Für Gärtner und kleine Landwirthe

Textdaten
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Titel: Für Gärtner und kleine Landwirthe
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 16, S. 276
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1889
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[276] Für Gärtner und kleine Landwirthe, namentlich in der Nähe größerer Städte, ist es bekanntlich von Wichtigkeit, ihre Bodenerzeugnisse möglichst früh im Jahre zur Reife und auf den Markt zu bringen, da die Erstlinge stets höher im Preise stehen als die späteren Früchte. Wem die Verhältnisse es gestatten, der kann durch Frühbeete zeitige Produkte erzielen, aber auch auf viel einfachere Weise ist für manche Gartengewächse dasselbe Ziel zu erreichen. Die vielbegehrten frühen Gurken z. B. erhält man, wenn man im April die Kerne in feuchte, wollene Lappen wickelt und an einem mäßig warmen Ort aufbewahrt. Die Keime entwickeln sich schon nach wenigen Tagen und werden dann in das freie Land auf Pferdedung gebracht, oder man pflanzt sie in Töpfe, welche ebenfalls in einem nicht zu warm gehaltenen Zimmer aufgestellt werden, damit die jungen Pflanzen beim Versetzen in die Beete nicht zu empfindlich sind. Letzteres geschieht, wenn sich das dritte Blatt zeigt, und zwar stülpt man die Töpfe mit der Erde um und bringt die Triebe mit dieser in den Boden. Bei eintretender Dunkelheit bedeckt man die jungen Pflanzen mit Blumentöpfen, die man des Morgens wieder entfernt, was so lange fortgesetzt werden muß, bis keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Auf diese Weise erhält man sehr früh marktfähige Gurken.

Ganz in derselben Weise verfährt man mit den Bohnen, welche wie Gurken gegen Frost sehr empfindlich sind. Bei beiden Früchten wird die kleine Mühe durch reichlichen Ertrag belohnt.