Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):024

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XXIII verso:

Das drit alter

Damascus ist die erst stat vnd hawbtstat des lands assirie vnd schier aller stett asie die eltst. die die knecht abrahe (als die heilig schrifft sagt) gestifftet sollen haben: vnd ist feldig. vnd hat von natur ein vnfruchtpern vnd trucken erdpoden. dann souer der von oben befeuechtet wirdt mit wassern durchrinnen gelaytet. des selben wassers feuechtigkait macht die erden allerfruchtperst vnd in beschattung des laubgewachs allerfuertreffentlichst. vnd ist ein ainiger klainer fluss in der gegent zenehest an der mawer vnd zinnen hinflissende. ein klains zunglein der erden von den selben zinnen hindan gelegen. ist mit dem allerkoestlichsten laubgewachs bedecket. Dise loebliche stat ligt sechs tag reayse von iherusalem. daselbst innen hat sand pauls der apostel den tauff empfangen. da bey ist die stat da ine das liecht von himel vmblewchtet do er die stymm hoeret Saule was verfolgst mich. der dann nach den tauff in den iuedenschulen den herrn cristum prediget. vnd von der iueden haimlichen feintschafft wegen bey nacht in einen korb auß der stat ueber die mawern abgelassen ward. daselbst ist auch das haws ananie von dem sand pauls den tauf empfieng nochhewt bey tag voraugen. Dise stat hat vil widerwertigkait vnd anstoeß erliden. vnd zu letst hett koenig Cunrad einen zug in asiam fuorgenomen vnd fueret drey cristenlich fuersten. einen cardinal der was auch ein legat. vnd den patriarchen von iherusalem. vnd vil bischoff fuer damascum. Als nw vnser fuersten das heer mit klugem rat fuor die stat gelegt hetten. wiewol dann die stat mit hohen vnd dicken zinnen also befestigt was. das die mit krefften nit mocht gewunnen werden. yedoch wer sie in kurtzer weyl zeerobern gewest. wo den in der stat dz wasser des fluss also entweeret worden wer das sie ir vihe vnd pferd die sie zu schutz vnd beystand in der stat hetten nit hetten muegen neren. noch an den prunnen in der stat wesende. vnder einem soelchen grossen volck begnuegung haben. Aber do die burger besorgten das ine leichtlich die heimlichen roeren vnd verporgen wasserrinnen durch die in das wasser in die stat zugienge abgeschniten werden vnd als dann die prunnen beseuehen moechten do vermischet sich dar ein arglistigkait eines assyrischen menschen. der empfieng von den damasceneren gelt vnd riete den cristenlichen koenigen das sie ir heer von stat an ein ander ort ruecken vnd das ort von dannen ine auß der stat widerstand beschehe belegern soelten. do nw soelche verenderung beschahe do mochten sich die damascener des wasserfluss wideruemb geprauchen. vnd bewarenten sich mit solicher befestigung das sie den selben fluss in irn gewalt brachten. vnd den vnsern die wasserung entwereten. Also ward auch pald gebruch vnd teuerung an speys vnd narung die man nyndert dann auff dem selben wasser zufueren mocht. do zertrennet sich die legerung. vnd Cunradt vnd Ludwig die konig fuereten ire heer in europam vnd komen wider anhaims. Nach cristi vnsers liben herren gepurt Tausendt fuenfftzig vnd zway iare.


 


XXIIII recto:

Blat XXIIII

der werlt


 

Das reich hispanier hat seinen vrsprung nach den zeiten Tubal von phaleg seinen sun gehabt. dann derselb ist auch Armenia gegangen. vnd hat erster das reich der hispanier (als ysidorus spricht) erlangt. vnd im auch daselbst einen stul gesetzt. dauor ist hispania auch Hiberia genant gewest. vnd ist ein gegent die sich an den pyrrenischen pergen anfahet. vnd vmb die seuln herculis geende bis in das mitternachtlich meer raychet. also das alle ding in dem selben vmbkrais begriffen als in hispaniam gehoerende geachtet werden. der groesse (als Apianus der geschichtbeschreiber setzt) vil vnd vngleueblich in einer gegent ist. dann sie ist zehen tausent achteyl einer meyl prayt. vnd auch schier also lang. mancherlay voelcker mancherlay namens haben darnach daselbst gewonet. da sind auch vil schifreiche wasser. dise gegent ist fruchtper vnd reich an waytz. wein. oel auch allen metallen vnd thiren die den geprauch der menschen dienstlich sein muegen. vnd suenderlich ist sie ueberfluessig an ueberschnellen vnd allerstercksten pferden. Dreyhundert gantze iar ist bey den hispaniern vnder den roemischen heerfuerern Scipione: Gracco. Albino. Cathone. Metello: Pompeyo dem kayser vnd andern gekriegt. vnd hispania darnach durch die selben herfuerer angenomen vnd das volck cantabri zu letst von augusto bestritten worden. als aber hispania den roemern freylich gehorsam erschinnen ist. ist sie auch den roemern mit soelchem beystand vnd zierde ersprosse das die roemer nye einichen merklichen krieg on den hispanischen ritter gefurt haben. vnd auff disen heuotigen tag werden vil anzeigunge der roemer in hispania gesehen vnd sind vil stett darinn etwen von den roemern besetzt worden. vnd wir haben auß disem reich empfangen nit allain Quintilianum. Senecam. Lucanum. Lucium. Florum. Pompeyum. Mellum. Silium. Italicum. Marcialem vnd Orosium die lerer vnd schrifftweisen: sunder auch die allernuotzlichsten gemains nutz regirer vnd durchleuechtigisten kayser. als Neruam. Traianum. Hadrianum vnd die Theodosier zu zeiten der heyden. Aber zu eren dem cristenlichen namen hat hispania auch geporn die allerhohberuombsten sand Laurentien vnd sand Vincentzen Valerij diacones. vnd schier zu der selben zeit Eugraciam vnd sunst vil vnzellich martrer: der fußstapffen haben Ferdinandus der koenig vnd Elizabeth die koenigin nachgefolgtr. vnd tausent vierhundert vnd in dem einundnewntzigisten iar in dem ende des selben iars die grossen stat Granatan ettwen die gross Ilipula genant zu der anbettung cristi vnd zu cristenlicher gehorsam gebracht.


 


Das reich der Beheim hat seinen vrsprung genomen von den windischen lewten die das feld Sennaar verließen vnd auß asia in eüropam zohen. darinn entstund auß nit vnberuembten [1] eltern. einer genant Cechius ein Crabat. der machet das behemisch volck. dann Behemer land was etwen vnerpawt von welden vnd dornhegken rawh den wilden thiren fueglicher vnd schicklicher denn den menschen. Aber do sein bruder Leches ein mitgeferrt des elends gesehen het das sein bruder an eckern vnd ochßen reich vnd mechtig worden was. do zohe er gegen den aufgang. vnd setzet sein wonung in einer grossen ebne der felder. vnd gab ir von der gegent den namen. Poln. Als nw ir erben zu einer grossen menig volcks worden waren do brachten sie ein gross erdreich an sich. nach seinem absterben erwelten sie Crokum zu einem fuersten. der pawet ein purg bey stennam. vnd do er starb liess er drey toechter. Libussam Brelam vnd Therbam. Libussa die elter tochter regirt nach irs vaters tod das land. vnd befestiget die burg Vischerat genant. Brela was ein artztin. der krewter vnd artzney erfaren. vnd Therba ein warsagerin oder gluecks walterin. darnach maynten die Beheim vnbillich sein das ein solcher gewalt vnd mechtigkait durch ein einigs weybßpild geregirt werden soltt. do sprach Libussa eins mals in versamlung einer grossen menig irs volcks. Ich hab gefelligklich vnd waichlich geherschet. nw solt ir frey sein. Ich wil euch geben einen man der euch nuetz ist. Geet hin vnd fuered mein pferd ins feldt. dem folget nach wahin es geet. zu letst wirt das pferd besten vor einem man auf einem eyßnen tisch essende derselb wirt mein man vnd ewer fuerst. do nw das pferd ledig gelassen ward. do blyb es zu iungst steen vor einem ackermann. Primislaus genant. der het seinen pflug vmbgekert vnd empfing sein speis mit einem kes auff dem eysnen pflugschar das was der eysnen tisch. den selben Primislaum forderten sie zu einem hertzogen. vnd setzten in auff ein pferd. do name er sein schuh auß aychen past gemacht mit ime. do sie ine fragten waruemb er die mit ime nemen wolt. anwurtet er vnd sprach. daruomb wil ich sie mit mir nemen vnd im vischerat behalten dz mein nachkomen wissen sollen welcher vnder den Behemen das fuerstenthumb empfangen hab. Diss reich ist darnach langzeit von hertzogen geregirt worden. vnd hat darnach seydher der zeit kayser fr. dereichs des ersten von koengen in grosser glori bis zu aufgang der ketzerey vnder mancherlay koenigen vnd kaysern geblueet.



  1. WS:Vorlage: vnberuebmten