Ein Jugendbildnis Alexander von Humboldts

Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Ein Jugendbildnis Alexander von Humboldts
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 11, S. 329, 353–354
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[329]

Alexander von Humboldt.
Nach dem Gemälde von Georg Friedrich Weitsch.
Aus dem Werk „Das neunzehnte Jahrhundert in Bildnissen“. Verlag der Photographischen Gesellschaft in Berlin.

[353] Ein Jugendbildnis Alexander von Humboldts. (Zu dem Bilde S. 329.) Am 5. Juni werden es hundert Jahre, daß Alexander von Humboldt sich im spanischen Hafen Coruña auf der Fregatte „Pizarro“ einschiffte und jene Forschungsreise nach Südamerika antrat, deren Ergebnisse von epochemachender Bedeutung für die Entwicklung aller Zweige der Naturwissenschaft in unserem Jahrhundert wurden. Der von hohen Zielen in weite Ferne gelockte junge Gelehrte war damals 29 Jahre alt; erst fünf Jahre später kehrte er zurück, nachdem er mit seinem Begleiter, dem französischen Botaniker Bonpland, die Gebiete des Orinoko und des Amazonenstroms durchforscht, den Chimborasso bis zu einer Höhe von 5810 m bestiegen, Peru und Mexiko durchkreuzt hatte. Dem Maler Georg Friedrich Weitsch, der von 1797 bis 1828 Professor der Berliner Kunstakademie war, verdanken wir das Gemälde, welches uns Humboldts Forscherthätigkeit in der Tropenwelt des amerikanischen Südens lebensvoll vergegenwärtigt und das unser Bild auf S. 329 wiedergiebt. Auf einem Felsblock unter dem Schatten von Palmen und im Schutze der Riesenblätter einer gewaltigen Banane sitzend, ist er im Begriff, die botanische Ausbeute eines Streifzugs dem Herbarium einzuverleiben. Sein großer Reisethermometer lehnt hinter ihm. Das Original des Bildes befindet sich in der Berliner Nationalgalerie; es war dort lange Zeit bei Seite gestellt und ist erst in der pietätvollen Neuordnung der Bilder, die der historischen Entwicklung der Kunst nachzugehen sucht, durch Professor von Tschudi wieder zu Ehren gelangt. So kam es, daß dies historisch so merkwürdige und künstlerisch reizvolle Humboldtporträt früher niemals eine Reproduktion erfahren [354] hat; für das große Porträtwerk „Das neunzehnte Jahrhundert in Bildnissen“, das Karl Werckmeister im Verlag der Photographischen Gesellschaft in Berlin jetzt herausgiebt und dessen Lieferungen im vorigen Jahr zu erscheinen begannen, ist es zum erstenmal reproduziert worden. Das große verdienstvolle Werckmeistersche Unternehmen kommt in Lieferungen heraus, die je 8 Bildnistafeln und 3 Bogen biographischen Text enthalten, in welchen kleinere Abbildungen eingestreut sind. Bis zum Schlusse des Jahres 1900 soll das Werk vollendet sein. Es wird dann gegen 75 Lieferungen oder 5 Bände umfassen. Sein Zweck, eine geistige Heerschau über die hervorragenden Persönlichkeiten des nun zur Rüste gehenden Jahrhunderts abzuhalten, deren äußere Erscheinung in verschiedenen Altersstufen vorzuführen und in kurzen Biographien ihr Wirken zu schildern, wird mit den vorzüglichsten Mitteln verfolgt. Eine Schar berufener Mitarbeiter hat sich zur Herstellung der biographischen Texte vereinigt. Wie sehr es der Herausgeber und der Verlag sich angelegen sein lassen, bisher noch wenig bekannte Bildnisse von wirklichem Wert an die Oeffentlichkeit zu ziehen, davon ist unser Humboldtporträt ein Beispiel. Für viele der Bilder sind Neuaufnahmen, z. B. in der National-Porträtgalerie in London, in den Sammlungen zu Weimar, veranstaltet worden.