Ein neuer Weltbürger
[892] Ein neuer Weltbürger. (Zu dem Bilde S. 880 und 881.) Ja, das ist ein wichtiger Augenblick, den der Altmeister Benjamin Vautier da wieder aus dem Stillleben des Landvolkes – es ist diesmal aus dem Berner Oberland – herausgegriffen und auf der Leinwand verewigt hat, wichtig für die Eltern, die herzige junge Mutter und den wohlbehäbigen Vater, für die nähere und fernere Verwandtschaft, für die ganze Gemeinde – unwichtig, höchst unwichtig nur für das halbwüchsige Kindervolk; das kleine Bürschchen mit seinem Familienregenschirm giebt sich wenigstens das Ansehen vollständiger Theilnahmslosigkeit, und das Mädchen, das an den Holzpfeiler der Kirchenvorhalle sich lehnt, scheint auch für die geschäftige Erregung und Neugier der Alten kein Verständniß zu besitzen. Aber es ist trotzdem ein wichtiger Augenblick, wenn so ein junger Weltbürger, und vollends einer, der in einem so stattlichen Bauernhause, wie das auf unserem Bilde rechts drüben sichtbare, das Licht erblickt hat, zur Kirche gebracht wird, um aufgenommen zu werden in den Schoß der Gemeinde und künftig Freud und Leid mit ihr zu theilen, ihr Ehre oder Schande zu machen. =