Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):283

282 <<<Vorheriges Blatt
Die Schedelsche Weltchronik    Blatt CCLXXXIII
Nächstes Blatt>>> 284
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht Korrektur gelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du bei den Erklärungen über Bearbeitungsstände.


CCLXXXII verso:

Bearbeiten

solcher grawsamkeit vnd wueetunng vber die vberwundnen feind also das sie an dem ende der nyderlag die todten coerper zusamen trugen tisch vnd pencke darauß machten. die coerper oeffneten. das pluot truncken. vnd die hertzen mit den zenen zerrissen.

Vom Elsass

ALs Ludwig der Vienensisch delphyn in das Elsas der gegent ettwen Gallischer yetzo Teuetscher nation in die Basilischen landschaft schier alle Gallische ritterschaft außgefueert ven den von Basel große forcht eingeiagt het do schickten die Schweytzer den von Basel als iren aydgenoßen viertawsent iung starck streytper mann zu hilff. Als nw an den Delphin gelanget das sie zu der statt zueyleten do leget sich der Delphyn mit seinem heer zwischen die statt vnd die Schweitzer. die sich doch zu fueßen an dreyssigtawsent geraysig mann zu streyt richteten[.] also ward zu beder seytten mit grossen kreften gefochten. Zu letst lagen die Schweitzer vberwunden vnd vberwindende vermueedet ernyder also das ir gar wenig empfluhen vnd die andern alle erschlagen wurden. doch vergienge gar selten ein Schweitzer vngerochen. auß denen mer Gallischen oder Frantzosen gefunden warden die mit der Schweitzer lantzen oder spiessen durchstochen den feind zeschlahen mitten durch die spiess oder lantzen ein fallende rachsal empfangner wunden begerten.

Von Sophoy

AMedeus der erst hertzog zu Sophoy als er viertzig iar nach seins vaters tod das lnand mit grosser auffung vnd erkriegtem frid geregirt het verließ sein fuerstenthumb vnd werltlich ruom vnd ere vnnd zohe in die wueestnus mit sechß rittermessigen mannen. Zu letst wardt er zu bebstlicher hoehe erhebt in massen hieuor in dem buch von dem vnd andern meldung geschehen ist. Aber nit vil volcks erkennet ine als einen stathalter Cristi. außgenomen sein vndertanen. die Schweitzer. die von Basel. die von Straßburg. vnd die die hertzog Albrechten zu Bayern anhiengen.

Nota einen zusatz

ENeas siluius pius hat im anfang diss seins buechleins zugesagt das er die Europischen sachen an dz liecht bringen woel. aber dieweil er mit der außtaylung obers vnd nyders Teuetschs lands vmbgangen ist hat er den bluomen derselben nation vnderwegen gelassen. dann er hat nichts von dem allen eltisten volck teuetscher nation der Schwaben geschriben. die doch der gschihtbschreiber Strabo. vnnd Julius cesar in kriegs sachen mit wunderperlichem lobe erheben. Dann das Schwabenland ist yetzo mit vil bischoflichen kirchen vnd vil treffenlichen hohberuembten stetten wol besetzt. vnnd mit vil namhaftigen wasserfluessen befeuechtigt. fruchtper vnnd reich an getraydt vnd wein mit fast synnreichen wolkuendendem vnd streytschicklichem volck besetzt. Er hat auch fuergangen bede gestadt des Rheins von seinem vrsprung bis hinab gein Koeln. daran auff beden seytten hinab ein grosse loebliche zierde großer bischoflicher auch kaiserlicer vnd fuerstlicher stett erscheint in einem fruchtpern erdpodem an getrayd vnd vil andern fruechten. vnd suenderlich an wein also reich vnd vberfliessend das schier alle Teuetsche land vnd auch die mitternachtlich gegent sich des Rheinnischen weins ergetzen. Diss sind die bischoflichen stett Costnitz Basel Straßburg Speyer Wurms Maintz Coblentz alle mit vorwer zynnen. greben vnd hohen ergkern wolbefestigt. Alda ist ein holdselig freuentlich volck sich eins tayls seins fruchtpern erdpodens eins tayls der hantirung vnd kawffmanschatz nerende. so fleysset sich der adel des wildgefengs. den merern tail seins lebens in freueden vnd wollustperkeit verzerende. Er hat auch vbersehen die gegen Teuetsches land die der wasserfluss Lynttung genant befeuechtigt. der do entspringt in dem gepirg Glares vnd in den Zuercher see fleueßt vnd in den see rynnet. Dise gegent ist mit starcken stetten vnd schloessern. als Bern Lucern Zuerich Solutern vnd mit einem fast streitpern volck besetzt das man der Schweytzer pund nennet. vnd allen daselbst vmbgelegnen fuerstenthumen erschrockenlich ist vnd in kurtzer zeit seinen gewalt wunderperlicher weiss erweittert hat. Er hat auch fuergangen Flandern Hannogew Brafant an reichthuemern vnd kawfmanschatzen fast durchleuechtige gegent. darinn ligen Brugk Jhent Mecheln Antdorff. dann wiewol dieselben gegent ettwen dem nydern Franckreich zugezelt worden sind so reden sie doch yetzo nach erweytterung der Teuetschen nation mit Teuetscher zungen.

CCLXXXIII recto:

Bearbeiten
Blat CCLXXXIII
Franckreich
 

IN dem koenigreich zu Franckreich (das zu vnßern zeitten Johanna die Lothringisch iunckfrawe goetlicher weyse (als man glawbt) vermanet in manlichen klaidern vnd waffen gallische spitzen fueerende von dem gewalt der Engellender zum groeßisten tayl die erst vnder den ersten fechtende erlediget) als Philippus der hertzog zu Burgundi nach verzihner gewaltsamen vetterlichs tods sich von den Engellendern an die Frantzosen gewendet het sind zwischen koenig Karln vnd seinem sun dem Vienensischen delphin grosse zwittrechtigkeit vnd feindschaft erwachßen. Carolus der andogauensisch hertzog des Delphins vetter was zu derselben zeit bey dem koenig gar mechtig vnd gewaltig. Nw mocht Johannes der Aluernisch hertzog desselben Karls mechtigkeit nit tragen. so sahen der Borbonisch fuerst vnd sein bruder die Andogauensischen herrschung mit argkwon an. demnach rieten sie dem Delphin sich von seinem vater zethun. dann also moecht es den weg erlangen das der koenig auß naygung des suns den Karln von ime thun vnd das koenigreich mit besserm rat geregirt wuerd. Auß diser bewegnus thet sich der Delphin vnbegrueßt des vaters zu den Nuternensischen. Als soelchs der koenig erfuore do sammlet er eylends ein heer vnd zohe fuer Alanconium vnd erobret nicht mit großer muoe vil befestigung. vnd empfieng den hertzog in ergebung. Darnach rayset er wider den sun. aber nach dem die Minernischen stett den Delphin wider seins vaters gewalt nicht schuetzen getorsten do baten sie ine von inen zeziehen. also kome er gein Borbonium. Vnlang darnach auß besorgknus des Borbonischen fuersten zorns den sun dem vater versoenende. Dise sach gelanget seinem bruder nit zu guotem. dann in kurtzer zeit darnach wardt er gefangen vnd ertrenckt. In kurtzer weil darnach hat Renatus auß dem Sicilischem koenigreich vertriben sein tochter koenig Heinrichen zu engelland zu der ee vermehlet. nicht mit widerwillen des franckreichischen koenigs. der auß derselben heyrat ime vnd seinem koenigreich haylpern anstal vnd auffschuobe