Ein Hebel der Kunst-Industrie

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Titel: Ein Hebel der Kunst-Industrie
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aus: Die Gartenlaube, Heft 11, S. 176
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1870
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[176] Ein Hebel der Kunst-Industrie. Zu einem solchen sich emporzuarbeiten ist der Zweck einer illustrirten Gewerbezeitung, von welcher der vollendete siebente Jahrgang (1869) vor uns liegt, der in der That unsere bewundernde Anerkennung herausfordert. Es ist dies die „Gewerbehalle, Organ für den Fortschritt in allen Zweigen der Kunst-Industrie. Unter Mitwirkung bewährter Fachmänner redigirt von Wilhelm Bäumer, Professor der Architectur am Polytechnicum in Stuttgart, und Julius Schnorr, Zeichner. Stuttgart, Verlag von J. Engelhorn.“ Muß man leider zugeben, daß die Arbeiten des Handwerks aus ihrer allgemeinen Niederlage durch den dreißigjährigen Krieg und aus der im Laufe der nachfolgenden Zeiten immer tiefer gesunkenen Geschmacklosigkeit sich noch nicht wieder auf ihre frühere Höhe, wo sie zum Beispiel Nürnberg zu einem Schmuck von Deutschland gemacht, erhoben haben; daß die Kluft zwischen der verschwenderischen Ueberladung aller Gegenstände des höfischen Luxus und der armseligen Einfachheit in den Formen aller Gegenstände des alltäglichen Bedarfs noch immer nicht ausgefüllt ist, und daß darin keine der geringsten Ursachen zu der Klage liegt, daß das Handwerk seinen „goldenen Boden“ verloren habe: so wird man von der Wichtigkeit eines Unternehmens überzeugt sein, welches die Versöhnung der Kunst und der Industrie auf dem praktischsten Wege anbahnen will. Dies geschieht durch einfache klare Lehre und sehr reiche und zahlreiche Beispiele in Zeichnungen, welchen, wo es wünschenswerth, die Details meist in natürlicher Größe beigegeben sind. Der vorliegende Band behandelt in größeren Aufsätzen unter Anderem: Werth und Bedeutung der alten Vorbilder in der Kunst-Industrie, die Kunstarbeiten in Eisen, die Thürklopfer, den Styl in der Ornamentik etc., während die Illustrationen mit ihren kurzen Erklärungen die Arbeiten des Schreiners, Zimmermanns, Schlossers, Stein- und Bildhauers, Stuccateurs, Vergolders, Decorateurs, Ebenisten, des Gold-, Silber- und Metallarbeiters, ferner die Decorirung der Fenster, Bronzen, Uhren, der Gefäße aus Fayence, Porcellan, Glas, Krystall, der Leder- und Portefeuille-Arbeiten, der Weberei, Stickerei etc. umfassen. Daß diese „Gewerbehalle“ keine Text- und Bildersammlung für den Bücherschrank, sondern ein Werk für das Leben ist, dafür zeugt wohl auch der Umstand, daß sie zugleich als internationales Organ der Kunst-Industrie in den Sprachen Frankreichs, Englands und Amerikas, Italiens, Spaniens und Hollands erscheint.