Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):045

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XLIIII verso:

Das drit alter

Padua ein fast alte treffentliche vnd weitgesuechte stat welscher land ist (als Virgilius vnd Titus liuius schreyben) durch Anthenorem auß Troya fluechtigen gepawen. dann anthenor zohe enmitten durch die achiuier bis an die Illirischen gestat. vnd kome in die herrschaft der Liburnier bis in das adriatisch meer vnd vertribe die Eueganier die dieselben gegent inhielten. vnd pawet die stat Padua. Aber Cicero spricht das die Paduaner den roemern fast freuentlich gewesen seyen. vnd inen zu den schwersten zeiten mit waffen vnd gelt geholffen haben. Padua ist aber darnach zu den glueckseligsten zeiten irs stands der roemer inwonung gewesen. doch nit in gestalt einer besitzung mit newem volck. sunder den Paduanern wardt die gerechtigkeit der mitwelung eins roemischen rats gegeben. vnd wir halten das kein stat in welschen landen an huebscheit offner gemeiner gepewe diser stat gleich sey. aber alle sundere vnd gemeine gepewe darinn sind new. dann Attila der Hunier koenig verwuestet sie. vnd wiewol sie von Narsete euenucho vnd von den von Rauenna wideraufgerichtet wardt so wardt sie doch darnach von den Lampartischen angezuendet vnd zeruedet. vnd aber nachfolgend zu den zeiten des grossen keyser Karsl vnd seiner suene vnd enicklen mit wunderperlicher zunemung gemeret bis zu den zeiten des ersten keyser Fridereichs. hat sie Ecelinus aller tyrannen der grausamst ime vnderworffen vnd vnzelich todsleg vnd außtreibung der burger begangen vnd fuergenomen. Darnach haben die Charrarier vnder dem tittel der hawbtmanschaft diser stat gepflegen vnd sie bey. c. iaren beseßen vnd habhaftiger reicher vnd zierlicher gemacht. dann auß vleis derselben Charrarier sind zum groeßeren teil erhebt vnd geziert die zynnen damit die stat mit trifeltigem vmbkrais vnd mawr befestigt ist. vnd wiewol Tymanus durch sie hinein fiel. yedoch sind durch vil vnd mancherlay graben mit grosser ueberschwencklicher arbeit gemacht die wasser vmb die stat an manchen oertern der stat. zu zier vnd fuog von denselben Charrariern gefuert vnd gelaitet worden In diser stat ist ein garfeste burg. vnd ein pallast vnder den walhen der erst. vnd ire gepew sind mancherlay. Keyser Henrich der vierd ein teuetscher hat die thumkirchen alda gepawen. da ist auch ein rathaws schoener den keins in der werlt. das darnach verprannt wardt. vnd doch die Venediger koestlicher wider gepawet. vnd die gepayn Titi liuij an ein sichpere stat gelegt haben. Daselbst ist auch sannd Anthonis ein so loebliche kierch das ir gleich selten in welschen landen gefunden wirdt. auch ist alda sand Justina der iunckfrawen tempel. darinn die leichnam sand Lucasen des ewangelisten. vnd Prosdoanni mitsambt der benanten sand Justina heiligthum behalten werden. vnd man sagt dieselben kirchen sey Jouis tempel gewesen: Aber yetzo ist daselbst ein weits closter sand Benedicten ordens. In diser stat ist ob allen hohenschulen welscher land die hohberuembtst. Dise stat hat außerhalb Tito liuio in der lere hohachtper vnd erleuechtet menner geporn. nemlich Paulum den rechtgelerten. Petruz de apono. dess fuertreffentliche schrift vnd lere zu gemeiner nutzperkeit der menschen in grossen eren gehalten werden. Item Albertum eynsidler ordens einen hohberuembten lerer vnd außschreyer der heiligen schrift. Item Stellam. Flaccum. Vollusium vnd vil ander in aller kunst fuertreffende mann. Vomm meer aufwartz hat dise stat ein schiffung auff dem fluss Brinta. der dabeyhin fleueßt. Von Lucafusina schiffet man pald sechs meyl gein Padua in einem mit hannd gemachten graben.

Padua


 


XLV recto:

Blat XLV

der werlt


 


Von dem reich der Lateinischen vnnd welschs lannds

Das lannd das yetzo Campania heißt ist ettwen der Lateinischen koenigreich gewesen. vnd als Virgilius vnd Liuius bezeuegen so ist diss lannd auß. xviij. gegenten eins. das vil oerter het die vonn den andernn gegenten besuchet warden. Aber nach dem darinn meer beschedigung dann in den anderen landen oder gegenten beschehen sinnd. so ist darauß entsprungen das nwmaln dasselb lannd mynder erpawet ist oder mynder besuchet wirdt dann einiche der andern gegent. Dasselb land oder prouintz heißt daruemb die Lateinisch prouintz das Saturnus der Cretensier koenig seins suns Jouis waffen flihende an denselben enden heimlich oder verporgenlich gewonet hat. dann sollich heymlich verborgenlich wonung wirdt in dem wort latino (als die gelerten des lateins wißen) bedeuetet. Als dann solchs Virgilius in acht lateinischen versen beschriben vnnd angezeigt hat. Doch ist die groeße diser prouintz vomm anfang gar enge gewesen. Aber Seruius spricht das aigentlich die. die lateinischen genant weren die zwischen den inneren oertternn des albanischen bergs woneten. vnd dise prouintz hebt sich an vomm meer bey dem tiberinischen gestadt vnd raichet hin an die stat Cayetam da sind ettwieuill stett noch vor awgen wesende vnd etlich erstoeret. In diser gegent vnd prouintz sind voelcker gewest. die Aborigenes. Rutuli. Volsci. Hernici. Equicoli. vnd Marsi genant warden. dann dise gegent hat einen großen vmbkrais. Aber Janus ein vater vnd got der goetter zugenambt gar ein holdseliger vnd gutter man vnd hoher liebhaber der wirtschaft vnd gastung auß den orientischen gegenten komende hat allererster in welschem land zeregiren angefangen. vnd vnder andern wercken seiner tugent den Saturnum nit allein guetlich aufgenomen sunder auch mit ime das reich geteylet.


 


WElchsland ist ein gegent des teils Europe. vnd ob allen andern gegenten der gantzen werlt die beruembtst fuernembst vnd treffenlichst. die (als man naynt) den namen von ochßen oder stirnn gehabt hat. daruemb hat auch Plato in Thimeo die walhen nach demselben vihe. thauros genennt. vnd von irer menige. schoenheit vnnd fruchtperkeit welsch lannd ytaliam geheißen. Nw ist dise gegent in form vnd gestalt eins schenckels zwischen dem adriatischen vnd tuscianischen meer. vnd raichet von dem gepirg. vnd von hinden ab dem apenninischen berg sich ymmer mer vnd mer erhebende vnd bis hin an den Reginischen gipffel vnd an die Brutianischen gestadt außstrekende. In seinem ende trennet es sich in zwen spitz oder hoerner. der eins siht in das Joninisch. das ander in dz Siculianisch meer. vnd hat amm ort die stat Rhegium genant. Die lenge diss lands strecket sich von der stat Augusta pretoria amm end des gepirgs ligende durch Rom vnd Capuam hin bis zu der benanten stat Rhegium. vnd ist (als Solinns bezeuegt) zehenmalhundert vnd zwentzig tausent schrit weyt. amm groeßern vierhundert zehen. vnnd amm kleineren ort hundert sechs vnd dreyssig prayt. vnnd hat in der Reatinischen gegent einen nabel. vnd ettwen auß der seyten des oebern oder Adriatischen meers den fluss Rubiconem fuer ein ende gehabt. Vormals wardt diss lannd von Hespero dem bruder Atlantis Hesperia genant. darnah Oenotria von dem besten wein der alda wechst. vnd zu letst ist es ytalia von ytalo dem koenig der Siculier genent worden. der dann an dise end kom. darinn wonet vnd regiret. Dise gegent weichet keinem lannd weder in fruchtperkeit der erden. noch in dem ruom der waffen. vnd hat vil treffenlicher stett.

 
Die namen vnnd ordnung der Lateinischen vnnd Welschen konig.
 
Janus j Siluius viij xxviij. iar Liberinus xv viij. iar
Saturnus ij Die er Eneas siluius .ix xxxi. iar Agrippa xvi xl. iar
Picus iij sten. v. Latinus x l. iar Aromulus xvij xix. iar
Faunus iiij regirten Alba siluiss xi xxxix. iar Auentinus xviij xxxviij. iar
Latinus v .c. iar Egyptus silui. xij. xxiiij. iar Procas xix xxiij. iar
Eneas vi xxx. iar Capis xiij xxviij. iar Amulius xx xliiij. iar
Ascanius vij xxxviij. iar[1] Carpentus xiiij xiij. iar Numitor xxi j. iar

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