Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):084

083 <<<Vorheriges Blatt
Die Schedelsche Weltchronik    Blatt LXXXIIII
Nächstes Blatt>>> 085
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht Korrektur gelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du bei den Erklärungen über Bearbeitungsstände.


LXXXIII verso: Bearbeiten

Das funft alter
 
 

Alexander ein sun antiochi ephiphanis sim der. xi. koenig Syrie vnd Asie regiret newn iar vnd was den iuden alweg gnedig. vnd macher mit Jonatha machabeo dem herzogen ein puentnus. mit der hilff erslug er Demetrium sother vnd regiret an seiner stat. Er vermehelt ime Cleopatram des konigx Ptolomei tochter. die name ptolomeus vnd gabe die Alexandro Demetrio dem sun Demetrij sother zu eim weib. zu letzt flohe Alexander zum konig Arabie der bezoget sich vor ptolomei darumb ertoedtet er alexandrum vnd schicker sein hawbt ptolomeo zu

Demetrius regiret drey iar nach alexandro vnnd als alles sein vaterlich konigreich in versawmlichket vnd nachlassigkeit. ward zu letzt in Hiraniam gefangen gefuert. vnnd kebet .ix. iar des reichs entsetzt. darnach ward er wider in das reich gesetzt vnd ime durch Philometorem sein tochter Cleopatra die Alexander entfueret vermehelt

Antiochus sedetes vnderfinge sich. dieweil er noch ein kind wz. auß rate Triphois zu widerbringung des reichs ettwas zuhandeln. aber er schuoff wenig. denn er wardt palt von ime erslagen. wann dise bede miteinander fechtende. regiret ytzo einer vnd denn der ander.

Iohannes hirvanus hat nach ertoedtung seines vaters symonis vnd zwayer seiner suen Jude vnd Mathathie vonn Prolomeo in der wirtschaft zu Jhericho mt recht die briesterschaft erlangt. vnd derselben. xxiij. iar gar wol gepflegen. vnd nach. seinem absterben Aristobaldum seinen erstgepornen sun vnd Antigonum mit zwayen anderen kleinen suenen gelaßen. vnd nach dem ir keiner das volck zeregien gnuogsam oder tueglich wz. so setzet er sein weib die fast kluog was den suenen vorzesein. vnd saße. xxvi. iar als ein man der briesterschaft wirdig. vnd in dem herzogthumb gestreng. Er begeret vnd erlanger von den roemern freuentschaft. vnnd erlidde vil widerwertigkeit von den phariseyern vnnd Effeniern. vonn den er zu lest erledigt ward vnd seligclich in das alter lebet.

Aristobolus ein sun Johannis Hircani leget sein muter vnd zwen sein iunger bruedere in fancknus vnd setzet imselbs die kron des reichs auff vnd regiret allain ein iar vnd was ein konig vnd ein bischoff vnnd ertoedtet seinen bruder duch zuplasung seins weibs. vnd als. iiijc. lxxv. iar von Sedechia dem letzten konig inda verloffen waren starb er an eim herben seuechen das dz pluet auß den zerissen glidernn außdrunge.

Triphon fienge an vnd empfinge von Symone hundert pfundt silbers vnd zwen suen Jonathe wider verhaißne ding. vnd ertoedten Jonatham mit zwayen suenen. vnd ersluog danach seinen herren Antiochum also iungen vnd regiret fuer ine.

Alexander der bruder Aristoboli empfing bey den hebreyschen das bischoffthumb vnd konigreich vnd regiret. xxvij. iar. dann die verlaßen wittib Aristoboli die auß ime kein kind geporn hat. erloeset ine mit zwayen bruedern auß fracknus. vnnd setzet ine als den eltern zu eim konig Judee. derselb ertoestet seinen nehst nach ime gepornen bruder vnd entsetzet den dritten des reichs mit bezwangnus mit ime zeregiren vnd er was also boßhaftig das er tausent alten inerhalb sechs iaren vmbrachr vnd achthundert remann die sein vbeltat andeten mitsambt iren weibern und kindern an den straßen vn der gaßen aufhencken ließ. darnach starb er an dem viertagigen fiber im. xxvij. iar seindes reichs vnd ließ zwen suen Hircanum vnd Aristobolum. aber er setzt sein weib Alexandram zeregiren. dann sie het die gnad des volcks.

Diser Alexander ein sun Antiochi regiret nach dem Triphon den erschluog Diodatus der herzog.


LXXXIIII recto: Bearbeiten

Blat LXXXIIII
der werlt

Mantua ist in Gallia der Cenomaniser ein beruembte stat. vnd (als ettlich sagen) von Matha der tochter Thiresie der tichterin denambt. vnd nach abfall der Thebanier von Alexandro gepawt. so sind ettlich die sprecchen das Thiresia zu den zeiten thesei gewesen vnd in ir dinstperket gelangt. vnd nach absterben irs vaters in welsche land mit vil lewten komen sey. vndmit kriechyschen gehilffen dise stat Matuam erpawen hab. als aber dazwischen Denus auß Tiberinodem konig der Tuscier geporn wardt. vnd sich nw die Tuscier vnd Venediger in dieselben statt versamelten do vmbfing Dnenus die statt mit mawrn. wendet die in ein andere gestalt vnd nenner sie won seiner muter Mantuam. wie solchs Virgilius imm. x. buch Eneidos genant anzeigt. Doch ist wissenrlich das dise fast alte statt von den Etruscieren pepawen. vnd eine der zwolff stett ihenßenhalb des Appenninischen gepirgs. von demselben volck bewoner gewesen sey. Dise statt ligt den bergen die Galliam vnd teuetsche Land vom welschen lannd schaiden nahend, vnnd nit weit von dem see Benaco. darauß das wasser Mincius bis gein Mantua hin leuest. vnd daselbst ein see worden. vmb die statt rinnet vnd von dannen fueroan in kurtzem lawff in den fluss Padum kombt. Mantua hat in vergangen zeuten groß anstoeß vnd widerwertigkeit erlidden. vnnd st vonn Athila dem Hungrischen wuettrich von den Gothieren, Langopardieren vnd der Baiern konig zu zeiten zeruedet. beweylen berawbet. zu zeitten an zinnen geoffent vd vnbewardt gelaßen. Die Hungrischen haben z zeiten dise statt bis an den erdpoden vmkert. darumb isz nochmaln ein ort daselbst Vngaria genant. Mathildis die edel greffin hat dise statt lang ingehabt vnd wunderperlich erweitert. Vnder der babst Nicolas der ander ein Concili hielt. Vil herrschaften haben nach Mathildim dise statt vil zeit beseßen. darinn haben ach die hohberuembten geslecht de Kippa vmd Passerini genant zu zeiten geherrschet. zu letzt nach mancherlay fallen hat das edel geslecht Gonzagorum genant nach bertreibung der Passinier dise statt mit schoenen pwgken vber den see aufgerichtet. vnnd mit hohen gotzhewßern. koniglichen palasten. vnnd adellichen burgerßhewßern huebsch gezieret. darumb sie auch hewt ein weyte statt vnd an habe vnd guettern reich die zu menschlichem geprauch naotturftig sind vnnd machtig geachtet ist. zu den zeiten des grossen Karls erschione zu Mantua das wunderperlich pluot Christi. zu des besichtigung sich babst leo der ander daselbsthin fueget. vnd von dannen in teuetsche lannd zu demsekben Karl zohe. Karolus calnus des grossen Karls sun starb zu Mantua von vergift. das ime ein hebreischer artzt mit gelt geritzt gab. Daselbst rastet Anßhelmus der Lucensisch bischoff. ein hieliger vnd in erfarung vnd sytten beruembter man. Auch der seligst Johannes bonus daselbst ettwen ein burger an wunderzaichen scheinperlich. Von dannen sind auch pirein außpuendig buch von der ertzney an den koenig von Sicilia gemacht haben.