Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):083
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LXXXII verso:
BearbeitenNach der erpawung der stat rome. iiijc. lxxx. iar sahe man pluot auß der erden vnd milch vom himel fließen in gestalt eines regens. Ein schwere pestilenz was zway iar zu Rom. die als die Sibillischen buecher sagen auß goetlichem zorn entstanden was. man frager niot nach der zal der gestorbenen sunder der vberblibnen.
Ein große hohe mamorstunune sawl. ein pildnus der simnen. von Clare lido dem sawlmacher beraitet. in der innseln Rhodis auffgerichtet fiel ernider. die was (als Eusebius setzt) hundert. lxx. elnpogen hoh. vnnd einem thurn gleich. vnndvnder den siben wunderercken der werlt das groeßist.
Strato ein Lampsacenischer naturlicher maister ein sun Archesilai. was ein fasi wolgesprecher man. der sich in erforschung der naurlichen kunst. die man phisicam annt vor andern gar fleissiglich vbet vnd darumb von derselben kunst phisicus genant wardt. Er was ein lerer Prolomei philadelphi. von dem er mit. lxxx.. phunden begablt ward. Sie sagen das er also subtil gewesen sey das er anempfindnus gestorben wer. Siphin der naturlich maister verlore zu diser zeit alle sein gueter vnd empflohe nackend douon. vnd sprach alle mmeine gueter tag ich mit mir. dann er truog die vnderm hertzen.
Crates der Atheniensisch achademisch naturlich maister ein sun Antigems, was ein iunger Paleminis vnd sien nachkomen in der schul. die einander im leben also lieb hatten dz sie alweg einerlay lere vnd kunst erlangten. vnnd im tod in ein ainigs grab gelegt warden. den zu gedechtnus, Antagoras auff ur grab ein schrift machet der maynung. wie sie in eintrechtigkeit der gemueet vnd in raynigkeit mit weißheit gelebt hetten.
Panecius der naturlich maister reichßnet zu der zeut Scipioneis zu rim des lerer wz er. der sprach das leben der menschen die ir tag in dem mittel der ding vben vnd inselbs vnd den iren ersprießlich sein woellen muoß zuuerhueetung vnuersehner vnnd schier taglicher geferlichkeit alweg eins berayten vnd aufmerckigen gemueets sein.
Silphon der Megarensisch pilozophus reichßnet zu disen zeiten. der in volgung vnd weißheit andere weit vbertroffen hat. Diser was (als Cicero sagt) ein scharpfsinnig vnd zu seinen zeiten fast glawhaftig man der in bekriegung seins vaterlands nach verlust aller seiner gueter empflohe vnd gefraget ob er alle ding verloren het. antwurtet. Ich trage alle meine gueter mit mir. dann er sprach das er die im hertzen vnnd nit auff den schultern truoge.
Possidomus der naturlich maister. der fect ein stoicus vnd ein iunger Panecy reichßnet auch zuu den zeiten Scipionis. vnd was (als Augustinus spricht) ein grosser astrologus.
Erasistratus ein Atheniensischer artzt reichßnet (als Eusebius setzt) zu disen zeiten. der was des geslechts Aristotilis vnd ein fuertreffenlicher artzt vnd ward vmb gesundmachung Anthiochi des konigs von eim schwern seuechen duch Ptolomeum desselben konigs sun mit hundert pfunden begabt. Als solchs Plinius imm xxix. buoch der naturlichen historien bezeuegt.
Licon der Troadensisch naturlich maister was diser zeit in ruom vnnd gar ein redsprech man. vnd in aufzuscht vnd anweysung der kinder zumal schickerlich dann er sprach das bey den kindern die scham vmd der vleis des lobs als bey den pferden der sporn sein muest. er was do er lebet eins gar raynen wandels vnd vnglewplicher sawberkeit vnd scheinperlichkeit der klaider. vnd nach dem er auch starcks leibs was so vbet er sich im palspil. vnd hirlt den fuerstenthumb der schul. xliiij. iar. zu letst starb er amm podagra imm. lxxiiij. iar seins alters. Timon appolloniates philozophus reichßnet auch zu disen zeiten vnd was in der iugend eins vnzuechtigen wesens. aber in den iarn der manschaft ein lerner der kunst der weißheit vnd gesprechheit.
LXXXIII recto:
BearbeitenMetellus der Roemisch ratherr hat in sicilia Aßdrubalem den herzogen der affrier. der ime mit hundert vnd. xxx. elephanten vnnd mir großem volck entgegen kome vberwunden. bey Panormum. xxm. feind erslagen. xxvi elephanten gefangen. vnd die vbrigen vnder die Numidier. dir irs teyls waren verloffen widerzusamen gesamelt vnd mit großem gesprengk gein Rom gefuert.
Dieweil C. mallius torquatus. vnd C. attilus rathern waren. do sygten die Roemer wider die Sardier vnd wardt an allen oertern frid gemacht. also das die Roemer keinen krieg hetten. das doch seyder anfangs der statt rom allain ain mal. die weil Numua Pompilius regiret den roemern begegnet. vnd die pfort Hani ward ein iar besloßen zu den zeiten der ratspfleg Emilij uohe ein groß mechtig heer der Gallier vber die geprig. aber alles welsch lannd hielr es mit den roemern. vnd der feind warden. xlm. gefangen. vnd. vijm. erslagen. vnd Emilio ein triumph erkant. dann wiewol die Gallier kuens gemueets vnd vbermenschlichs groß leibs wan. yedoch gleichweiß als ir kraft im ersten rawsch mer was dann manlich also was ir nachfolgende kraft minder dann weibisch. dann sie hetten pirgisch leib vnder eim feuechten himel erzogen gleich dem schnee die pald von hitz des feuechtens den schways ließen vnd auß leichter bewegnus. als ob die sun sie erwermre entloeset warden. darnach vber ettliche iar ward wider die allier innerhalb welsch lands gestritten vnd sich endet der krieg dieweil M. claudius marcellus vnd Cornelius scipio ratherrn waren. nachfolgend hat derselb Marecllus mit seinem mitratsfreuendt Cornelio groß volck der Gallier vmbracht. Mayland bestritten. einen großen rawb gein Rom gefuert vnnd imm trumpff spil auff seinen achseln getragen.
Desselben iars erhuobe sich der ander punicisch krieg. oder Affrcanisch krieg wider die Roemer durch Hannibalem den Cartaginensischen hertzog Amilcaris sun. der dann dieweil er noch newn iar alt was demselben seynem vater auff der goetter altar geschworn het dz er so erst er moecht wider die Roemer fechten woelte.
Von anfang der statt Rom fuenf hundert vnd in frm vierzigsten iar sind Lucius Emilius Paulus. vnnd Publis Cerecius varro wider Hannibalem außgezogen vnnd doch bede ernidergelegen.
Nach volziehung des Punischen kriegs entstund der Macedonisch krieg wider den konig Philippen imm fuenfhundert vnd einundfuenftzigten iar nach anfang der statt Rom. wider denselben konig ward C. Quintinus Flamminius der Roemer geschickt. vnd es gienge im gluecklich vnd ward im frid angepoten mit dem geding das er die kriechischen stett die die Roemer ine beschutzten nit bekriegen sunder die gefangen vnd fuerfluechtigen ledigzelen. allein fuenftzig schiff haben vnnd die vbrigen den Roemern geben. vnd durch die iar zu zehenmal viertausend gewicht silbers raichen. vnnd des alles seinen sun Demetrium zu geysel setzen solt.