Textdaten
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Autor: Heinrich Heine
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Titel: Die Libelle
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aus: Deutscher Musenalmanach, Band 7. S. 385–386
Herausgeber: Christian Schad
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1857
Verlag: Stahel’sche Buchhandlung
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Erscheinungsort: Würzburg
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Quelle: Google und Commons
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[385]
Die Libelle.


     Es ist die Libelle, die blaue,
Im Käferland die schönste Person.

[386]

Die Schmetterlinge sind mit Passion
Verliebt in die schöne Fraue.

5
     Sie ist so fein von Hüften,

Sie trägt ein Flügelkleid von Gaß;
In jeder Bewegung Ebenmaß,
Gaukelt sie keck in den Lüften.

     Die bunten Buhlen fliegen

10
Ihr nach, und mancher junge Fant

Schwört laut: Ich geb dir Holland und Brabant,
Willst du meiner Brunst dich fügen.

     Da spricht die falsche Libelle:
Holland und Brabant, die brauch’ ich nicht;

15
Ich brauche nur ein Fünkchen Licht,

Damit ich mein Stübchen erhelle.

     Kaum hören sie diese Töne,
Und die Verliebten flattern wetteifernd fort;
Sie suchen geschäftig von Ort zu Ort

20
Ein Fünkchen Licht für die Schöne.


     Sieht einer eine Kerze,
So stürzt er d’rauf zu, wie blind und bethört;
Und die Flamme den armen Käfer verzehrt,
Ihn und sein liebendes Herze.




25
     Die Fabel ist japanisch;

Doch auch in Deutschland, liebes Kind,
Gibt es Libellen, und sie sind
Gar sehr perfid und satanisch.