Die Kämpfe um Brie und Villiers

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Titel: Die Kämpfe um Brie und Villiers
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aus: Die Gartenlaube, Heft 1, S. 18-19
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1871
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[18] Die Kämpfe um Brie und Villiers gehören bekanntlich zu den blutigsten dieses so opferreichen Krieges; namentlich waren es die Sachsen, welche in dem von ihnen mit so bewundernswerther Tapferkeit genommenen Dorfe Brie unter dem Granatenregen der nahe liegenden Forts ungeheure Verluste erlitten, die sie denn zuletzt auch zwangen, das so hartnäckig und heldenmüthig behauptete Object des Kampfes doch wieder aufzugeben. Zu der Illustration des Plateaus von Villiers, die wir in heutiger Nummer bringen, erhalten wir von unserem Specialartisten F. W. Heine nachträglich einen kurzen, die Bedeutung jener Kämpfe vom 30. November und 2. December erläuternden Text mit der Entschuldigung, daß es ihm unmöglich sei, unter der Aufregung, die er von den Eindrücken der genannten Tage mit hinweggenommen habe, eingehender und ausführlicher zu schreiben. Er macht uns vielmehr auf den Brief eines auch uns befreundeten Leipzigers aufmerksam, des Einjährig-Freiwilligen[WS 1] Rudolph Krauße, der zwar nur persönliche Erlebnisse, diese aber so lebhaft und anschaulich schildert, daß wir den Brief gerne hier in Abdruck folgen lassen. Er lautet:

„Die ganze Zeit vom 14. bis 29. November waren wir vom hundertsiebenten Regiment fortwährend auf dem Marsche, erst nach Cournay, von da nach Broux, Montfermeil, Pomponne, bis wir schließlich am 26. früh nach Noisy le grand kamen. Am 30. gegen vier Uhr Morgens ertönt plötzlich das bekannte Alarmsignal; wir schnell umgehängt und ohne Kaffee und Brod angetreten; um fünf Uhr rückten wir ab und erfuhren beiläufig, daß wir die württembergischen Vorposten beziehen sollten. Kaum waren wir eine Stunde marschirt, so sahen wir schon am dunklen Himmel das heftige Blitzen der Kanonen, den Donner vernahmen wir noch nicht; doch ging’s von nun an mit gespitzten Ohren vorwärts, daß wir gegen sieben Uhr Morgens nach Champigny kamen. Das Feuern hatte mittlerweile gänzlich aufgehört und die Vorposteneintheilung nahm ihren ruhigen Verlauf; ich war mit noch ungefähr zehn Mann in ein Kloster gekommen, woselbst wir uns gegen die rückwärtsliegenden Franzosen decken sollten. Wir hatten Platz genug, zu kochen und es uns gemüthlich zu machen; aber ich weiß nicht, in die Mannschaft war eine Unruhe gefahren, die auch mich ansteckte; wir hatten uns in der Küche zusammengedrängt, aber an Tornisterablegen und Koppelabschnallen dachte kein Mensch. Gegen halb acht Uhr begann denn auch eine so fürchterliche Kanonade, daß wir förmlich betäubt wurden; links und rechts, in’s Dach hinein, überall hin schlugen die Granaten, die Fensterscheiben klirrten; kurz, es war ein Höllenscandal.

Während wir, wie von Gott verlassen, dasaßen, kam auf einmal ein Alarmposten in’s Kloster und schrie: ‚Um Gotteswillen fort, fort, die Franzosen sind ja schon im Dorfe!‘ Wie ein Blitz schlug uns die Nachricht in die Glieder. Im Nu waren wir vor die Thür, und hier bot sich uns ein Anblick, den ich mir nicht mehr wieder wünsche. Keiner von unseren Leuten war mehr zu sehen, dafür aber erblickten wir am Ende der Straße eine Compagnie Franzosen, welche die Häuser durchsuchten; wir rannten, was Zeug hielt, die Straße hinauf, während die Franzosen ein Salvenfeuer auf uns abgaben. Hier büßten wir schon vier Mann ein, so daß wir nur noch sechs Mann waren. Als wir glücklich um die Straßenecke und in’s Freie gekommen waren, sahen wir vorn und hinten schon die Franzosen feuern, so daß uns nur rechts hinauf die Fluchtlinie übrig blieb, wir warfen uns in den Chausseegraben und rutschten auf dem Bauche vorwärts. In der Mitte der Straße, von den Franzosen nach vorn ungefähr hundertfünfzig Schritte, nach rückwärts ungefähr dreihundert Schritte entfernt, sprangen wir auf und rannten nach rechts in der Richtung einer dort aufgefahrenen Batterie vorwärts; die aber wurde aus den links liegenden Forts von einem wahren Granatenhagel überschüttet, wovon auch ein guter Theil zu kurz, also auf uns zufiel. Sonach erhielten wir von drei Seiten Feuer, und trotzdem fiel blos ein Mann; aber das Rennen! Ich taumelte zuletzt nur noch so fort, im schweren Mantel, den vollen Tornister auf dem Rücken, und die Aufregung dazu; es war zum Umkommen, nur der eine Gedanke, nicht Gefangener zu werden, hielt mich aufrecht. Neben mir lief mein Stubencamerad Müller, er konnte auch bald nicht mehr fort; endlich erreichten wir den Eisenbahndamm und zu unserer größten Freude stand dort unter einer Böschung Hauptmann Franke mit circa zwanzig Mann von der ersten Compagnie.

Nachdem wir ein Weilchen verschnauft und unsere Mäntel gerollt hatten, sagte Hauptmann Franke: ‚Na, Kinder, hier können wir nicht müßig stehen bleiben, vorwärts auf den Damm, dort oben stehen Franzosen, die müssen wir aufhalten, sonst kommen uns die Kerle zu nahe heran.‘ Also hinauf, Franke voran – oben legten wir uns platt an die Böschung und schossen nun, was wir konnten, auf die links und vorn sich entwickelnden Rothhosen. Die rechts auf der Höhe anlangten, wurden von einem württembergischen Jägerbataillon in Empfang genommen. Links neben mir lag mein guter Müller, Student der Medicin in Leipzig, und schoß wacker drein, bis er auf einmal rief: ‚O Gott, ich habe eine Kugel!‘ Dann lag er eine Weile ganz ruhig und athmete nur; über dem rechten Auge quoll ruckweise das warme Blut, es dauerte nicht lange, so fing er an zu röcheln, streckte sich und war todt. Ungefähr fünf Minuten später sah unser Adjutant Lieutenant Zimmermann mit dem Fernrohre zurück, als ihn eine Kugel in die Schläfe traf, er war auf der Stelle todt; unser kleiner Lulu, der Avantageur von Uslar-Gleichen, Bruder des gleichnamigen Premierlieutenants in Leipzig, erhielt eine Kugel in die Brust, das Blut kam armstark zum Munde heraus, nach fünf Minuten war der arme sechszehn und ein halbes Jahr alte Kerl auch eine Leiche. Aehnliche Schüsse erhielten noch vier Mann von uns auf dem Damme, so daß wir dort allein sieben Mann einbüßten. Mittlerweile kamen vorne immer mehr und mehr Franzosen in’s Gefecht, so daß wir uns kaum halten konnten; es fuhren französische Batterien auf, Reiterei ließ sich sehen.

‚Wenn wir keine Unterstützung bekommen, müssen wir retiriren,‘ mit diesen Worten kam ein württembergischer Lieutenant von den Jägern, die neben uns lagen, auf unsern Hauptmann zu; kaum hatte er die Worte gesprochen, als er eine Kugel in den Rücken erhielt. – In den Rücken? wir sahen uns nicht schlecht erschrocken um und – hilf Samiel! im Rücken [19] von uns, den Berg herunter debouchirte mit Plänklern vorneweg mindestens ein Bataillon Franzosen und drohte uns paar Mann abzuschneiden. Jetzt schnell auf die andere Seite des Dammes und auf die Bande gefeuert. ‚Schießt ruhig und sicher,‘ mahnte Hauptmann Franke, ‚nehmt Euren Mann auf’s Korn, in der Nähe schießen die Franzosen ganz schlecht;‘ mit diesen Worten suchte Hauptmann Franke den etwas gesunkenen Muth in uns wieder aufzurichten, und wie zum Beweis seiner Aussage stellte er sich frei über die Böschung, ohne daß es ihm geschadet hätte; die Franzosen schossen viel zu hoch. Dadurch wurden auch wir ruhig, luden hinter der Böschung unsere Flinten, Einer sprang allemal vor, zielte eine Weile ruhig, gab Feuer und sprang zurück, um dem Nächsten Platz zu machen; auf diese Weise gelang es uns, das Corps aufzuhalten. Einmal versuchten sie eine Attaque, aber da sprangen wir Alle wie ein Mann vor, gaben nach Commando fünf bis sechs geschlossene Salven ab, und da auch die Württemberger, welche sich jetzt an uns angeschlossen hatten, auf den Damm kletterten und von da aus feuerten, so gelang es, den Anprall abzuhalten. Auf die Dauer konnten wir uns der Uebermacht aber doch nicht erwehren.

‚Ich will,‘ sagte darum der die Württemberger commandirende Hauptmann zu unserem Capitain, ‚ich will mit meinen Leuten vorne etwas Luft machen, und Sie, Herr Hauptmann, halten die dort rechts im Schach, dann ziehen wir uns retour.‘

Wir waren fünf Stunden gegen eine mindestens zehnmal so starke Truppe im Feuer gewesen, hatten ziemlich die Hälfte unserer Mannschaft eingebüßt und vergaben unserer Ehre nichts mehr, wenn wir uns rückwärts zogen. Von zweiunddreißig Mann waren noch achtzehn kampffähig, die Anderen todt und verwundet; das württembergische Bataillon war über tausend Mann stark gewesen, und waren, nach Aussage des Hauptmanns, auch nur höchstens sechshundert Mann noch auf den Beinen. Eine Compagnie Württemberger blieb bei uns, und die Anderen machten unter Hurrah einen Bajonnetangriff auf die Franzosen, es gelang auch ganz gut, nur drückten die Franzosen so furchtbar nach und beschossen uns auch mit Mitrailleusen so kolossal, daß wir statt langsam im Laufschritt zurückgehen mußten.

Nach einer Viertelstunde, welche ich nie vergessen werde, kamen wir in das Dorf Villiers, hier legten wir uns eine halbe Stunde in den Chausseegraben und ruhten etwas aus. Es war gegen zwei Uhr Nachmittags, mir schlug der Puls fieberhaft; nichts gegessen und getrunken, ermattet bis auf’s Aeußerste, so lagen wir im Graben, ich dachte nicht anders als: es ist Alles verloren! Doch zu unserm Glück rückte das siebente Regiment Prinz Georg, sowie das sechste Regiment Nr. 105 zu unserer Unterstützung vor; Reserve-Batterien von uns und den Württembergern kamen auch in tollster Carrière herangejagt und protzten vor Villiers ab. Das Regiment Prinz Georg formirte mittlerweile dicht neben uns eine Gefechtsstellung.

‚Vorwärts, Leute, was vom hundertsiebenten Regimente da ist, mir nach!‘ rief Hauptmann Franke, indem er uns an den linken Flügel des siebenten Regimentes führte; ‚wir müssen die Bande wenigstens aus Villiers wieder hinausjagen.‘

Mitrailleusen, Granaten, Shrapnells, kurzum allen Tod und Teufel warfen die Franzosen auf uns herab, aber das half Alles nichts, unter Hurrah machten wir in das verwünschte Villiers hinein und trieben die Franzosen wieder hinaus. Leider hielt das Corps nicht so lange Stand, daß wir unsere Bajonnete hätten benützen können; ehe wir heran kamen, waren die rothen Hosen schon wieder hinter der nächsten Mauer. Um fünf Uhr verschanzten wir uns in Villiers und marschirten, nachdem uns Preußen abgelöst hatten, nach Noisy le grand, wo wir unsere alten Quartiere bezogen. Ich hatte früher mit neun Mann in einer Stube gelegen, heute fanden sich blos zwei Mann ein, Gräfner aus dem Schützenhause kam herunter, und wir drei Mann kochten uns nun eine tüchtige Erbswurst.

Den 1. December lagen wir wieder in Angriffscolonnen von früh sechs Uhr bis Nachmittag sieben Uhr im freien Felde (fünf Grad Kälte), dann marschirten wir nach Malnou; hier hatten wir sehr schlechte Quartiere, und außer einem alten Feldzwiebacke gar nichts zu essen. Lieutenant Gruhl, unser Compagnieführer, dem ich unsere Noth klagte, sagte noch zu mir: ‚Na, geben Sie sich nur zufrieden, lieber Krauße, mir geht es selber nicht besser, morgen will ich Euch schon bessere Quartiere verschaffen, es ist jetzt aber nicht möglich.‘ Er ahnte nicht, daß es seine letzte Nachtruhe auf dieser Erde sein würde. Früh am 2. December gegen vier Uhr Alarm! ‚Heiliges Pech, was ist denn schon wieder los? Daß dem Trompeter doch seine Messingtute in den Hals fahre!‘ Diese und noch kräftigere Soldatenwünsche fielen rings herum. Na, wir hingen unser Zeug um und marschirten mit leeren Magen bis Noisy le Grand, wo bereits die ganze vierundzwanzigste Division versammelt war. ‚Erstes und zweites Bataillon vom hundertsiebenten Regiment stillgestanden! Das erste und zweite Bataillon vom hundertsiebenten Regiment haben den Auftrag erhalten, das von den Franzosen besetzte Dorf Brie mit Sturm zu nehmen, das dritte Bataillon vom Friedrich-August-Regiment bleibt zur Unterstützung bereit, ein Zurückgehen kenne ich nicht, nur vorwärts, rührt Euch!‘ Jawohl, uns rührte bald der Schlag, wie Maior v. Bose uns diese Rede hielt. Gewehr über, rechtsum, marsch, durch Noisy durch und im Laufschritt mit vollem Gepäck nach Brie hinein. Rechts lag der verwünschte Mont Avron mit seinen Batterien, weiter zurück Fort Rosny und Fort Nogent, links war die erste französische Feldwache, unsere dritte Compagnie links hinauf in die Franzosen mitten hinein. Ihr hättet nur im Anfang den Spaß sehen sollen, die Kerle saßen ganz fidel da und tranken Kaffee und schrieen mordsjämmerlich, als wir so ‚wie ein Gebild aus Himmelshöh’n‘ mitten hineinplumpsten. Rechts von mir sprangen zwei Franzosen ohne Gewehr auf, ‚pardon, monsieur, pardon!‘ schrieen die beiden Kerlchen und legten sich lang auf die Erde; ich sprang hinzu, nahm den Zunächstliegenden am Kragen, riß ihn in die Höhe und versetzte ihm einen Fußtritt, daß er gleich den kleinen Abhang nach der Straße hinunterpurzelte, wo er sofort von den untenstehenden Mannschaften in Empfang genommen und gefangen wurde; der zweite sprang gleich von selbst mit hinterher.

Wir drangen viermal vor und wurden viermal zurückgeschlagen, unser Lieutenant Gruhl fiel; Oberlieutenant Röderer von der vierten Compagnie rief nicht weit von mir einem französischen Officier zu, sich zu ergeben; er hielt ihm dabei die Pistole vor die Brust; der Franzose nahm seinen Säbel unten an der Spitze und reichte Röderer den Griff dar; Röderer ließ sofort seine Pistole sinken, während er aber die Linke nach dem Säbel ausstreckte, zog der Hund von einem Franzosen mit der Hand, die er frei hatte, einen Revolver aus der Rocktasche und schoß Röderer auf der Stelle nieder. Ich kann den Eindruck dieser entsetzlichen Scene nicht schildern. Kaum aber war die Unthat geschehen, so stürzten wir auf den infamen Hund los, im nächsten Augenblick schon lag er am Boden und mit Bajonnet und Kolben hackten wir den Kerl förmlich zu Brei. Ich habe dort oben noch zwei Franzosen mit dem Bajonnet über den Haufen gerannt und keinen Pardon mehr gegeben. Gegen vier Uhr war auch dieser Kampf zu Ende; unser Regiment hatte an diesen beiden Tagen zwölf Officiere und sechshundertsiebenunddreißig Mann verloren.“

Aus dem Briefe des Malers Heine selbst heben wir nur noch folgende, zum Verständniß des Bildes nöthige Stelle aus:

„Schon am frühen Morgen des 2. December, um zwei Uhr, wurden wir in Champs aus unserem Schlafe durch Alarm geweckt. Es kam der Befehl, daß unsere Truppen die am 30. November eingebüßten Stellungen von Brie und Champigny wieder zu nehmen hätten. Die Truppen, denen wir gegen acht Uhr folgten, marschirten um sechs Uhr aus; kurz nach sieben Uhr rückten die Sachsen gegen Brie, und ihr Angriff war so stürmisch und plötzlich, daß, obwohl die Franzosen durch das Terrain sehr begünstigt waren, das Dorf mit etwa dreihundert Gefangenen unter hallendem Hurrah genommen wurde. Wir verfolgten inzwischen unsern Weg in der Richtung gegen das am 30. November in unseren Händen gebliebene Villiers, unaufhörlich schlugen die Granaten in nächster Nähe von uns ein, furchtbares Geschützfeuer, sowie das ohne Unterbrechung dröhnende Kleingewehrfeuer zeugten von dem furchtbaren Kampfe, der vor uns wüthete. Brie wurde um diese Zeit von den ringsum liegenden Forts aus mit Granaten förmlich überschüttet, und es war den wackeren Sachsen unter solchen Umständen unmöglich, das Dorf zu halten. Nach allen Richtungen fielen die Geschosse; auf dem Plateau von Villiers, welches meine Illustration darstellt, regnete es Kugeln aller Art; selbst auf dem Verbandplatze war keine Sicherheit mehr, und dem ganzen Lazareth-Detachement, Oberarzt, Aerzte, Gehülfen und Wagen, blieb nichts übrig, als eilenden Schrittes sich zurückzuziehen über das Ackerfeld, durch dornige Hecken, über breite Gräben. Wohl wehte die weißrothe Fahne, aber die Franzosen nahmen ihrer nicht in Acht, und die Entfernungen, in welchen sie schossen, waren wahrhaft kolossal. Wie Brie, so fiel auch Champigny, gegen das die Württemberger vorgegangen waren, wieder in die Hände der Feinde; gegen vier Uhr endete das mörderische Gefecht. Am nächsten Tage besuchte ich wiederholt das Schlachtfeld, und der freundlichen Mittheilung des Hauptmanns von Minkwitz, den ich dort beim Stabe des Prinzen Georg traf, verdanke ich manche Ergänzung des von mir selbst Tags zuvor Gesehenen und somit auch die Ergänzung und vermehrte Authenticität meines Bildes.“

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Unteroffizier, vergl. Berichtigung