F. A. Mammen & Co., Plauen, Vogtl., Spitzen-Manufaktur

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Titel: F. A. Mammen & Co., Plauen, Vogtl., Spitzen-Manufaktur
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aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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F. A. Mammen & Co., Plauen, Vogtl.
Spitzen-Manufaktur.


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F. A. Mammen & Co., Plauen, Vogtl.
Spitzen-Manufaktur.

Plauen ist gegenwärtig in Deutschland der Hauptort für die Weberei weißer Baumwollenwaren, für Weißstickerei, wie viele Arten von Konfektionsartikeln. Aus dem kleinen Gebirgsstädtchen ist mit der Zeit ein regsamer, weit über die Grenzen des Vaterlandes hinaus bekannter Industrieort geworden, der, weder durch seine natürliche Lage, noch durch historische Ereignisse begünstigt, den Platz, den er jetzt unter den sächsischen Städten einnimmt, lediglich der Tüchtigkeit und Intelligenz seiner Mitbürger verdankt.

Auch die obige Firma hat hierzu mit beigetragen. Einer ihrer Besitzer, Theodor Bickel, ist der Erfinder der Tüllspitzen, deren Fabrikation der gesamten Industrie Plauens wie des Vogtlandes, einst während gewerblich ungünstiger Zeiten, neuen Aufschwung verlieh und zum guten Teile mit das rasche Wachstum der Stadt bewirkte.

Die Firma F. A. Mammen & Co. wurde 1838 von Franz August Mammen und Robert Hermann Ulbricht begründet. Letzterer trat im Jahre 1859 aus und M. H. Mammen, der Bruders des bisherigen Mitbesitzers, trat an seine Stelle. 1871 wurden dann Enno Mammen, der Sohn, sowie Theodor Bickel, der Schwiegersohn von F. A. Mammen, und, wie schon erwähnt, der Erfinder der Tüllspitzen, als Teilhaber in die Firma aufgenommen. Die beiden Neueingetretenen arbeiteten mit den bisherigen Besitzern gemeinschaftlich bis zum Jahre 1884 und führten von da ab nach deren Austritt das Geschäft allein weiter. Ende 1889 zogen auch sie sich ins Privatleben zurück und die Firma ging in den Besitz von Th. Wild, dem Schwiegersohne von M. H. Mammen über, der jedoch bereits im Mai 1891 verstarb.

Seitdem wird das Geschäft unter der alten Firma in unveränderter Weise für die Witwe des letzten Inhabers weitergeführt.

Die hauptsächlichsten Fabrikate, welche die Firma F. A. Mammen & Co. erzeugt, sind gestickte Spitzen jeder Art, alle hiermit verwandten Stickereiprodukte, sowie Hand­-Spachtel-Artikel.

[Ξ] Die Manufaktur beschäftigt durchschnittlich 250 Arbeiter und Arbeiterinnen und hat 35 Handstickmaschinen im Betrieb.

Es ist ein Beweis für das gute Einvernehmen, welches zwischen Arbeitgebern und Arbeitern herrscht, daß eine ganze Anzahl der letzteren Anerkennungsdiplome und silberne Medaillen für 25- resp. 30-jährige Arbeitszeit zuerkannt erhielten.

Als Rohmaterialien werden ausschließlich Baumwolle und Seide benutzt. Europa, sowie Amerika bilden die hauptsächlichsten Absatzgebiete der Firma, die indes auch nach allen übrigen Weltteilen umfangreiche Geschäfte betreibt.

Die Firma F. A. Mammen & Co gehört zu jenen industriellen Unternehmungen, die sich aus kleinen Anfängen heraus durch die kaufmännische Tüchtigkeit und Begabung ihrer Inhaber, zu einem der ersten tonangebenden Häuser ihrer Branche erhoben haben. Ohne auch nur eine einzige Ausstellung beschickt zu haben, gilt ihr Renommee im In- und Auslande als unerschütterlich feststehend.

Bemerkt sei noch, daß der Begründer des Hauses, Herr Franz August Mammen, eine rege, gemeinnützig-politische Thätigkeit entwickelte. Er war 1848 Mitglied der National-Versammlung in Frankfurt, 1849 und 1863–1868 Abgeordneter zum sächsischen Landtage, 1862–1874 Mitglied und Präsident der Handelskammer und 1867–1869 Abgeordneter zum Norddeutschen Reichstage.