Es prangt die Welt im reichsten Maienschmuck
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Es prangt die Welt im reichsten Maienschmuck,
Im vollen Schmuck der Blüten und des Laubes,
Doch uns’re Blicke zwingt ein starrer Druck
Hinab in’s Reich des Moders und des Staubes.
Und auf das Grün der Wälder und der Matten
Und auf die ganze blumenbunte Welt
Legt breit und schwer sich dumpfer Trauer Schatten.
Es war ein düst’rer, schmerzenreicher Tag,
Es sei ein Mann so standhaft als er mag –
Ins tiefste Herz greift eine solche Kunde.
In unsern Reihn ist Keiner weibisch-weich,
Und auf einander preßten wir die Zähne,
Und heiß ins Auge drängte sich die Thräne.
So jung zu sterben! lange vor der Zeit,
Die uns gebleicht der Jugend braunen Scheitel!
So frisch zu sterben! fähig noch zum Streit! –
Wir bauen Schlösser noch auf losen Sand
Und denken nicht an Welken und Ermatten –
Da faßt der Tod uns plötzlich bei der Hand
Und führt uns abwärts in das Reich der Schatten.
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Kühn, trotzig und gewandt, der Rede Meister;
Wir haben unsern Führer ihn genannt,
In Scherz und Ernst, im freien Reich der Geister.
Wie viel er auch der Preise sich gewann,
Nun ist auch er ein bleicher, stummer Mann,
Den klagend wir zur letzten Ruh’ geleiten.
Was er uns war, das sagen Worte nicht,
Und alles Mühen wäre hier verloren.
Ob sie ihm zufiel, ob er sie erkoren.
Er war ein Feind der Halbheit und des Scheins,
Besonnen stets, doch auch bereit zu wagen,
Ein Mann in jeder Faser seines Seins –
Wenn irgendwo, so ziemts an diesem Ort,
Ihr Recht zu gönnen zarten Seelenbanden.
Ihm war die Freundschaft nicht ein leeres Wort –
Dem Freund ein Freund zu sein, er hat’s verstanden.
In tief erregten, nun verklung’nen Tagen,
Mit seinen Freunden hat ihn nichts entzweit –
Ein treues Herz hat aufgehört zu schlagen.
An Schatten reich ist dieses Erdenthal,
In seiner Seele glomm ein goldner Strahl
Und hat ein helles Licht um ihn verbreitet.
Auf seiner Lippe locker saß der Scherz;
Wer wüßte wohl von Stunden nicht zu sagen,
Ein frohes Herz hat aufgehört zu schlagen.
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So leb denn wohl, leb wohl auf immerdar!
Die Lücke klafft im Kreise der Genossen,
Seit Du das Auge bieder, treu und klar,
Noch können wir den schmerzlichen Verlust
In seiner vollen Größe nicht ermessen,
Doch fühlen wir es tief in wunder Brust –
Wir werden Dich im Leben nie vergessen!
Für alle Liebe, die Du uns gespendet.
Du hast uns nur ein einz’ges Mal betrübt –
Als Du auf immer Dich von uns gewendet.
Was auch die Zukunft bringt, wir sorgen nicht,
In unsern Herzen steht es rein und licht!
Lebwohl, lebwohl! und leicht sei Dir die Erde!