehen, daß Sie keine Schande an mir haben, wenn Sie Ihre Güte so weit ausdehnen wollen, mich mit liebenswürdigen und nachsichtigen Menschen bekannt zu machen. Bin ich auch nicht mehr frischgrünes Laub, so bin ich doch auch noch nicht dürr und vertrocknet, man müßte denn meine Magerkeit so taufen wollen.“
Dies schrieb er von seiner Besitzung Tscheidt bei Bauerwitz in Schlesien aus am 18. August 1852 an mich, zu einer Zeit, da er im Sinne hatte, seinen Verleger Campe, Freund Gottschall und mich in Hamburg zu besuchen. Die Krankheit, der er kürzlich in der Blüthe seiner Jugend erlegen ist, kam dazwischen und so ist aus seiner Hierherkunft nichts mehr geworden.
Ich habe ihn nur einmal und zwar blos im Vorüberstreichen gesehen, und da ich weiß, daß Sie sich, mein liebes Fräulein, für diesen Autor besonders interessiren und mich durch Fräulein Pauline haben auffordern lassen, die literarische Unterhaltung, die ich mit Ihnen sonst mündlich gepflogen, doch gelegentlich einmal schriftlich fortzusetzen, so glaube ich das nicht besser thun zu können, als indem ich an meine flüchtige Begegnung mit ihm anknüpfend, versuche, Ihnen ein Bild von ihm und seinem schriftstellerischen Wirken zu geben.
Daß ich diesen Versuch hier in der „Gartenlaube“ gedruckt erscheinen lasse, geschieht, weil Sie, wie ich gleichfalls von Fräulein Pauline erfahren, Abonnentin dieser Zeitschrift sind und mir scheint, daß wohl auch die übrigen Leser derselben einiges Interesse daran nehmen könnten.
Max Waldau ist kein großer, weithin Epoche machender, aber doch jedenfalls ein angenehmer und wohl zu respektirender Autor, dessen eigentlicher Name Georg Spiller von Hauenschild lautet, und mit dem sich etwas vertraut zu machen, wohl der Mühe verlohnt.
Als ich im Sommer 1850 nach längerer Abwesenheit nach Hamburg zurückgekehrt war, befand ich mich am Tage meiner Ankunft mit mehreren Bekannten vor dem, an der besuchtesten Promenade gelegenen, sogenannten Alsterpavillon, als ich plötzlich an diesem ein Menschenpaar vorübergehen sah, dessen Anblick mich frappirte. Der Herr war hoch und schlank und von jenem leichten, ich möchte sagen, beflügeltem Gange, wie er nur künstlerischen und hochstrebenden Naturen eigen zu sein pflegt. Es lag eine Art Rhythmus darin, ein gewisses Etwas, das ich in der Bewegung von Dichtern schon oft getroffen. Das dunkle Haar war voll und lockig nach dem Nacken zurückgeschlagen und nur lose [304] von einer schwarzsammetnen, barettmäßigen Reisemütze bedeckt. Die Züge des Gesichts, frei und edel in ihren Linien, ließen Seelenadel und Geist vermuthen. Zwei große, wie mir schien, in dunkler Bläue erstrahlende Augen, gaben dem Ganzen einen Ausdruck von Schwärmerei und Glück.
Nie, muß ich bekennen, werde ich diese Erscheinung vergessen, die mich beim ersten Blick für sich einnahm, und so mächtig anzog, daß ich ihr lange nachsah, und im Interesse über sie ganz versäumte, auch die Dame näher zu betrachten, die ihr zur Seite ging. Nur, daß sie ebenfalls hoch und schlank und etwas Junonisch-Majestätisches in ihrem Wesen hatte, gewahrte ich beim Nachschauen noch, das ein so emsiges und auffallendes war, daß der hinzutretende Doctor H…, es gewahrend, mir zurief:
„Kennen Sie denn diese Personen nicht? Das ist der Verfasser von „Nach der Natur“ mit seiner Frau, die er sich eben von Heidelberg her nach seiner schlesischen Heimath heimholt.“
„Wie, Hauenschild?“ rief ich. „Hauenschild war das?“
„Nun freilich,“ lautete die Antwort. „Eben der. Er wohnt im Hotel Belvedère und ich habe das Vergnügen, ihm alle Tage an der table d’hôte gegenüber zu sitzen, die er durch seinen Geist, seine Liebenswürdigkeit und heitere Laune entzückt. Seien sie morgen unser Gast und lernen Sie ihn kennen. Das ist ein Mann für Sie.“
Man kann sich denken, mit wie großem Vergnügen ich auf diesen Vorschlag einging, und um so mehr, wenn ich hier noch anführe, daß ich bereits von Rudolph Gottschall und dem bremer Verleger, Franz Schlodtmann, auf die Bekanntschaft im Voraus sehr gespannt gemacht war. Beide, der mitstrebende Dichter, wie der junge, damals sich wacker umthuende Buchhändler waren seines Lobes voll gewesen, und hatten mir nicht genug Gutes zu seinem Lobe mittheilen können. Das ist eine hinreißende, wahrhaft geniale Dichternatur, sagte man mir, eine lebensvoller, quellender Geist, dessen Sprudeln und Rauschen zu beobachten und zu folgen, ein seltener Genuß ist. Seine Unterhaltung, war mir von dem enthusiastischen Gottschall versichert worden, sei wie ein Strom, in dem alles Höchste und Kleinste der Erde mitsammt dem gesternten Firmament sich wiederspiegele. In seinen Worten, hieß es, baue sich kaleidoskopartig im ewigen Wechsel der Gedankenzusammenfügung und Auflösung eine ganze Welt vor der Seele des Hörenden auf. Und mit seinen Briefen, behauptete man, sei es etwas Aehnliches. Die Gedankenfülle, Länge und interessante Mannigfaltigkeit derselben war in einem gewissen Kreise meiner literarischen Bekanntschaft gleichsam sprüchwörtlich geworden. Ein Brief à la Hauenschild wurde jeder Brief genannt, den man als bedeutend anerkennen wollte.
Daß ich nun höchst begierig war, Hauenschild selbst kennen zu lernen, mit dem ich schon durch Andere längst in eine nahe, geistige Verbindung gesetzt worden, wird man ohne Zweifel begreiflich finden, und mir darum glauben, wenn ich hier gestehe, daß ich den Mittag des andern Tages kaum erwarten konnte. Endlich war er da und ich im Hotel Belvedère sogleich mit der Bitte bei Herrn Heuer, dem gefälligen und intelligenten Besitzer desselben, mich so recht in unmittelbarer Nähe Hauenschild’s placiren zu lassen.
„Aber mein Gott,“ sagte dieser, „wissen Sie denn nicht, daß er heut früh mit seiner jungen, schönen Frau nach Schlesien abgereist ist? Warum sind Sie nicht acht Tage früher gekommen? Nun werden Sie sich mit dem Nachhall seines Hierseins begnügen müssen, denn der ganze Tisch wird die Abwesenheit dieses schönen Paares vermissen, und seine Klagen darüber laut werden lassen.“
Ich war wie vom Donner gerührt, und begab mich in sehr gedrückter und verdrossener Stimmung auf meinen Platz, wurde aber am Ende doch noch froh, wenigstens eine Nachlese seines hamburger Aufenthaltes abhalten zu können. Es wurde fast die ganze Tischzeit über von nichts, als ihm und seiner Frau gesprochen. Und aus diesen Gesprächen der Tisch-Habitué’s erhellte deutlich und klar, daß mir meine Freunde nicht zu viel zu Hauenschild’s Lobe erzählt. Auch hier fielen alle Urtheile zu seinen Gunsten aus. Man rühmte die Lebendigkeit, die Fülle und den unnachahmlichen Reiz seiner Gespräche, seine Lust, sich mitzutheilen, die stete Geneigtheit, sich auf Alles und Jedes einzulassen und da begierig zu lernen, wo er nicht lehren konnte.
Ein junger Kaufmann, welcher an einem Exportgeschäft betheiligt war, zeigte sich ganz begeistert darüber, daß der Dichter, als er ihm eines Tages mit einem andern Kaufmanne die Chancen einer neuen Unternehmung erörtern hörte, ihn ersucht hatte, auch ihm einen Einblick in dieselben zu gönnen, im Falle er eine solche Neugier nicht für unbescheiden halte. Wir im Innern von Deutschland, hatte Hauenschild gesagt, haben nur so wenig Gelegenheit, dergleichen überseeische Spekulationen kennen zu lernen, daß ein Schriftsteller, der doch gar wohl in den Fall kommen kann, sie einmal berühren zu müssen, mit allem Eifer zugreifen muß, sich an geeigneter Stelle damit bekannt zu machen. Mit einem Kunstgärtner hatte er sich viel über Blumenzucht unterhalten, bei dem Besitzer des Hotels sich so genau nach dem Gange und Betriebe seines Geschäftes erkundigt, als ob er im Sinne hätte, selbst einen Gasthof anzulegen.
Ein solches Benehmen war bei Hauenschild, wie ich später oft Gelegenheit hatte, wahrzunehmen, keine Koketterie oder Liebedienerei, sondern ein wirkliches Interesse, das er für alle Dinge hatte, die er Menschen mit allem Ernst und Eifer betreiben sah. Nur die müßigen Liebhabereien waren ihm zuwider, und dagegen hat er sich immer ziemlich unbarmherzig erwiesen. Alles, was er selbst angriff, gewann auch nur zu bald eine Ansehen, das weit darüber hinausging, wie dies z. B. seine Vignettenzeichnerei beweist.
Hauenschild nämlich, der viel Sinn für Schönheit hatte, liebte es auch, die Bücher elegant eingebunden zu sehen. Unter dem 16. Juli 1852 schrieb er mir selbst:
„Ich habe eine Passion dafür, daß gute Bücher auch hübsche Bücher sind. Gottschall kann Ihnen sagen, daß alle meine Bücher luxuriös gebunden werden, und daß ich jährlich ein ganzes Kapital für den Buchbinder brauche. Wundern Sie sich also nicht darüber, daß ich mich so lebhaft für – Einbände interessire.
Um diese sauber, sinnig und artig werden zu lassen, beschäftigte er sich auf das Angelegentlichste damit, Umschlagvignetten für besondere Werke zu zeichnen, in welchem Kunstzweige ein gewisser R. Schubert in Berlin, auf Hauenschild’s besondere Anregung hin, neuerdings sehr Außerordentliches geleistet hat. Die sämmtlichen Umschlagvignetten im Campe’schen Verlage rühren von Hauenschild her, und mit welchem Eifer er sich daran zu schaffen machte, kann am Besten auch wieder eine Stelle des schon vorin citirten Briefes darlegen: „Außer diesen größern Arbeiten (der Jongleur, Umarbeitung der Cordula u. s. w.)“ schreibt er, „und einer Menge von kleineren kritischen Arbeiten, die nunmehr nicht länger warten dürfen, hab’ ich noch eine Menge Anderes vor, worüber ich Ihnen aber lieber ein anderes Mal schreibe. Auch mein Umschlagzeichnen kann ich nicht lassen, obgleich mir’s in Breslau schön damit ging. Wir saßen in Zedlitz-Hotel Abends zusammen, Emil Devrient, Gottschall, Karl Beck, Kurnik, Herr und Frau Moritz, Doctor Nimbs und noch einige Andere. Wir kamen auf Heine, auf den Romanzero und den Faust. Einer aus der Gesellschaft behauptete, das Tanzpoem könne schon des Umschlags wegen kein Glück machen. Ich wollte zwar keine Meidinger’sche Anekdote anführen, mußte aber endlich freiwillig meine Verfasserschaft eingestehen, da dem Zeichner Absichten zugemuthet wurden, an die er nicht denken konnte.“
„Es gab ein großes Gelächter. Aber denken Sie sich auch nur, wie die von mir angegebene Idee ausgeführt worden ist. Ich wollte haben, daß eine antike Venusstatue, ausdrücklich noch die kapitolinische, ruhend auf den Staubgefäßen einer Lilie, als der Blume der Reinheit, entgegengesetzt würde der Mephistophela, die emporwächst aus einer Passiflore, als der Blume des mittelalterlichen Christenthums. Der Hellenismus, dessen Schöpfung die Göttin der Schönheit ist, sollte gegenüberstehen der Ausgeburt des Leidenkultus, nämlich raffinirter Lüderlichkeit. So war denn auch der Tänzerin eine angemessene Stellung und eine prägnante Physiognomie zugedacht, während die Statue in aller makelfreien Reinheit des Marmors erscheinen mußte. Sie sehen, daß dieser Plan wohl mit dem Texte harmonirt. Statt dessen aber kehrte die Ironie des Schicksals in Gestalt eines Lithographen die Sache um: Mephistophela sieht noch anständig aus gegen die in ein nacktes, schiefbeiniges Frauenzimmer travestirte Capitolina. Die ganze Geschichte ist somit verunglückt, aber ohne meine Schuld. Zum Glück rettete später wenigstens R. Schubert meine Zeichnung für den Romanzero, die allerdings ohne Werth ist, durch seine Platte für die Miniaturausgabe. Es ist immer nicht angenehm, auch das Unbedeutendste, was man sauber auf das Papier gebracht hat, durch Ungeschicklichkeit verpfuschen zu sehen.
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Hauenschild lieferte später auch eine Deckelzeichnung zu Hafis in Hellas, die von Schubert trefflich gestochen war, und von Hauenschild in mehren Briefen an Freunde sehr gelobt wurde.
Man sieht schon hieraus allein, wie ernst es ihm um die Sache zu thun war, und kann es noch mehr sehen, wenn man diese Umschlagvignetten selbst in Augenschein nehmen mag. Sie sind alle gar sinnig, hübsch und poetisch ausgedacht und in der geschickten Ausführung von R. Schubert eine Zierde der Bücher, denen sie beigegeben sind. So eifrig, wie er sich hiermit befaßte, befaßte er sich aber noch mit vielen andern Dingen, z. B. mit der Musik, auf deren Felde er die Arbeiten des Liedercomponisten Robert Franz und des Dramatikers Richard Wagner auf das Antheilnahmsvollste begleitete, so wie er denn auch für die Schöpfungen der Maler ein achtsames Auge hatte. Neben diesem Allen war er der beste Ehemann und Vater. Unter dem 7. December 1851 schrieb er mir: „Seit lange drängt es mich, Ihnen zu schreiben, aber ich kam zu dem Briefe so wenig, als überhaupt zum Arbeiten. Mein Junge ist jetzt der Mittelpunkt meines Lebens, ich tanze nach seiner Pfeife und bin, da der kleine Kerl die Manie hat, nur bei mir still zu werden, immer auf den Beinen. Das arme Kind ist trotz seiner prächtigen Augen nicht so gesund, als ich es wünschte, Grund genug für mich, ängstlich zu sein. Kinderhaben, heißt unsterblich sein! Sie sehen, daß ich um meine Unsterblichkeit besorgt bin. Jedenfalls bin ich’s mehr für meine lebendige als für die gedruckte. Prutz schrieb mir: Alle sogenannten Freuden sind Dreck gegen Aelternfreuden. Er hat Recht. Die Strophen Byron’s, in denen er von seiner Ada spricht, haben mir jetzt ganz andern Klang. – Sie werden mich auslachen, aber ich lasse mir’s gern gefallen. Die Leute sagen, ich hätte manchen guten Vers geschrieben, aber mein bestes Gedicht ist doch der Junge mit den großen blauen Augen. Ich bin nicht blasirt, warum sollte ich mich also nicht freuen? Ich habe noch nie Grund gehabt, mich eines Wortes zu schämen, warum sollt’ ich also meine Freude nicht aussprechen? Lachen Sie immerzu über das Geständniß, daß der kleine Kerl mich, der ich sonst täglich zwölf Stunden Arbeitszeit hatte, um die Hälfte bringt – ich schäme mich dessen nicht.“
Wer hätte auch mögen, daß er das sollte! Das Glück und die Freude darüber waren ihm wohl zu gönnen, schon allein um seines Fleißes und seiner unermüdlichen Arbeitslust wegen, ja, man dürfte um seiner Gesundheit willen sogar äußerst zufrieden mit der Erholung und Muse sein, die er sich nun doch zuweilen glaubte gestatten zu können oder zu müssen, denn schon damals waren seine Freunde über seine unausgesetzte schriftstellerische Thätigkeit in nicht geringer Sorge. Wohl kein anderer deutscher Autor hat so viel und unausgesetzt geschrieben, wie er. „Nach der Natur,“ „Aus der Junkerwelt,“ „Cordula,“ entstanden rasch nach einander und zugleich mit seiner unendlichen Menge von Journalartikeln, Kritiken, Notizen und Gedichten. Fast alle besseren deutschen Zeitschriften brachten Aufsätze von ihm; und neben diesem Allem unterhielt er eine sehr ausgebreitete und seinerseits sehr ausführliche Correspondenz, so wie er auch das Neueste fast aller Literaturen las.
Man wird es gestehen müssen, daß dieses rastlose Thätigsein etwas Seltenes und Merkwürdiges und noch dazu an einem Manne ist, der in glücklichen Verhältnissen lebte und durchaus nicht nöthig hatte, sich seinen Lebensunterhalt zu erwerben. Seine Familie war nicht eben eine überaus reiche, doch eine anständig begüterte und die Besitzung Tscheidt bei Bauerwitz in Oberschlesien, die er mit seiner Mutter und seinen Schwestern, wie zuletzt mit seiner eigenen Familie bewohnte, zeigte sich durchaus genügend, sie alle in glücklicher Wohlhabenheit existiren zu lassen.
Die Unabhängigkeit und Muse, die ihm dadurch gewährt war, hat ihn denn auch vereint mit seinem unverdrossenen Streben und Talente so rasch und gleichsam im Fluge zu der künstlerischen Höhe gelangen lassen, wie wir ihn in seinen letzten poetischen Erzeugnissen [306] einnehmen sehen. Seine erste, größere Produktion „Blätter im Winde. Brüssel. C. G. Vogler. 1847,“ die jetzt nur selten ist, ließ kaum den Mann in ihm ahnen, der er später geworden ist. Auch hat Niemand so streng als er selbst darüber abgeurtheilt. Als er mir 1851 einmal eine Ballade einsandte, schrieb er mir dabei unter Anderem: „Ich sende Ihnen eine Ballade, Sie gehört zu meiner Sammlung von Neckarsagen, die ich eigentlich nur für meine Frau machte. Sie könnte aber ganz gut eben solch’ Bändchen bilden wie W. Müller’s „Loreley“. Ich traue mir nur in dieser Beziehung so gut als nichts zu. Die Balladen und Romanzen in meinen „Blättern im Winde“ sind das Abgeschmackteste, was es in diesem Genre giebt, wie denn das Bändchen selbst eine Musterkarte aller denkbaren Geschmacklosigkeiten ist. Nichts als Bilder und Metaphern, und jede Metapher eine Boa constrictor, die mindestens einen Gedanken erquetscht. Die meisten dieser Gedichte stammen allerdings aus den Lümmeljahren 15–17, aber ich war doch fast zehn Jahre später noch so dumm, sie mit all’ ihrem Bilderunflath drucken zu lassen. Ich wage also auch der Beilage keine Lobrede mitzugeben. Schade wär’s, wenn ich solch’ echten Balladenstoff verhunzt hätte. Und nichts ist besser, als eine Sage in endgiltiger Fassung. Aber sie muß in die rechten Hände kommen.“
Später, als ich die „Blätter im Winde“ gegen ihn selbst ein wenig in Schutz genommen, schrieb er mir noch einmal darüber: „Faktisch ist, daß nicht ein Dutzend Gedichte ganz unverändert wieder gedruckt werden dürfte. Diese sehen aus, als wenn sie ein Anderer darin verloren hätte. Etwa noch ein Dutzend ginge in anderer Fassung zu halten, der übrige Bilderschwulst ist eben eine Musterkarte von Geschmacklosigkeiten. Warum sollte ich mich schämen, das zu gestehen? Das wenigstens müssen mir meine ärgsten Feinde lassen, daß ich jetzt und immer bereit bin, einen dummen Streich, den ich vor einer Stunde gemacht, sobald ich ihn eingesehen, nicht reuig, aber entschieden so zu nennen, wie er es verdient. Es dürfte für den Literarhistoriker, der mich analysiren wollte, nicht uninteressant sein, zu sehen, aus welchem schlesischen Bilder- und Wortschwall ich mich zu lesbarerer Einfachheit herauszuarbeiten hatte. Wir Schlesier leiden alle an einer ästhetischen Krankheit, an Bilderüberfluß und Hang zur Wortmacherei, das geht durch von Hoffmannswaldau und Lohenstein an. Ich habe mich davon soweit losgemacht, daß Gottschall sagen konnte, ich sei zuweilen „trivial“ im Verse. Ich werde mir also wieder in etwas die Zügel schießen lassen. Daß ich sonst das Ineinanderpranschen von Bildern weg hatte, dafür zeugen leider die „Blätter im Winde.““ Im Uebrigen sehen Sie die schlesischen Poeten an, Gottschall an der Spitze: Tropen schießen ihnen unter den Fingern auf, wohin sie nur greifen. Ob Gottschall recht hat, weiß ich nicht, aber ich weiß zwei Stellen in Cordula, deren Inhalt prosaisch ist, obgleich die Form ihr Bestes thut. Möglich ist’s indeß, daß er im Rechte ist, denn in die Scylla fällt, wer die Charybdis vermeiden will.“
Diese „Blätter im Winde“ übrigens, die allerdings, wie ich schon gesagt, nicht eben hervorragend sind, dürfen doch immerhin deswegen für den Beurtheiler Hauenschild’s von einiger Bedeutung sein, weil sich schon alles das darin im Keime zeigt, durch was er sich später die besondere Theilnahme der Lesewelt erwarb. Freimuth, schöne Humanität, Liebe zu allem Großen und Schönen strahlt glänzend daraus hervor. In einem Liede: „Es gilt!“ lauten z. B. die beiden letzten Strophen:
„Die Menschen, der besten Rechte beraubt,
Sie gilt’s, aus der Tiefe zu heben,
Vernichtung den Kasten, die ahnenbestaubt
Als Sclavenvögte nur leben.
Wir brauchen aber die Vögte nicht mehr,
Wenn keine Sclaven mehr frohnen,
Die Welt von Geiern und Drachen leer,
Der Bienenkorb von Drohnen.
„Dann drückt die ganze Menschheit in’s Haar
Den Kranz des Ruhmes und Sieges,
Die Palme führt in den Fängen der Aar,
Statt wilder Blitze des Krieges,
Und wenn sich so in Jubel und Lust
Gewandelt die finstern Loose,
Mag lieblich blüh’n an jeder Brust
Auch eine duftige Rose.“
Anfang des Jahres 1848 rief er auch Ludwig Uhland an:
„Laß deiner Saiten Zauber wieder klingen
Von kühnen Sängern und biderben Rittern,
Von Minneglück und tapfren Lanzensplittern,
Und dann von Völkern, die um Freiheit ringen.
„Du sagtest selbst, man müsse jubelnd singen,
So lange noch des Herzens Fibern zittern,
Den Geist des Alters Fesseln nicht erbittern
Und ihn berauben seiner Adlerschwingen.
„Doch Seelen, wie die deine altern nimmer,
Geöffnet bleiben dir des Lichtes Pforten,
Glänzt auch des Hauptes Haar mit bleichrem Schimmer.
„Man hoffet noch auf dich an allen Orten,
Und sehnt sich in dem bunten Versgeflimmer
Nach Vater Uhland’s ernsten, tiefen Worten.“
Daß ein Geist von so männlichem Gehalt keine Freude an der Lovelyliteratur, die sich zuletzt eine so übermäßige Geltung bei uns verschaffte, zu haben vermochte, wird man sich denken können, und der erste seiner „Drei Briefe über Schrift und Kunst“ in den „Blättern für literarische Unterhaltung.“ Nr. 32 (vom 7. August 1852) ist auch ein sprechender Beweis dafür. Als er mir denselben schickte, schrieb er mir dabei: „Die freundliche Theilnahme an meinem Streben, die Sie mir wiederholt in Ihrem Blatte und neuerdings in Ihrem letzten Briefe bezeugten, ließ mich Ihnen bereits gestern den eben eingetroffenen „„ersten““ Brief über Schrift und Kunst zusenden. Ich wünschte, daß die dort ausgesprochenen Gesinnungen den Beifall derer hätten, denen es Ernst ist um künstlerisches Ringen im Allgemeinen, um die Poesie insbesondere und vor Allem um ehrliches, sittliches und menschenwürdiges Dasein. Ohne Zweifel ist uns eine schöne Aufgabe geworden, wenn meine Auffassung des poetischen Apostelamtes die richtige ist, wenn wir in der That berufen sind zu einer „„innern Mission““ für Schönheit, Kraft und Freude. Aber, so sehr ich davon durchdrungen bin, daß ich das Rechte getroffen, ich verhehle mir doch keinen Augenblick, daß der passive Widerstand, die Apathie der Männer gegenüber allen poetischen Leistungen, jedes segensreiche Wirken jetzt wie vorher in Frage stellt. Es wird mir Niemand die Wahrheit des Satzes bestreiten, daß erst die Lust, die selbstbewußte Lust an einem liebenswürdigen Leben befähigt: zu manchen politischen Bestrebungen, aber man wird doch nach wie vor die einzigen Mittel zum Zwecke als Tändeleien und Schaumblasen müssiger Geister geringschätzen und großen, ja allen Werth legen auf verfrühte Demonstrationen, die nur dann etwas bedeuten, wenn sie von innerlich befreiten Menschen ausgingen. Es gab kaum eine Zeit, in welcher das Gewicht der Poesie von denen, die den Fortschritt wollen, in gleichem Maße verkannt wurde, wie in der jetzigen. Und doch haben sie an dem Treiben der Gegenpartei, an dem Hätscheln der Geibel’s und Redwitze einen derben Fingerzeig. Die Pfaffen waren seither ja klüger als die ehrlichen Leute. Immer glückt’s freilich nicht, mit Redwitz ist es sogar übel mißglückt. Der arme Junge hat sich in Wien so gräßlich blamirt, ihm ging gegenüber seiner Professur ein so helles Licht auf, daß er, vergeblich wartend auf die Gaben des heiligen Geistes und eine Wissensoffenbarung von oben schon jetzt in seines Nichts durchbohrendem Gefühle das Feld räumt. Dies Fiasko thut mir seinethalb leid, aber es ist gerecht.“
Wie er selbst diese „innere Mission“ für Schönheit, Kraft und Freude vollführt wissen wollte, dafür sind seine Romane und „Cordula“ ein Beweis. In der letzteren ist der Kampf zwischen dem verwelkenden, in seinen Sünden absterbenden Ritterthum und dem gesunden, kräftig aufblühenden Volke geschildert und in diesem Kampfe die Liebe eines Mädchens, das sich in dem Gedichte in dem ganzen mystischen Reize ihrer Jungfräulichkeit darstellt. „Ich gestehe,“ schrieb er mir über „Cordula“ selbst, „daß mir der Anklang, den das Gedicht gefunden, Freude macht. Daß man meine Verse kühl aufgenommen, daß ich sogar über mein Lieblingsgedicht „„Sirvante von Pierre, Cardinal““ (Hamburg, Hoffmann und Campe. 1850), nur von Paris aus Gutes von mir vorher Fremden hörte, betrübte mich fast – wenn ich auch im Stande bin, selbst zu beweisen, daß das Publikum eigentlich recht hatte. Cordula ist in der That von meinen poetischen Arbeiten, mit Ausnahme des Sirvante, die einzige nicht specifisch für mich geschriebene. Daher ist sie auch so gut wie ein Erstling, hat dessen Schwächen, aber vielleicht auch seine naiven Vorzüge. Ich will zusehen, daß ich’s jetzt der Welt noch bequemer mache. Ich selbst [307] fand einen Haufen von Uebelständen, die Kritik zeigte mir andere – und so grob ich werde, wenn man mir unrecht thut, so gelehrig bin ich, wenn man mich am rechten Ende faßt. Alle Längen und trocknen Reflexionen werfe ich fort. Frisches Laub will ich bringen, nicht dürre Aeste.“
Wie „Cordula,“ so hat er auch „nach der Natur“ umgearbeitet. „Ich bin so wenig verliebt in meine Schöpfungen,“ sagt er in einem Briefe an mich, „daß ich sie jedesmal wieder so gut als neu mache, wenn ich sie zurück bekomme.“ Da ich hier keine kritische Abhandlung über Hauenschild’s Werke zu schreiben in Absicht habe, so will ich mich auf den Werth oder Unwerth dieser und seiner andern Romane „Aus der Junkerwelt“ gar nicht einlassen, sondern nur bemerken, daß er dem ersten besonders seinen schriftstellerischen Ruf und hauptsächlich wohl deswegen verdankt, weil derselbe, wenn auch nicht in der Geschichte selbst, wie dies später die „Ritter vom Geiste“ thaten, so doch in den in ihr geführten Gesprächen den vollen Inhalt der Zeit zur Verhandlung brachte. Es war der wirklich moderne Roman, der hier gegeben wurde, der Roman der Gegenwart, der sich tief in ihre Fragen und Ideen einließ, und nicht in so kleinen und erbärmlichen Capricen verloren ging, als dies gemeinhin bei den Romanen der Hahn-Hahn der Fall ist.
„Aus der Junkerwelt“ ist ihm wohl in mehr als einer Beziehung besonders aus dem Herzen geschrieben. In einem seiner Briefe an mich klagt er: „Das Schicksal hat eine Todsünde begangen, als es mich in trostlos unerquicklichste Umgebung placirte. Das Volk verstehe ich kam und kann seine Sprache nicht reden; von den Junkern machte ich keinem eine Visite, denn ich verstehe nichts von Hunden und bin außerdem in Bezug auf Unterhaltung verwöhnt. Ich hatte immer mit Menschen zu thun, die mehr wußten als ich; hier mußt’ ich dociren, und zwar vor tauben Ohren. Seit vier Monaten war ich nicht einmal in Ratibor, der nächsten Stadt. Ich bin froh, wenn ich diese Race nicht sehe. Sie werden sie aus meinen „Alltagsgeschichten“ kennen lernen, sobald ich nur erst den „Jongleur“ fertig habe. Wenn nur mein Junge immer, wenn ich arbeiten will, so gut schliefe, wie im Moment, dann ginge die Sache rasch. Alle Skizzen sind angelegt.“
Er hatte noch Vieles vor; ein Plan drängte bei ihm den andern; sein Geist war immer voll. Mitten in dem Trubel dieser geistigen Regsamkeit ergriff ihn ein heftiges Nervenleiden, das sich auf’s Ohr werfend, seinen Kopf auf’s Furchtbarste angriff. Ich habe den Brief gelesen, den sein Arzt an Campe schrieb und worin seine Krankheit ganz schlicht, aber so eindringlich erzählt wurde, daß einem die Haare dabei zu Berge stehen konnten. Der Arme muß, darnach zu schließen, ganz entsetzlich gelitten haben. Auch hat er sich in der That nie mehr ganz erholt und ist in den ersten Monaten dieses Jahres dem Uebel erlegen.
Sein Tod hat im Allgemeinen weniger Sensation gemacht, als man voraussetzen durfte. Der Kriegslärm übertönte die Klagen und das Hinschwinden eines so thätigen und strebsamen Lebens, da bei längerer Dauer ohne Zweifel noch gar manches vor sich gebracht haben würde. Wie der Literarhistoriker über das von ihm Geschaffene urtheilen werden, muß man dahingestellt sein lassen, aber wie sie auch urtheilen mögen, daß er ein liebenswürdiges, rüstiges und strebsames Talent gewesen, werden sie ihm unter allen Umständen zugestehen müssen. Sein schnelles Emporkommen und Bekanntwerden in der Literatur hat ihn ein wenig, ich nicht sagen, eitel, aber zuversichtlich in dem, was er schaffen wollte, gemacht und ihm eine gewisse Redseligkeit über all’ sein literarisches Thun und Lassen angeeignet. Er sprach und schrieb gern viel über das, was ihn beschäftigte, und daher ist es gekommen, daß diese Beschäftigung oft ein größeres Ansehen bekam, als sie im Grunde zu haben verdiente. Ueber die Vorstudien und Arbeiten zu seinem „Jongleur“ hatte er so viel Wesens gemacht, daß man dies über ein Jahr mit anhörend meinte: es müsse Wunder was davon entstanden sein. Und doch war dies nicht der Fall. Wenigstens meldete mir Rudolph Gottschall aus Breslau, der an Hauenschild viel verlor: „Leider ist von Max Waldau wenig hinterlassen worden, vom „Jongleur“ nur einige Kapitel – was mit seinen eigenen Aussagen und Bemerkungen in auffallendem Widerspruche steht.“
In dieser Plauderlust über sein Schaffen verräth sich ein wenig der literarische Parvenu, und seine vornehme Nonchalance, welche wir bei dem Fürsten Pückler und vielen andern durch günstige Umstände in eine glückliche Lage gebrachten Autoren wahrnehmen können. Bei Hauenschild ist indeß beides weder unangenehm noch verletzend geworden, sondern stets nur eine harmlose Eigenheit seines Wesens geblieben.
Andere und Würdigere mögen tiefer und eingehender über ihn schreiben, hier sollte nur in aller Kürze ein ungefähres Bild seines Wirkens und Charakter gegeben werden, und das ist, wie ich glaube, so geschehen, daß sich auch der Uneingeweihte wenigstens eine ungefähre Vorstellung davon zu machen im Stande sein wird.