Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):025

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XXIIII verso:

Das drit alter


 

BAbilonia was ein beruombte stat in Caldea. vnd wiewol Belus des nemroths sun vil iar in babilonia regirt hat. des reich doch in klainer groess beslossen ward. yedoch sagen alle kriechysch vnd lateinisch schreiber der historien. vnd auch die poeten. das die selb stat von Semiramide der kuenigin gepawet oder erweytert vnd mit gepachen zigelstainen die mit sand. bech vnd leym vnderstrewet waren vmbmawret worden sey. dann die selb erde gepirt solche materi. dise stat was so edel das sie gantz caldeam vnd mesopotaniam nach ir nennet. Ir mawr was (als philostratus setzt) in dem vmbkraiß. iijc. lxxx. mal achtteil einer meyl weyt. Aber Plinius spricht sie wer. lxiiijm schrit weyt. an der mawer. l. elnpogen digk. vnd viermal also hoh. also das sie an zinnen. lustgarten. tempel vnd thuernen vast wunderperlich wer. Semiramis bracht auch ethiopiam vnder ir gepiet. vnd bekriegt die indier. zu den on sie vnd den grossen alexander vormals nymant komen was. Wie aber babilonia zerstoert sey steet hernach an seinem ort beschriben. Der erst konig der assirier (als Eusebius schreibt) was ninus der sun beli. der selb Ninus regiret. lij. iar. vnd nach im Semiramis sein weyb. xlij. iar. vnd darnach Sameus ir beder sun. xxxviij. iar. vnd darnach ye einer nach dem andern bis auff den xxxvi. koenig genant Sardanapallus der was gantzer zu fleischlicher fuerwitzigkeit genaigt. do zerstoeret Artus medus das selb reich der assirier. vnd zuaygnet das den medeern im vierden iar azarie des konigs iude. vnd des reichs der assirier vom ersten iar nini bis auff den letsten konig sind gerechnet. jm. ijc. xl. iar Item Valerius maximus schreibt von der benanten Semiramide. als ir auff ein zeit do sie der zierde irs hars warttet verkoendet ward das babilonia vmbgeslagen het oder abgewichen wer. do wer sie mit dem einen tayl irs hars noch vngeflochten oder vnuerrichtet geloffen die selben stat wider zebestreyten. vnd sie het auch kainer zierde des hars gepflegen vor vnd ee sie die stat wider in irn gewalt brachte Dise hiebey gesetzte saul zaigt an ir gestalt.

 

Iupiter der erst des himels. vnd (als sie sagen) des tags ein sun. sunst aigentlich Lysama genant. ward zu disen zeiten in archadia in grossem werde gehalten. vnd im vmb seiner syttlichen tugent willen diser hohberuembt namen iupiter gegeben. diser het seinen vrspung auß den suenen heber. nemlich ierari. vnd nach dem er ein man fast grosser synnreichigkeit was vnd wol mercket. das das attisch volck daselbst grob wern. vnd schier vihischer weyse lebten. do gab er ine gesetz vnd form zuegtigs lebens vnd menschlichs wesens. vnd als er sie zu menschlichen sytten gepracht hett. do vermanet er sie goetter zu eren. altar. tempel vnd briester zestiften. vnd leret sie eelich gemahelschafft fuerzenemen vnd zehalten. die doch dauor die weiber gemain hetten. vnd er zaiget ine auch sunst vil andere nuetzpare ding. Als nw das grob waldfolck solchs von im mercket vnd sich des also verwunderet do maynten sie ine einen got sein. vnd hießen ine iupiter. vnd machten in pald zu irm konig. vnd diser name Jupiter ist ime von ine gegeben wordin von gleichfoermiger wuerkung wegen des planeten Jupiters. der dann (als die sternseher sagen) von natur warm. feuecht messig. sytsam gedultig. vnd in ferlichkeiten nach der gedult kuenmueetig ist. also nach ermessung diss menschen sytten ward er als gleichfoermig dem planeten iupiter geschetzt vnd also nach ime zugenambt. vnd sie sagten das er nit ein irdischer sunder himlischer mensch wer. die alten haben ime vil kinder zugeschriben. als mineruam: apium solem: dianam: mercurium: vnd siben andere.

XXV recto:

Blat XXV

der werlt

Semiramis Nini des grossen koenigs derr Assirier weib hat imm. xij. iar von Abrahams gepurt nach absterben irs mans das koenigreich angenomen. vnd. xlij. iar geregirt. Als nw Ninus sterbende seinen vnmuendigen sun Ninia vnd das weib Semiramis verließe. vnd aber Semiramis noch ein iungs weib. vnd ir einiger sun Ninia noch ein kind was. do gedacht sie nit guot zesein dem so iungen sun ein soelch groß kayserthum zebefelhen. vnd nachdem sie das reich weder dem vnmuendigen sun befelhen noch auch sichselbs offenlich zeherrschen sich vndersteen getorste. besorgende dieweil souil volcks einem mann kawm gehorsam wer das es villeicht einem weib nit gefoelgig sein wurd. vnnd als sie aber ein großmueetigs weib was. also auß weiplicher behendigkeit vnd ertrachter listigkeit stellet sie sich als wer sie der sun. vnd der sun sie. dann sie waren bede mittelmassiger person vnd zartlicher stymm vnd sunst an gestalt einander gleich. daruemb bedecket sie die arm. payn vnd hawbt vnd begunde nach sytten der mann herzetretten. In der selben gestalt gepote sie dem volck sich auch zebeklaiden auff das sie nit gemercket wuerde mit newer beklaidung etwas zeuerhelen. vnd also hat sie mit verhellung irer weipheyt vnder dem glawben irs suns kintheit die koeniglichen maiestat erobert. vnd darnach große ding getan. vnd sich nicht gefoerchtet allermeniglichen ire geuebte verbergung zeeroeffnen. vnd sich ein weib zesein zeuerihehen zu verwunderung allermeniglichs. das ein weib nit allain die frawen sunder auch die mann krafft fuertreffen solt. als sie aber zu letst an irn sun sich mit ir zeuermischen begert wardt sie von ime ertoedt.

Ninia des grossen Nini vnd Semiramis seins weibs sun. der vierd koenig der assirier[1] hat im. liij. iar der gepurt Abrahe nach Semiramis seiner muter zeregiren angehebt vnd. xxxviij. jar geregirt. diser stillet die krieg ab da mit sein eltern das koenigreich vermuedet hetten. vnd gleicherweis als er sein gestaltnus mit der muter abgewechselt het also selten von mennern gesehen veraltet er in der weiber schar.

 

Arins der fuenft assirisch koenig hat nach Ninia imm. xxi. iar von der gepurt ysaac zeregirn angefangen vnd. xxx. iar geherschet Bey disen zeiten hat Abraham im lxxxvi. iar seins alters auß Agar der egyptierin. auß seiner vnd Sare dirn den ysinahel geporn. von dem das geslecht der ysmaheliten kome. die darnach agareni vnd zu letst Sarraceni genant sind. dann als Sara Abrahams hawsfraw (nach sag der heiligen schrifft) nit kinder het so sprach sie zu Abraham. Gee ein zu meiner dirn Agar ob du villeicht auß ir kindere geperest. do das geschah empfieng sie pald vnd gepare darnach den ysmahel. den libet Sara erstlich als einen aigen sun vnd erben des fuerstenthumbs. aber sie nayget sich von seiner lieb als pald ir ysaac geporn ward. daruemb auß irem rat ward ysmahel mit seiner mutter in ein ander gegent gesendet. vnd ime als er zu seinem alter kom durch sein mutter ein egyptierin zugefueget auß der hat er. xij. koeniglich suen geporn die alle erden vom eufrate bis zu dem roten meer gehalten haben.

Die nachfolgenden koenig der assirier haben nach gleichnus irer vorfarn den voelckern durch mittel botschafter antwurt gegeben. die assirier. darnach sirn genant haben das koenigreich. jm. iijc. iar gehabt. vnd ir letster koenig hieß Sardanapallus ein zerrudterer man dann ein weib.

 

Sol der erst sun des iupiters. vnd minerue bruder hat (als Tullius spricht) geplueet. also ein treffenlich man. ein scheinperer mensch. vnd gross herrlichs gemuets das die hayden ine von seiner grossen krefft wegen mit eim erleuechten namen begabten. dann die alten von Nemroth verfuerten mayuten das dz feuer die erst sach der geschoepff wer. daruemb mochten sie ime keinen edlern namen gegeben dann Sol. das ist zu teuetsch die sun. wann sie hielten ine einen himlischen menschen. oder einen herren vom himel herab komen. von tieff wegen seiner sinreichigkeit

Diana die erst swester solis vnd ein tochter des ersten iupiters was in diser zeit in wirden. von der Tullius imm buch von der natur der goetter vil meldet. doch sprechen sie. das sie die nit sey von der die poeten sagen sie ewiger iunckfrawschaft gewesen sein.

Ceres was bey den Siculiern auch in werde vnd dem siculanischen koenig vertrewtet. vnd solcher sinnreichigkeit. das die den agkerpaw erdacht erstlich bey den Siculiern die ochßen gezamet vnd dem erdtreich fuerch mit dem pflug geschnidten. vnd das besamet. darnach das gewachßen getrayd von den ehern geschaiden mit muelstainen zertriben vnnd prot darauß zemachen geleret. so doch dauor die menschen sich mit aychel vnd holtzoepffeln aufenthielten. daruemb hießen si dieselben Cererem ein gottin des getrayds.


  1. WS:Vorlage: asrier