Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):282

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CCLXXXI verso: Bearbeiten

Vonn Franckenland

Francken land stoest vom mittemtag an die Schwaben vnd Bayrn. vom nidergang an den Rhein. vom orient ann die Beheim vnd Thuering. vnd von mitternacht an dieselben Thuering vnd an Hessen. Vnd wann aber hieuor in disem buoch von dem vrsprung vnd herkomen des Frenckischen namens vnd von seinen alten regirern. vnd sunderlich von den dreyen stetten Nuermberg Babenberg vnd Wuertzburg mit figuren vnd entwerffnussen irer gestalt meldung vnd beschreybung allermaist auß Enea silino an dem ort gezogen beschehen ist. so wil hiebey nicht wol schickerlich sein den leser mit zwifachunng der muee zebekuemern sunder auff die foerdern beschreybung yeder statt vnder irem tittel zeweisen vnnd alda von dem Franckenlannd nicht mer zeschreiben. dann souil das Eneas siluius in dem beschluss seiner beschreybung des Frenkkischen lands anzaigt das in disem land marggraff Friderich von Brandenburg kayser Sigmunden vnder andern seinen freuenden angeneme gewesen sey. dem weren vier suene geporn. als Johanns Friderich Albrecht vnd aber Friderich. Dem Johanßen het als dem eltern die chur gepuert. aber der vatter hette Friderichen den andern sune. den er darzu schickerlich achtet fuergezogen. vnd nicht vnbillich. dann derselb Friderich wer ein fuerderer vnd handhaber der gerechtigkeit vnd billichkeit vnd vnder andern Teuetschen fuersten in weißheit beruembt So wer Albrecht von iugent auff in ritterlicher vbung erzogen. also das er nicht allain in vil kriegs lewfften sunder auch mit scharpff rennen. stechen vnd prechen vil kuener behertzter vnd großmueetiger thate begangen hab zusambt den sunderlichen gnaden vnd gaben ime von der natur verlihen.


Von Bayrnland

 

CCLXXXII recto: Bearbeiten

Blat CCLXXXII


Bayrnland ist ein weytte vnd reiche gegent von mitternacht an Francken. vomm nydergang an schwaben gein mittag an das Welsch gepirg. vnnd gein dem orient an oesterreich vnnd Beheim stossennde. Die Thonaw fleueßt schier mitten durch diss Bayerland. Ettlich haben gesetzt das die yser. ettlich der yne die fluess oesterreich vnd Bayerland schaiden. Die schwaben schaydt der fluss des Lechs von den Bayern. Dise gegent haben ettwen die Norgkewer inngehabt. als dann nochmals die riefier zwischen Regenspurg vnnd Nuermberg von der Thonaw gein mitternachtwartzs gelegen das Norhkew genennt wirdt. Von dem herkomen vnd vrsprung des Bayrischen namens vnd volcks ist vnder den gschihtbschreibern mancherlay wone. Aber wiewol Strabo dise gegent als wueste nennet in massen sie dann villeicht zu seinen zeiten wueste gewesen mag sein. yedoch ist sie yetzo fast wol erpawt vnd mit grossen treffenlichen habehaftigen vnd beruembten stetten geziert. also dz wir nicht wissen welchen dise in gantzem Europa an scheinperlichkeit vbertreffen. In disem land sind fuenff bischoflich stett Der eine ist Saltzburg. vnnd daselbst ein ertzbisthumb. In dem Bayrischen lannd hat vor disen zeiten hertzog Ludwig der hoehgeert wider Ludwigen seinen vater den erwirdigen alten vnd treffenlichen man (der ettwendz Franckreichisch koenigreich geregirt het) boese krieg fuergenomen vnnd ine in einem festen Schloss belegert. aber auß erforderung goettlicher rachfale wardt er vor mit fieber begriffen vnd starb ee dann er den vater in seinen willen zohe. Darnach kome er in hertzog Heinrichs gewalt vnd starb kuertzlich. so lebet auch Heinrich nit lanng darnach dann als er seinen vnderthanen verspotten hett in dem gnadenreichen iar gein Rom zewallen. das das lannd des gelts nit entschoepfft wuerde do verschiede er in demselben iar. dem folget in der erbschaft des fuerstenthumbs nach Ludwig sein sun auß der schwester koenig Albrechts geporn ein iungling gross gemueets der eren vnd ruoms begirig. ein verschmeher des gelts. der alle iuden mit offenlichem gepot auß seinen herrschaften vertribe. Er vermehlet ime eine auß Sachßen kaiser Friderichs schwester tochter vnd verrichtet vil krieg vnd zancks teuetscher land.

Von den Rheinlendern

Bey dem Rhein (do dann zu vnßern zeitten die pluom gesehen wirdt) sinnd zwischen bischoff Dietrichen zu Mayntz vnd hertzog Ludwigen pfaluegrafen bey Rhein stettige zwittrechtigkeit vnd auffruo gewesen. vnd ist offt zu der waffen gegriffen vnd die gantz gegent daselbst vmb mit rawb vnd prand zerruedet worden. Die marggrafen zu Baden vnnd Brandenburg theten dem von Mayntz beystand. vnd der bischoff von Trier vnd ettliche stett dem pfaltzgrafen. Als nw pfaltzgraff Ludwig mit tod verschiede (der dann koenig Ludwigs von Sicilia gelaßne wittib zu der ee name) do vnderstund sich hertzog Friderich sein bruder mit verwilligung der landschaft vnd des adels desselben seins bruders vnmuendigen suns die regirung des lands als ein herr annemende sich einen churfuersten haissende mit zusagung on ein eeliche gemahele zebleiben damit dem angenomnen sun nicht nachtail beschehe. Solche zuwuenschung bestettiget babst Nicolaus der fuenft gebetten. Aber kaiser Friderich offt hoh darumb ersucht widersetzet sich dess. In Schwaben hat hertzog Albrecht kaiser Friderichs bruder mit vil stetten in wanckelm syge krieg gefuert. In dem marggrafthumb zu Baden hat marggraff Jacob ein fuerst vn der den Teuetschen an gerechtigkeit vnd kluogheit hohberumbt. der do erkennet das ime zu menschlicher seligkeyt nichtz dann schriftlicher kunst gepreche hat sein suene zu lernung der schrift angehalten. Als er nw derselben seiner suene einen Carolus genant dem iugling sundrer tapfferheit kaiser Friderichs schwester zu der er ee vermehlet het. do starb er vol iar nit vnwillig.

Von dem Thirolischen volck

Als die Thirolischen (die in den talen des yns vnd der Etsch wonen) hertzog Sigmunds irs fuersten in kayser Friderichs vormundschaft vnd pflegnus wesende begerten das inen den der kaiser schicken solt. vnd aber der kaiser inen solchs abschluoge do griffen sie zu der waffen vnd vertriben die ambtlewt die der kaiser gesetzt het. Vnd nach dem aber die von Trient auß gehaiße irs bischoffs des vnderthanen sie waren dem kaiser trew vnd glawben hielten do komen sie mit einem heer daselbsthin eroberten die statt vnd bezwungen auch dz schloß mit belegerung zu ergebung. Darnach komen sie mit dem kaiser zu vertrag vnd erlangten iren herren mit myndter glueckseligkeit dann sie geglawbt hetten.

Von den Schweitzern

Die Schweitzer (ein pirgigs vnd frayssams volck) vbezohen mit heerßkraft die von Zuerch. die wider die puentnus mit inen gehandelt hetten vnd verwuesteten ire landschaft vnd felde. Vnd als sich die vun Zuerch eins streits mit den Schweitzernn vermessen hetten do warden sie schier alle erschlagen vnd die Schweytzer tobten in