Ein frisches grünes Eichenreis am Hute
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Mel.: Vom hoh’n Olymp herab etc.
1. Ein frisches, grünes Eichenreis am Hute, in dem der Hoffung Pfand wir sah’n, im Auge [46] Glanz, des Ringens Luft im Blute, so zogt ihr mit Musik zur Bahn, :,: festlich gekleidet und stramm von Gestalt, freundlich geleitet von Jung und von Alt. :,:
2. Am altersgrauen Rathaus ward geschlossen ein weiter, feierlicher Kreis; da ward gelobt von frohen Festgenossen der Vaterstadt ein Siegespreis, :,: denn wie ein Schwur das „Gut Heil!“ wohl erklang, als um die Tafel Gewinde sich schlang. :,:
3. Und als der Zug euch brausend in die Ferne, als er gen Ost die Kämpfer trug, da war kein Herz, das echt in seinem Kerne, das lauter nicht und rascher schlug. :,: Lösten den Schwur uns’re Streiter nicht ein, war es ein Makel für Stadt und Verein. :,:
4. Es ist nicht Turnerart, sich einzuwiegen in selbstgefällig-eitlen Wahn; wir wußten Alle, es war schwer zu siegen, wo sich in’s Aug’ die besten sah’n. :,: Hoffend und zagend bei Tag und bei Nacht, haben die Zeit wir des Harrens verbracht. :,:
5. Es lieh dem Mute neue, leichte Schwingen, als es herüber froh getönt: „Es hat der Riegen unverdross’nes Ringen Erfolg und Ehre reich gekrönt. :,: Wie auch die Sonne, die flammende, stach, treu ward gehalten, was Leipzig versprach! :,:
6. Und dann die stolze, helle Siegeskunde, die von der Oder zu uns zog, wie sie wie Jubelschrei von Mund zu Munde an jenem Mittwoch-Abend flog! :,: Wahrlich, die Lider floh lange der Schlaf, weil unser Hoffen sie weit übertraf! :,:
7. Wie flammten da der Freude helle Kerzen: Fünf Sieger in des Kranzes Schmuck! Gesteht [47] es nur, da wich von allen Herzen geheimer, aber schwerer Druck! :,: Dankende Grüße und Drücke der Hand haben gen Osten wir jauchzend gesandt. :,:
8. Doch minder herzlich nicht, vielleicht noch wärmer, ward jener Braven auch gedacht, die nun um eine scheue Hoffnung ärmer, die keinen Kranz mit heimgebracht, :,: denen der Sieg sich noch einmal entwand, die nur – mit Ehren vor Deutschland genannt. :,:
9. Die Halle ließ die bunten Wimpel wehen in stolzer Pracht im Sonnenschein, und dieses Fest, das jubelnd wir begehen – den Siegern soll’s gewidmet sein, :,: ihnen, die treu sich und rastlos gemüht, daß uns die Blume der Ehre erblüht. :,:
10. Den Treuen, die für den Verein gestritten, für Lindenstadt und Sachsenland, und die vom schweißgetränkten Plan geschritten, den Eichkranz in der starken Hand, :,: denen ihr Kranz nicht um Tausende feil – all’ unsern Siegern ein brausend „Gut Heil!“ :,: